Trennschalter, auch wenn Akku einen Schaltknopf hat?

  • Hallo!


    Ich habe in meinem Minicamper eine 200Ah, 12,8V Shentec-LiFePO4 in einer Eurobox verbaut.

    Aktuell habe ich über 50A Megasicherungen als Brücke einen Sicherungsverteiler für meine Verbraucher direkt an die 8mm Pole geschraubt.

    Kürzer geht es ungesichert ja nicht.

    Der Verteiler ist auf die Batterie geklebt damit nichts vibrieren kann.

    Der Shentec-Akku hat eine On/Off Druckschalter, an den ich auch über ein Loch gut rankomme.

    Solar ist nur bei Bedarf eingesteckt, die anderen Verbraucher sind auch über Anderson oder XT60 nur angestöpselt.

    Auf einen expliziten Trennschalter habe dann verzichtet.

    Denkfehler? Zu unsicher?

    Reicht mir der eingebaute elektronische Akkuschalter?

    Thx!

  • Hallo, um diese Frage beantworten zu können müsste ich den Hintergrund der Frage kennen: Was genau soll mit einem externen Schalter (bzw. überhaupt mit einem Ein/Aus-Schalter) erreicht werden? Sicherheit? Mehr Sicherheit? Und wenn Sicherheit, dann wovor?


    Zur Sicherung, weil das etwa in dieselbe Kerbe schlägt: Lithium-Batterien besitzen immer ein BMS, dass üblicherweise auch eine elektronische Überlast- und Kurzschlusssicherung besitzt. Diese spricht äußerst präzise und insbesondere ultraschnell an. Macht man nur einzelne Kurzschlüsse, bleibt dabei sogar oft das BMS selbst heil. Diese ultraschnelle Reaktion der Kurzschlusssicherung im BMS führt dazu, dass zusätzlich in den Stromkreis geschalteten thermischen Sicherungsautomaten oder auch Schmelzsicherungen gar nicht die Zeit bleibt, um im Kurzschlussfall auszulösen. Sie sind hinter einer LiFePO4-Batterie mit elektronisch abgesichertem BMS also nutzlos. Schlimmer noch, denn sie sind oft sogar schädlich! Sicherungsautomaten und Schmelzsicherungen bringen nämlich, besonders wenn sie nur mit einem niedrigen Nennstrom ausgelegt sind, überraschend hohe Übergangswiderstände mit, durch welche bei hohen Leistungen beachtliche Spannungsverluste entstehen. Zudem kosten sie Geld, müssen montiert und mit herumgeschleppt werden und stellen ebenso ein gewisses Ausfallrisiko dar. Einziger Vorteil könnte die Auslösetaste eines Sicherungsautomaten sein, welche einen Ein/Ausschalter - zumindest notdürftig - ersetzt.


    Also kann eine Kabelsicherung nahe des Batterie-Pluspols bei LiFePO4-Batterien üblicherweise entfallen, weil die im BMS selbst schon enthalten ist und alles weitere nur nutzlos bis schädlich wäre. Die Unterverteilung muss aber natürlich weiterhin abgesichert werden, weil dort ja schon kleine Ströme zu Überlastung von Kabeln führen würden, so dass dieser Fehlerfall von der Sicherungsfunktion des BMS nicht abgedeckt werden kann.


    Grüße, Tom

  • Einen Schalter brauche ich um einfach keine Gedanken an Ruheströme etc. Zu verschenken wenn ich die Box im Auto nicht nutze. Ein/Aus geht mit dem Drucktaster bequem.

    Hintergrund war nur die oft gelesene Philosophie immer und ohne Ausnahme einen Trennschalter einzubauen.

    Der wollte ich nicht folgen, weil ich darin auch keinen Sicherheitsgewinn erkannt habe.

    Ich habe auch nur deshalb sowohl mein Minuskabel und den Sicherungsverteiler über jeweils eine 50A Megasicherung angeschlossen weil die Sicherung ein Kabel ersetzen konnte und um zusätzlich sämtliche Verkabelung in der Eurobox, egal was zB. im Falle eines Unfalles in der Box stattfindet, trotzem geschützt zu wissen.

    Die 50A liegen weit über meinen Verbrauchern, also Kühlboc etc.

    Einen Wechselrichter brauche ich nicht.

    Wollte nur keinen Denkfehler übersehen.

    Thx!

  • Ein Schalter macht auch durchaus Sinn, insbesondere um eine Anlage längere Zeit sich selbst überlassen zu können, genau aus dem Grund, den Du schon genannt hast, damit die Batterie immer schön geladen bleibt. :thumbup:


    Ich empfehle meinen Kunden aber der Einfachheit halber, einfach das BMS der Batterie über die App-Schaltfunktion auszuschalten. Das erzielt denselben Zweck wie ein externer Schalter, bietet aber nicht dieselbe Sicherheit, weil es z.B. bei Daly-BMS oft unerwartet zur Wiedereinschaltung kommt, wenn man sich mit der Smartfon-App mit der Batterie verbindet. Solche Überraschungen erlebt man mit manuellen externen Schaltern natürlich nicht.


    Grüße, Tom

  • Servus waterlu,

    ich habe diekt an der LiFePo vor dem Daly BMS in der Euro Box einen Natoknochen.

    Es wird die Hauptstromleitung getrennt. Mir ist das wichtig, um z.B. bei Installationsarbeiten hardwaremässig getrennt zu sein.

    Die Balancerkabel werden dabei nicht getrennt, und sind ständig mit dem Daly BMS verbunden. Die sind recht dünn und sollten im Schadensfall durchbrennen ohne viel Schaden anzurichten. Zusätzlich gibt es eine Herausführung der Einzelspannungen für den aktiven Balancer. Der wird nur zeitweise angesteckt.

    Meine Meinung

    lg

    M.

  • Ich hoffe nicht, dass Du den Schalter zwischen Batterie-Minuspol und dem dicken blauen Kabel des BMS eingebaut hast. Falls doch kann ich nur dazu raten, diesen Fehler schnell zu beheben, weil im Fall einer offenen Verbindung zwischen Batterie-Minuspol und blauem BMS-Kabel das schwarze Balancer-Kabel die Minusverbindung übernehmen muss.


    Und dabei brennt dann leider schnell die hinter dem Balancer-Stecker des BMS sitzende Elektronik durch. <X


    Grüße, Tom

  • @Manfed

    Ich glaube mit einem Eigenaufbau mit Zellen und Daly-BMS wie bei "Euch" ist es was anderes als mit meiner Shentec Fertigbatterie.

    Das Gehäuse ist geschlossen, eine Anzeige Spannung, Ladezustand, Temperatur.

    APP über BT mit Zellenspannung etc.

    Dazu eben ein Taster für on/off.

    Bei off ist die Batterie von Außen betrachtet tot.

    Nur ein innerer Defekt könnte da Spannung auf die Pole setzten.

    Da habe ich aber direkt jeweils + und - mit 50A Megasicherung am Pol abgesichert.

    Es gibt also kein ungesichertes Netz >50A.

    Bis zum Sicherungsverteiler sind 8 mm2.

    Da ohne Wechselrichter gibt es max 30A Verbraucher. Ich denke das ist safe.

    Kleiner Tip:

    Ich habe einen Rauchmelder mit in die Eurobox geklebt. Kann nicht schaden.

  • Servus waterlu,

    das Daly BMS kann in der App abgeschaltet werden, sogar für laden und entladen getrennt.

    Ich mag halt einen harten Hauptschalter am + Pol, wenn ich den in der Hand habe fühle ich mich sicher.

    Eine Fertigbatterie hab ich auch, da ist auch zusätzlich ein harter Schalter drauf.

    Warum der Ausdruck hart? Weil ich den angreifen kann, und den Hebel kann ich in die Hosentasche geben.

    Brandmelder hab ich nicht, ich habe die Temperaturgrenzen recht konservativ angesetzt. Wenn das Auto in der Garage steht kann ich den Brandmelder nicht hören. Jetzt schau ich noch relativ oft auf meine Batterie, ich habe dieses Daly Bms noch nicht so lange. Bisher war es ein passiver Balancer. Das macht mir Spass reinzuschauen und zu lernen, wie es meiner alten 60Ah Winston LiFePo Batterie geht. Bald schon soll das System ohne ständige Kontrolle selbsttätig laufen, es soll einfach nur funktionieren. Ich lade mit 230V vom Auto und PV am Autodach. Benötigt wird der Strom für den Kompressorkühlschrank, und zum laden meine Flugmodelle. Und für meine 12V Heizdecke in kalten Nächten. Die 230V im Auto konnte ich um wenig Geld bei VW Neuwagen dazubestellen, das geht sicher aus wenn Motor aus. Der Kühlschrank schaltet dabei automatisch auf 230V sodass gut Strom zum laden überbleibt. Den B2B mit Rappler Sensor hab ich mit Genuss rausgehaun.

    Meine Meinung.

    lg

    M.

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