AGM-Akkus mit 14,7V ühber MicroCharge-Laderegler laden?

  • Hallo Herr Rücker,


    ich habe mir aufgrund häufiger Kaltstartprobleme
    vorletzten Winter eine AGM-Batterie gekauft. Nun musste ich aber feststellen,
    dass mein Standard Laderegler im BMW E39 bei ca. 14 V abregelt, was der Ladung
    der AGM Batterie offensichtlich nicht zuträglich ist, denn im häufigen
    Kurzstreckenbetrieb sinkt de Ladezustand der Batterie im Winter merklich und es
    kommt teilweise zu Startschwierigkeiten. Ich möchte also auf den MicroCharge
    Laderegler umrüsten um ggfs. mit bis zu 14,7V Ladespannung laden zu können. Ich
    möchte Ihren Umbauservice nutzen und habe mir eine gute gebrauchte Lichtmaschine
    mit geringer Laufleistung ersteigert, die ich Ihnen für den Austausch des
    Reglers gern zuschicken würde. Nun zu meiner Frage. Im BMW E39 Touring ist die
    Batterie in der hinteren rechten Seitentasche des Kofferraums untergebracht,
    somit dürfte das Kabel für den Temperatursensor zu kurz sein. Gibts den
    Laderegler auch ohne den Temperatursensor?
    Bei der Lichtmaschine handelt es
    sich um eine Valeo-Drehstromlichtmaschine mit 150A Abgabestrom und
    Multifunktionsregler. Woher weiss denn Ihr Laderegler, wieviel Erregerstrom er
    durch die Erregerwicklung schicken kann um die maximale Leistung herauszuholen?
    Oder ist der Erregerstrom bei Ihrem Laderegler begrenzt?

  • Hallo,


    der MicroCharge-Laderegler kann nicht ohne den Temperatursensor arbeiten, da dieser Bestandteil des Gesamtkonzeptes ist. In Ihrem Fall wird der Regler dann hinten an der Batterie verbaut und das Lima-Steuerkabel nach vorn zur Lichtmaschine verlegt.


    Der Laderegler wurde bei der Konstruktion von mir so abgestimmt, dass er den Erregerstrom aller am Markt verfügbaren Lichtmaschinen treiben kann. Insofern muss der Regler nicht "wissen", wie hoch der maximale Erregerstrom ist, wenn er nur nicht höher als zulässig ist.


    Die maximale Lichtmaschinenleistung stellt sich bei 12 bis 14V auf der Erregerwicklung und gleichzeitig ausreichend hoher Drehzahl ein. Der Regler schaltet für Maximalleistung wenn erforderlich einfach auf Dauererregung und schon fließt der maximal verfügbare Limastrom.


    Ich bin übrigens nicht der Ansicht, dass sich die von Ihnen geschilderten Schwierigkeiten durch eine Erhöhung der Lichtmaschinenspannung lösen lassen. Zwar wird der Ladestrom tatsächlich etwas ansteigen (soweit ein größerer Ladestrom seitens der Lichtmaschine verfügbar ist), aber Ihre Schwierigkeiten scheinen mir nicht aus einer zu geringen Lichtmaschinenspannung herzurühren. Im übrigen ist es egal, ob Sie eine normale Starterbatterie, einen AGM-Akku oder einen Gel-Akku verwenden. Die Ansprüche an die Höhe der Ladespannung sind bei allen Typen praktisch gleich. Bei 20°C kommt daher auch ein AGM-Akku sehr gut mit 14V-Ladespannung zurecht. Größere Abweichungen können jedoch vom Lade-/Entladeschema gefordert werden. So bedürfen Bleiakkus, welche stark zyklisch belastet werden, einer deutlich erhöhten Ladespannung. Starterbatterien werden aber üblicherweise nicht zyklisch belastet, weshalb Lichtmaschinenregler *normalerweise* auch nicht für diese Betriebsart ausgelegt werden.


    Darüber hinaus kann es zu ernsten Schwierigkeiten kommen, wenn Sie die Ladespannung des MicroCharge-Reglers auf 14,7V bei 20°C erhöhen. Dann steigt nämlich die Spannung bei großer Kälte bis auf weit über 15,5V hinaus an, was verschiedene Bordsysteme möglicherweise übel nehmen könnten. Weshalb ich von einer solchen Einstellung auch abraten möchte.


    Vermutlich ist die Ursache des permanent niedrigen Ladezustandes schlicht eine zu hohe Standstromaufnahme. Ist dieser sogenannte Ruhestrom bei Ihrem Fahrzeug in letzter Zeit schon einmal gemessen worden?


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

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