Extremer Zellendrift

  • Moin,

    Ich habe den Schritt nach knapp einem Jahr rechere gewagt eine Lifepo4 280ah Batterie selber zu bauen.

    Ich habe 4 Eve Zellen bestellt, sie ein paar Tage auf 3.65v initialisiert und danach nochmal parallel geschaltet damit die Spannung bei allen Zellen gleich ist und am Ende mit einem JBD 200ah BMS verbunden.


    Jetzt ist das Ding schon etwas länger zusammen gebaut und auch in meinem Wohnmobil und es hat bisher auch alles einwandfrei funktioniert. Bis vor ca 10 Tagen plötzlich der Wechselrichter angefangen hat zu piepsen was auf eine Unterspannung bzw Abriegelung des BMS hindeutet. Daraufhin habe ich mal das BMS checkt und gesehen dass die Batterie extrem auseinander driftet.

    Sie driftet beim Laden und auch beim entladen auseinander.


    Ein 5A Active balancer habe ich dann am nächsten Tag direkt verbaut aber bisher ist auch keine weitere Besserung eingetreten.


    Leider kann ich mir auch nicht erklären wieso die Zellen so auseinander driften.


    Hier einmal ein Foto des setups.



    Danke schonmal für eure antworten

  • Hallo,


    die beiden App-Screenshots passen nicht so recht zusammen:


    Der 1. Screenshot zeigt eine Batterie, die mit einem Ladezustand von 100% gemeldet wird, was bzgl. der Zellenspannungen von Zelle Nr. 1 auch plausibel erscheint. Jedoch schwächelt Zelle Nr. 4 sehr stark.


    Screenshot Nr. 2 meldet einen Ladezustand von 84%, wobei die Zellen Nr. 1, 2 und 3 aber praktisch leer sind, Zelle Nr. 4 überraschenderweise jedoch eine deutlich höhere Spannung aufweist.


    Beides zusammen ergibt nicht wirklich Sinn, außer Zelle Nr. 4 wäre ganz erheblich größer als die Zellen Nr. 1, 2 und 3. Wie hängt das zusammen? Oder liegt ein längerer Zeitraum zwischen den Screenshots?


    Grüße, Tom

  • Das zweite Bild ist nachdem ich die minimale Batterie Spannung hochgesetzt habe da dem Händler versehentlich ein Fehler in der Einstellung passiert ist.

    Hier nochmal das Bild vor der Einstellungsänderung.


    Screenshot nr 2 und dieses Bild jetzt liegen ne knappe Stunde auseinander


    Die Spannung der 4 Zellen springt auch bei Last hin und her

    Ich habe davon auch ein Video gemacht ist aber leider nicht möglich hier rein zu stellen.

  • Ich habe jetzt einmal alles mit dem Multimeter durchgemessen und sobald ich an Zelle 1 an den Kontakten des BMS gemessen habe ist die Spannung zwischen 3.531-3.602v (Bild1) gedriftet und an dem zweiten Kontakt der Zelle 1 ist die Spannung konstant bei 3.323v (Bild 2)



    Habe daraufhin alles auseinander gebaut, alle Kontakte geprüft und gereinigt und wieder zusammen gesetzt und jetzt halten Zelle 1 und 4 konstant die gleiche Spannung. Jedoch Zelle 2 und 3 driften hier mal ein Screenshot bei Ladung (Bild 3)



    Und hier nochmal ein Video bei Last:


    Edit Tom: Wenn Du YT-Videos darstellen möchtest, setze einfach direkt die Webadresse ein und keinen Link. Dann wird das Video direkt im Forum angezeigt und man muss nicht erst hinklicken.

  • Miss mal mit dem Messgerät unter möglichst hoher Last direkt an den Zellenanschlüssen und vergleiche diese Messungen mit der Anzeige des BMS. Dann siehst Du, ob die Spannung an den Zellen tatsächlich so stark schwankt (was ich mir eigentlich nicht vorstellen kann), oder das BMS nur Unsinn anzeigt.


    Grüße, Tom

  • Zur Prüfung, ob das BMS an den Schwankungen schuld ist, gibt es zwei Möglichkeiten:


    Die Vergleichsmessung. Die hast Du ja schon gemacht. Deine Messungen brachten keine Übereinstimmung mit den vom BMS angezeigten Werten. Dass kann seine Ursache nur in den folgenden drei Punkten haben:


    1. Die Balancer-Leitungen weisen zu hohe Übergangswiderstände auf (Steckerkontakte, Ringkabelschuhvercrimpungen, Schraubendruck, Oberflächenbeschaffenheit der beteiligten Kontaktflächen).

    2. Die dicke Minus-Verbindunglseitung zwischen Batterie-Minuspol und BMS stellt (ggf. auch nur zeitweilig) keine richtige Verbindung zwischen BMS und Batterie-Minuspol her. Das führt oft zu einem Defekt innerhalb des BMS, weil die Balancer-Minusleitung mit der dicken Minusleitung innerhalb des BMS ziemlich niederohmig verbunden ist. Wenn dann ein zu hoher Strom durch die Minus-Balancer-Leitung fließt (weil gerade mal der Widerstand über das dicke Kabel zu hoch ist), brennt oft der Verbindungswiderstand zwischen den beiden Leitungen innerhalb des BMS durch und es kann genau zu diesem Problem der beobachteten Spannungsschwankungen kommen.

    3. Das BMS ist defekt.


    Das BMS könnte man dahingehend prüfen, wie hoch der innere Widerstand zwischen dem dicken Kabel, welches zum Minuspol der Batterie führt und dem Balancer-Minuskabel ist (natürlich ohne angeschlossene Batterie). Wie hoch dieser Widerstand bei Deinem BMS sein muss, weiß ich nicht, aber bei den bekannten Daly-BMS beträgt der Widerstanswert zwischen den beiden Anschlüssen in etwa 10 Ω. Ist er bedeutend höher, wird man von einem Defekt des BMS ausgehen müssen.


    Ich würde in diesem Fall aber keine besonderen Verrenkungen mehr machen, sondern mal schnell ein neues BMS besorgen. Dann dürfte das Problem Geschichte sein. Und wenn es das nicht war, hast Du ein Ersatzteile für später am Lager.


    Grüße, Tom

  • Ich habe jetzt einfach ein 200a Daly BmS bestellt da ich aktuell in Frankreich bin und am Anfang meiner einjährigen Europa Tour stehe und ein JBD zu lange dauern würde.

    Falls ich da fragen oder Probleme habe bin ich hier auch sicherlich besser aufgehoben

  • Es dürfte äußerst unwahrscheinlich sein, dass auch das zweite BMS einen solch seltenen und sonderbaren Fehler aufweist. Daher komme ich noch einmal auf die übliche Ursache zurück, nämlich eine mangelhafte Kontaktierung der Balanceranschlüsse des BMS an den Batteriezellen. Hier sind die Ursachen solcher Fehler fast immer zu finden.


    Grüße, Tom

  • Es ist halt super komisch

    Ich habe die komplette Batterie auseinander gebaut und wieder genauso zusammen, alle Kontakte gereinigt und alles neu verbunden aber es bleibt bestehen.

    Ich bin auch der Meinung dass es ein Kontakt Problem sein muss aber ich verstehe nicht so ganz an welcher Stelle der beiden Zellen.

    Es kann ja theoretisch nur die Stelle sein wo die quetschverbindung des balancer-Kabels auf einen der zwei Pins der Zelle trifft? Oder irre ich mich da?

  • Normalerweise findet man diese Stellen durch Strombelastung und den hierdurch hervorgerufenen Spannungsabfall. Hier muss die Spannung bei steigendem Strom reproduzierbar wegdriften.


    Wie hat sich denn die wahllose Fluktuation der vom BMS angezeigten Spannungen ohne Last mit dem Wechsel des BMS verhalten? Ist das immer noch wie zuvor? Und hast Du die Balancerkabel auch mit ausgetauscht?


    Grüße, Tom

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