Extremer Zellendrift

  • Ein weiteres Problem ist, dass mit dem Daily die Batterie irgendwie nicht läd?

    Ich war heute Morgen zum nächsten Standort unterwegs und habe Solar auf dem Dach und mir wurden konstant ca 14a als Leistung angezeigt und die Spannung ist von 3.2v auf 3,45v hoch gestiegen. Jetzt stehe ich wieder im Schatten und die Spannung ist wieder auf 3.2v und auch die Ladestandsanzeige ist gleich geblieben, genauso wie die verfügbaren Ah.


    Woran mag das jetzt auch noch liegen?

    Mit dem anderen BMS hat die Batterie ja geladen.


    Kann es sein, dass die Zellen erstmal neu balanciert werden müssen?

  • Ein weiteres Problem ist, dass mit dem Daily die Batterie irgendwie nicht läd?

    Ich war heute Morgen zum nächsten Standort unterwegs und habe Solar auf dem Dach und mir wurden konstant ca 14a als Leistung angezeigt und die Spannung ist von 3.2v auf 3,45v hoch gestiegen.

    Aber dann lädt das BMS doch.


    Oder auf welchem Schlauch stehe ich gerade? :/


    Grüße, Tom

  • Ja also es hat angezeigt dass es lädt und sobald ich im Schatten stand und keine Wirkung des solars mehr hatte ist die Spannung der Zellen wieder sofort auf 3.2 abgefallen.

    Ich fahre morgen jetzt auf einen Camping platz und setze mich an Landstrom und lade die Batterie mal über das Victron ladegerät auf die Spannung die sie eigentlich haben soll.

    Also davor baue ich sie nochmals komplett auseinander und tausche die Zellen durch um zu schauen ob das Problem mit wandert.

  • Achwas, das sind nicht die Zellen. Ich hab schon soo viele solcher Defekte gesehen, aber nie waren es die Zellen. Echt: Noch nie! Immer lag es an den Verbindern, Schrauben, Kabeln, Ringkabelschuhen oder dergleichen. Und ja: Manchmal lag es auch am BMS.


    Nur die Zellen waren immer 1A. -|-


    Grüße, Tom

  • Also ich habe jetzt nochmal alles auseinander und zusammen gebaut und bei Zelle zwei war noch eine Zusätzliche kleine Unterlegscheibe auf den Pin der Zellverbinder. Habe diese weg genommen und es scheint so als wäre das Problem behoben oder zumindest weniger. Habe jetzt genau einend maximalen Drift wie eingestellt von 0.14v weiter ist es nicht auseinander gedriftet bei einem Ladungsstrom mit 30ah.


    Last habe ich noch nicht probiert weil ich an landstrom hänge und es ja da drüber gehen würde aufgrund der Netzvorrangschaltung des Wechselrichters.


    Ich habe ja das Victron Blue Power ip22 und bin jetzt am überlegen den normal Modus oder den Normal + regenerierungsmodus zu nehmen da die Zellen ja schon eine recht niedrige Spannung mit 3.19v hatten und ich sie endlich wieder auf 3.65v bringen möchte

  • Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass genau an dieser Stelle die Ursache des Problems liegt. Denn wenn man z.B. eine (oder gar mehr!) Unterlegscheibe(n) aus Stahlblech zwischen Zellenpol und Zellenverbinder bzw. Ringkabelschuh legt, dann erhöht sich der Übergangswiderstand an dieser Stelle um ein Vielfaches, weil Stahl im Vergleich zu Aluminium oder gar Kupfer ein relativ schlechter elektrischer Leiter ist.


    Was man machen kann, ist eine Stahlscheibe obenauf legen, also zwischen den Zellenverbinder bzw. den Ringkabelschuh und den Schraubenkopf bzw. die Schraubmutter, weil dort nur ein kleiner Teil des Stroms fließt. 95 fließt direkt zwischen Zellenanschluss-Oberfläche und Zellenverbinder, während das zur Verschraubung verwendete Gewinde fast immer aus Stahl besteht und schon daher kaum zum Stromtransport an dieser Stelle beiträgt.


    Was aber durch die Stahlscheibe nicht erklärt wird, sind die starken Schwankungen der Spannungsanzeige des BMS, ohne dass ein Strom fließt. Denn wenn der Stromfluss Null beträgt, spielt der Widerstand ja keine Rolle (U=IxR), weil 0 (I) x Widerstand (R) bleibt ja Null... Hier war also entweder regelrechtes Spiel vorhanden (Wackelkontakte), oder das BMS hat wirklich Unsinn angezeigt.


    Wie auch immer: Die Kontaktierung zwischen Zellenanschluss und Zellenverbinder ist DER kritische Punkt einer LiFePO4-Batterie! Denn sehr oft treten hier, meistens völlig unvermutet, weil die Stelle ja so simpel aussieht, niederschmetternd hohe Spannungsabfälle unter Last auf, die man sich nicht erklären kann.


    Man kann solche Stellen auch sehr leicht ganz ohne aufwändige Messungen von Spannungsabfällen finden, wenn man sich klar macht, dass an jedem Spannungsabfall unter der Last eines Stroms eine Leistung frei wird (P=UxI). Und wo Leistung "frei" wird, wird es warm. Manchmal sogar wärmer, um nicht zu sagen: Heiß. Und das kann man mit einer Infrarotkamera sichtbar machen:



    Wer öfter mit solchen Probleme hat, sollte sich also auch ein entsprechendes Diagnose-Werkzeug zulegen.


    Grüße, Tom

  • Leider sind die Zellen dann doch nochmals gestern weg gedriftet beim Laden und entladen auf maximal 0.15v aber dieses Mal wiesen die Zellen tatsächlich eine unterschiedliche Spannung auf.

    Und über Nacht wurde sie vom Ladegerät voll geladen, aber leider nur auf 3,3.


    Jedoch habe ich überall in den Einstellungen 3.65v als max. Spannung.

  • Und über Nacht wurde sie vom Ladegerät voll geladen, aber leider nur auf 3,3.


    Jedoch habe ich überall in den Einstellungen 3.65v als max. Spannung.

    Das liegt daran, dass die schwächste Zelle beim Laden als erste 3,65V erreicht und dann die Ladung vom BMS beendet wird, damit diese Zelle in der Spannung nicht mehr höher steigt. Die restlichen Zellen weisen zu diesem Zeitpunkt natürlich noch eine geringere Spannung auf und werden zugleich nicht mehr weitergeladen.


    Man kann diesen, naja: "unschönen", Effekt dämpfen, indem man einen guten Equalizer verwendet und kurz vor dem Erreichen des Ladeschlusses den Ladestrom auf kleine Werte um 1A senkt. Dann werden die Zellen längere Zeit im Bereich des Ladeschlusses gehalten und der Equalizer bekommt genug Zeit, um die Zellen genau in diesem Bereich anzugleichen. Nach ein paar Tagen bei diesem kleinen Ladestrom weisen dann alle Zellen dieselbe Ladeschlussspannung von 3,65V auf. :)


    Grüße, Tom

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