BMS Problem Tiefenentladeung LiFePo4 Basengreen 12V 100Ah BMS Problem

  • Hallo ihr lieben


    Ich habe ein Problem mit meiner LiFePo4 12V 100Ah Batterie von Basengreen. Sie ist seit ca 6 Monaten im Camper verbaut mit Ective Wechselrichter SSI 152 und hatte bisher einwandfrei funktioniert.

    Ich bin letztes Wochenende von einem Kurztrip zurückgekommen mit voll geladener Batterie und habe den Bus abgestellt. Vorgestern bin ich zum Bus und habe festgestellt, dass die Batterie über die App 0% anzeigt und AFE Fehler bzw Batterie Unterspannung. Die einzelnen 4 Zellen zeigen 0.100 und eine Totalspannung von 4V in der App an.

    Wenn ich beim Entladeschalter in der App den Schalter auf An stelle, geht er sofort wieder auf Aus.

    Habe dann den Landstrom angesteckt und über den Wechselrichter versucht zu laden aber weiterhin zeigt die App nichts an.

    Habe die Batterie jetzt mal in die Wohnung gebracht und mit dem Multimeter an den Polen 8,5 Volt gemessen.

    In mehreren Youtubevideos habe ich gesehen, das vermutlich der BMS in eine Art Schutzmodus gegangen sein könnte. Hier wird oft gezeigt wie dieser wieder mittel Labornetzteil und ca 14,4V zum Leben erweckt werden kann weil sonst das Ladegerät keine Rückmeldung bekommt und nicht lädt. Habe jetzt ebenfalls mal mit Labornetzteil eine Spannung von 14,4 V und Strom von 10 A angelegt. Hier hat es anfangs auch geladen mit 14,4V und aber nur ca 5,5 A. Man konnte zusehen wie der Strom langsam immer weiter gefallen ist bis das Netzteil nach ca 30 min nur noch ca 0,2A angezeigt hat. In der App hat sich nichts gezeigt, also immer weiter keine Ladestrom usw und die gleiche Fehlermeldung. Über eine andere App zeigt er noch Front detection IC error an. Das Multimeter hat anschließend 9,11V angezeigt.


    Leider sind meine Electronik Kenntnisse hier relativ begrenzt und ich weiss nicht so recht was ich noch probieren soll.

    Es wäre super wenn vlt jmd das Problem direkt erkennt bzw vlt auch schon mal hatte und mir weiterhelfen könnte. Ich bin aktuell ein bisschen verzweifelt und leider unter Zeitdruck da ich eig. in 2 Wochen wieder loswollte mit dem Bus.

    Gerne auch telefonisch per Pn sofern vlt einfacher.


    Vielen lieben Dank schonmal

    Stephan

  • Es ist genau so wie Du schreibst: Die Batterie war entladen, weshalb das BMS die Entladefunktion der Batterie abgeschaltet hat. Dann misst man an den Batteriepolen nur noch eine Spannung von ca. 9V (eigentlich müsste die Spannung 0V betragen, weil die Entlade-Schaltendstufe die Batterie abgeschaltet hat, aber aus technischen Gründen misst man dann mit einem elektronischen Voltmeter trotzdem noch eine Spannung von ca. 9V, die aber nicht belastbar ist).


    Aufladen mit einem Labornetzteil ist hier oft die einzige Möglichkeit (weil "Batterie-Ladegeräte" einen so genannten "Verpolungsschutz" besitzen, der die angeschlossene Batterie vor Einschaltung des Ladestroms erst in der korrekten Polarität erst "sehen" will und weil er nichts oder nur eine zu niedrige Spannung misst, schaltet er den Ladestrom nicht ein...).


    Wenn die Aufladung soweit richtig funktioniert hat, ist das ja schon mal eine gute Nachricht.


    Allerdings solltest Du eine höhere Ladespannung als nur 14,4V am Netzteil einstellen, damit die Batterie auch wirklich randvoll aufgeladen werden kann. Ich empfehle hier 14,8V einzustellen. Das stelle ich immer ein, wenn ich neu aufgebaute 12V-Bigblocks vor der Auslieferung auflade. Das BMS schaltet dann rechtzeitig die Ladung ab, wenn die erste Zelle randvoll aufgeladen wurde.


    Dann sollte das BMS sich wieder melden und die Batterie normal freigeben. Falls nicht, liegt eindeutig ein technischer Defekt vor und die Batterie müsste zum Service gegeben werden.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom


    Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Dann war ich ja bisher nicht ganz falsch unterwegs ;)

    Kannst du dir erklären warum der Strom Innerhalb von ca 30 min am Labornetzteil immer weiter gefallen ist von ca 5A auf 0,2 A? Ist das normal?

    Habe jetzt nochmal bei geöffnetem Deckel der Batterie gemessen und interessanterweise wie auf dem Foto vor dem BMS eine Spannung von 13,9V. Das heisst ja eig die Batterie ist voll und der BMS macht die Fehlinformation und lässt das Multimeter 9V anzeigen, oder?

    Meinst ihr es macht Sinn den BMS mit den 4 Schrauben zu diskonnektieren (und die beiden kleinen Kableschuhe an der Seite) um ihn evtl neu zu starten?

  • Das kann durchaus funktionieren, wenn das BMS abgestürzt ist: BMS kurz spannungslos machen und dann startet es vielleicht wieder. Dafür brauchst Du aber die dicken Leitungen nicht abzuschrauben, sondern nur den fünfpoligen Stecker unten links im Bild kurz zu lösen und wieder anzustecken. Vorher die Klebemasse entfernen.

    Bitte berichte, ob das klappt.

    Grüße, Tom

  • Hi


    Das habe ich gestern schonmal bevor ich mit dem Labornetzteil das laden probiert habe gemacht und dann auch die einzelnen balacierleitungen durchgemessen. Anschließend hat die Spannung an den Polklemmen 12,9 betragen, allerdings ohne in der app was anzuzeigen und ist dann noch einer gewissen zeit irgendwann wieder auf 8,5V gefallen.

    Hatte gehofft, dass die 4 dicken Kabel abzuklemmen was bringt.

    Versuche es aber gerne nochmal. Was meinst du mit Klebemasse entfernen? Welche?

  • Sobald ich den 5 poligen Stecker abziehe und nicht wieder anstecke messe ich an den Polklemmen danach auf einmal 13,2 V und weiter wie auf dem Bild ca 13,9V. Wenn ich ihn wieder anstecke nach ca 2min messe ich an den Polklemmen weiterhin 13,2 V....

  • Meistens sind diese Steckverbinder mit Heißkleber oder Silikon gegen abfallen gesichert. Diese Klebemasse muss natürlich zuerst abgepult werden, sonst lässt sich der Stecker nicht zerstörungsfrei aus der Buchse ziehen.


    Hast Du mal die vier Zellenspannung gemessen? Sie dürfen nur um einen bestimmten Maximalwert meist ca. maximal 200 bis 400mV auseinander driften, andernfalls schaltet das BMS ab. Das könnte ebenfalls die Ursache sein, wenn das BMS die Entladerichtung abschaltet.


    Grüße, Tom

  • Ah ok ja aber der Heisskleber ist hier nur um die einzelnen Kabel zusammenzuhalten und nicht um den Stecker zu fixieren.


    Ja habe ich gerade gemacht und auch das BMS jetzt mit den beiden Massekabeln die ins BMS gehen getrennt...Leider ohne Erfolg nach wiederanschließend. Außer dem Bluetothverbinder geht glaube ich einfach nichts.

    1. Zelle 3,509V

    2. Zelle 3,510V

    3. Zelle 3,514V

    4.Zelle 3,507V

    Eigentlich heisst das ja, dass die Zellen ok sein müssen und nur durch irgendwas das BMS ausgelöst und vlt abgetaucht ist oder?

    Habe mal einen Verbraucher(hatte gerade nur ein 4m LED Band) angeschlossen vor den BMS und dieses kann ich betreiben ohne messbaren Spannungsabfall. An den Batteriepolen leuchtet es nicht und die Spannung bricht wie du gesagt hast komplett ein.


    Hast du oder irgendjmd vlt noch einen Lösungsvorschlag?

    Falls keine Lösung, würde es sich lohnen einen neuen BMS zu kaufen, was kostet sowas und auf was muss ich achten?


    Liebe Grüße

  • Dann wird das BMS vermutlich defekt sein.


    Ich würde zunächst versuchen die Batterie beim Händler zu reklamieren. Meist haben LiFePO4-Batterien ja recht lange Garantiezeiträume. Man kann natürlich auch ein anderes BMS einbauen, aber man sollte dann versuchen, eins zu bekommen, welches dem momentan eingebauten möglichst entspricht, damit man nicht die ganze Anschlüsse anpassen muss. Preislich ist das nicht so teuer, vermutlich 50 bis 100 Euro, wenn man ein nacktes BMS kleiner Leistung verwendet.


    Grüße, Tom

  • Hallo


    Sorry bin über das Wochenende nicht dazugekommen weiter nach der Batterie zu schauen.

    Heute war es dann soweit und sie funktioniert wieder. Ich weiss zwar nicht so genau warum aber ich glaube das ist egal. Ich habe dem BMS über 24h diskoannektiert von den beiden eingehenden Massekabeln und den Balacierleitungen. Als ich dann nur die Balacierleitungen angeklebt habe, hat auf einmal die App die korrekte Spannung an den einzelnen Zellen angezeigt. Das gab neue Hoffnung. Als ich dann nach ein paar Fehlversuchen die beiden Masseleitungen versucht habe gleichzeitig zu konnketiert, blieb die Spannung bestehen und ich konnte auf einmal in der App wieder Einstellungen speichern. Damit funktioniert die Batterie wieder! :/:love:


    Jetzt frage ich mich aber natürlich warum das BMS in diesen Modus gegangen ist ( und das eben nun schon zum zweiten mal, letztmalig vor 8 Monaten wurde der Akku vom Hersteller getauscht) ?

    Ich habe die Batterie über ein Trennrelais mit der Starterbatterie verbunden. Von der Lifepo gehen dann dicke Kupferkabel zum Ective SSI 152 1500 Watt Wechselrichter. Ansonsten ist noch ein weiteres Kabel an der Batterie angeschlossen welches über mehrere einzelne dahintersitzende Sicherungen einzelne Verbraucher im Bus wie Kühlbox, Radio, Subwoofer und Deckenlichter absichert (Diese Installation besteht jetzt seit fast 10 Jahren ohne jegliche Probleme, nur die alte Bleibatterie wurde vor 1,5 Jahren durch die LifePo ersetzt und dann der Wechselrichter installiert). Der Wechselrichter und alles angeschlossene funktioniert sofern die Batterie gerade nicht streikt einwandfrei.

    Irgendwo muss doch ein Kurzschluss oder etwas ähnliches in unregelmäßigen Abständen passieren weshalb das BMS die Fehlfunktion zeigt? Da die Batterie ja jetzt nachweislich komplett voll gewesen ist kann ja kein Verbraucher sie leergezogen haben? Es ist auch komischerweise jedesmal bei geparktem Fahrzeug passiert ohne dass der Wechselrichter oder ein Verbraucher wissentlich an war.

    Dieses mal jetzt 2-3 Tage nachdem ich das Fahrzeug abgestellt habe.


    Habt ihr ne Idee was da sein könnte, vertraue der Sache jetzt irgendwie garnicht mehr und möchte unbedingt den Fehler finden.


    Vielen Dank

    Stephan

  • Das Trennrelais könnte der Ausgangspunkt der ganze Schwierigkeiten sein. Wird bei laufender Lichtmaschine und gut geladener Bleibatterie eine relativ weit entladene LiFePO4-Batterie über dicke Kabel mit einem Trenn-Relais dazugeschaltet, kann es passieren, dass sich ein zu hoher Strom aus Lichtmaschine und Starterbatterie zugleich in Richtung LiFePO4-Batterie in Bewegung setzt. Dann schaltet das BMS die Batterie ab, bzw. deren Ladezweig, um Überstrom zu verhindern. So lange die Batterie nicht komplett abgetrennt wird, wird das BMS üblicherweise den Ladezweig nach einem solchen Vorkommnis auch nicht wieder einschaltet. Den Entladezweig sollte das normalerweise aber nicht berühren.


    Daher wäre mein erster Rat, die LiFePO4-Batterie recht weit zu entladen und dann zu versuchen, diesen Fehler direkt zu provozieren und zu schauen, was genau passiert. Bringt Dich das nicht weiter, sollte die Batterie reklamiert werden. Ggf. ist auch nur eine Falschkonfiguration des BMS die Ursache eines solchen Verhaltens. Das JK-BMS lässt sich ja sehr umfangreich - und durchaus auch widersinnig - konfigurieren.


    Grüße, Tom

  • Ich hatte auch schon an das Trennrelais gedacht, dass vlt kein konstanter Strom oder so fließt. Was aber meines Erachtens dagegenspricht ist, dass es noch nie beim Aufladen passiert ist und immer wenn das Fahrzeug geparkt war, oder hab ich da einen Denkfehler?

    Habe gestern auch schon überlegt ob es vlt doch Sinn machen würde anstatt dem Trennrelais einen Victron Ladebooster (Orion-Tr Smart 12/12-18A (220W) DC-DC Ladegerät / Ladebooster, galv. Isoliert) zu installieren?


    Habe neulich mal den Kühlschrank angelassen und sie war dann ganz leer. Dachte im ersten Moment es sei wieder passiert aber das Aufladen ging völlig problemlos. Bei dem Auto handelt es sich um einen alten VW Bus mit einer 30 A Gleichstromlima.


    Gegen die Batterie selbst spricht halt, dass das eben die 2. Batterie ist und die erste komplett ausgetauscht wurde weil sie das genau gleiche Problem gezeigt hat?

  • Dass das Problem nicht reproduzierbar bei laufendem Motor auftritt, spricht in der Tat dagegen, dass es am Trenn-Relais liegt. Auch dürfte die winzige 30A Gleichstromlichtmaschine kaum genug Strom erzeugen, damit meine Überlegung zutreffen könnte.


    Ist die zweite Batterie eine zur ersten Batterie baugleiche?


    Grüße, Tom

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