Lifepo4 Block nach Ladung stehen lassen

  • Hallo, ich habe gestern meine 8 Zellen die paralell geschaltet sind komplett geladen. Danach habe ich das Ladegerät abgeklemmt und den ganzen Block stehen lassen.

    Wie lange soll man den ganzen Block stehen lassen, 1 Tag, 1 Woche?


    Die Zellen haben aktuell alle 3,544V. Der gesamte Block mit den 8 Zellen ist auch mit einem Spanngurt verspannt.


    Gruß

    Stefan

  • Servus Stefan,

    ja, passt. Alles richtig gemacht.

    Die max. Ladespannung steht im Typenblatt, und soll beim Initialladen erreicht werden

    Bei meinen Winston war die Spannung der Initialladung höher.

    Dann 3Tage ohne Ladestrom parallel geschaltet ruhen lassen.

    Dabei sinkt die Spannung kontinuierlich ab.

    Danach mit einem Netz- oder Ladegerät behutsam noch einmal auf Ladeendspannung laden.

    Und nochmal 3Tage ohne zu laden ruhen lassen.

    Danach kann der Akku verschaltet werden.

    Das ist meine Vorgangsweise, welche vom Lieferanten so vorgeschlagen ist.

    lg

    Manfred

  • Ich gehe mal davon aus, dass es sich bei dem beschriebenen Ladeversuch von acht parallelgeschalteten Zellen um ein sogenanntes Topbalancing handelt, so dass alle Zellen vor der Reihenschaltung in einer 25,6V-Batterie möglichst symmetrisch ihre Ladeschlussspannung erreicht haben.


    Vorausgesetzt dass alle acht parallelgeschalteten Zellen dieselbe Spannung aufweisen, braucht man sie meines Erachtens nach nicht mehrere Tage lang bei dieser Spannung parallelgeschaltet zu lassen. Damit gewinnt man bei LFP-Zellen nichts, weil dort, anders als bei Bleizellen, kaum langsam wirkende osmotische Vorgänge stattfinden, die besonders viel Zeit benötigen.


    Ich lade Einzelzellen, bevor sie in Batterien verbaut werden, mit Spannungsbegrenzung auf 3,65V auf, bis der Ladestrom auf unter 0,1% der Gesamtkapazität abgefallen ist. Wenn du also z.B. 8 Stück 280Ah-Zellen parallelgeschaltet hast, wären das 8 x 280Ah = 2.24kAh, 0,1% davon sind dann als Strom etwas über 2A. Dann sind die Zellen alle sauber auf Top Level ausgeglichen und können in Reihe geschaltet werden.


    Wenn man gute schon ab Werk ausgeglichene Zellen verwendet, kann man sich diese Mühe aber auch sparen, weil der Balancer des BMS das dann in kurzer Zeit erledigt, so dass jeder unnötige Aufwand vermieden werden kann. Es kann dann nur sein, dass die Batterie ein paar Tage braucht, bis sie komplett ausgeglichen ist.


    Allgemein stellen wir aber immer wieder fest, dass dem Zellenausgleich von LFP-Batterien erheblich zu große Aufmerksamkeit gewidmet wird. Bei Bleibatterien hat sich keiner für die Zellenspannungen interessiert, weil sie nur schwer zu messen waren. Bei LFP-Batterien springen einem die Zellenspannungen in der App ins Auge und bei vielen Leuten regt sich dann ihr Harmoniebedürfnis in absurder Intensität, wenn wenige tausendstel Volt Abweichung erkennbar werden.


    Einfach mal ein paar Tage mit einen dicken Heidelbeermarmeladenklecks auf dem T-Shirt herumlaufen. Dann gewöhnt man sich daran, dass nicht alles immer brav supersymmetrisch ist. Die Augen sitzen ja auch nicht immer in derselben Höhe im Gesicht und nicht jede Kniescheibe sitzt vorne. oO) Die Welt dreht sich trotzdem immer weiter.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    danke für die Aufschlussreiche Ausführung. Besonders der letzte Absatz ist klasse.


    Richtig es wurde ein Top Balancing gemacht mit einer Ladeschlusspannung von 3,65 Volt. Ich habe diese heute morgen nochmal voll geladen und seit dem stehen diese in Ruhe. Eben nochmal alle gemessen und alle sind völlig identisch bei 3,644Volt.


    Somit werden die morgen oder übermorgen dann verbaut.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!