Car Hifi und Zweitbatterie

  • Hallo,
    endlich habe ich mal ein Forum gefunden wo ich Fragen zu meiner "besonderen" Überlegung stellen kann :)


    Ich fahre einen VW Bus T4 mit Zweitbatterie, die serienmäßig über ein kleines Trennrelais mit dem Starter Bleiakku verbunden ist.
    Nun bin ich dabei, mir eine Audioanlage einzubauen, die einiges an Leistung zieht, Subwoofer mit ca. 1000W und nochmal ca 400W für das Frontsystem. Das ganze wird durch die Lichtmaschine limitiert, die 150 Ampere liefern kann. Der Starterakku hat 95Ah und der Zyklenfeste Zweitakku 80Ah.
    Da ich auch gerne bei hoher Lautstärke und ausgeschaltetem Motor hören möchte (z.B. beim Campen) ist mir nun die Idee gekommen, dass ich - anstatt das System nur über die Zweitbatterie laufen zu lassen - die Starterbatterie als eine Art "Kondensator" nehmen könnte, z.B. bei besonders lauten "Bassstößen". Diese entlastet quasi die Zweitbatterie, da diese ja nicht auf hohe Impulsströme ausgelegt ist.


    Wenn ich das recht verstehe, wäre es das Prinzip der Saftschubse - nur, dass höhere Ströme fließen wofür die Saftschubse nicht entwickelt wurde.


    Da hören meine Überlegungen aber auch schon auf, weil ich keine Vorstellung von einer Umsetzung habe. Ich hoffe jemand weiß da was :P
    Würde das Prinzip nicht auch funktionieren, wenn die Akkus einfach ohne Regelelektronik parallel geschaltet werden?


    Vielen Dank im Voraus für eure Antworten
    Ludwig

  • Hallo,


    in der Tat sind Starterbatterien zur Versorgung sehr leistungsfähiger Verstärker besonders gut geeignet, weil ihr Innenwiderstand sehr niedrig ist, so dass die Spannung auch unter höchster Leistungsaufnahme des Verstärker nur sehr wenig einbricht. So kann der Verstärker optimal arbeitet und seine volle Leistung unverzerrt abgeben. Das Problem ist nur leider, dass Starterbatterien zyklische Belastungen nur schlecht vertragen. Soweit die Zyklentiefe nur gering ist (30 - 40%), kann man noch recht gut mit Starterbatterien arbeiten, darüber geben sie aber schnell den Löffel ab. Wird tiefere Zyklisierung gefordert, muss man mit Hybriden arbeiten, also z.B. Starterbatterien in AGM-Technik. Diese Typen weisen ebenfalls sehr gute Innenwiderstands-Werte bei gleichzeitig verbesserter Zyklenfestigkeit auf. Leider sind sie auch erheblich teurer.


    Eine Parallelschaltung von Starter- und zyklenfesten AGM- oder Gel-Akkus ist zwar technisch kein Problem, führt hier aber leider auch nicht weiter, weil die Akkus ja gleichermaßen zyklisiert werden, so dass dann die Starterbatterie die hohen Ströme treibt, aber auch regelmäßig zu tief entladen wird und wiederum unter hohem Verschleiß leidet. Also ich fürchte, hier helfen nur die Hybridtypen (Starterbatterien in AGM-Technik) wirklich weiter.


    Grüße, Tom

  • OK d.h. eine Zyklisierung der Starterbatterie wäre dann theoretisch möglich, wenn eine intelligente Elektronik der Starterbatterie wirklich nur die hohen Stromspitzen zumutet angepasst auf die Zyklenfestigkeit, den Innenwiderstand und die Kapazität beider Batterien und dann ab einer gewissen Spannung diese zum Schutz abtrennt, so dass es beispielsweise möglich ist, 1 Stunde mit hoher Lautstärke zu hören und anschließend nur noch mit reduzierter. AGM Batterien möchte ich eigentlich vermeiden, da mich das ständige Auffrischungsladen nerven würde. :pinch:


    Gruß
    Ludwig

  • Mhh....
    Zwei von denen
    Parallel zur Endstufe für den Sub.
    Der kommt an die Starterbatterie
    Der Rest an die Versorger....
    Dicke Kabel verwenden!!!!
    btw. wie weit ist die Batterie weg von der endstufe?
    evtl. wäre es sinnvoll eine Batterie ganz in die nähe des Sub zu verlegen!!!


    Ach ja.... wenn du die Anlage aus Starter UND Versorgerbatterie betreibst.....womit startest du dann ???

  • Ich parke dann immer an einem Hügel und lass den Bus runterrollen, dann die Kupplung kommen lassen... schon läuft er :D Nein Spaß am liebsten wäre mir halt irgend ein Schutz, der die Starterbatterie abtrennt wenn sie gerade noch genug Spannung hat um das Auto zu starten. Wahrscheinlich wirds echt auf eine Lösung mit den Kondensatoren hinauslaufen, aber an der Zweitbatterie angeschlossen weil ich sonst keine Möglichkeit sehe das ganze vom Energiemanagement so zu gestalten, dass Sub und Frontsystem möglichst lang spielen können. Die Zweitbatterie ist ca. 3 Meter von der Subwoofer Endstufe entfernt und laut einer Tabelle reicht dafür 35mm2 Kabel. Von der Starterbatterie zur Zweitbatterie ist es etwa eine Meter und dafür werde ich 50mm2 Kabel verwenden genauso wie für die Verbindung zur Lichtmaschine. Eine dritte Batterie.. naja trotz dem großen VW Bus wüsste ich jetzt nicht wo ich die unterbringen soll, weil im Kofferraum schon alles voll mit einer maßgeschneiderten Subwoofer Box sein wird. Gibt es eigentlich Lösungen für AGM Batterien, damit man diese nicht einmal im Monat wieder auf volle Ladungn bringen muss?



    Gruß
    Ludwig

  • Zitat

    Gibt es eigentlich Lösungen für AGM Batterien, damit man diese nicht einmal im Monat wieder auf volle Ladungn bringen muss?

    Um Sulfatierung entgegen zu wirken? Dieses Problem betrifft alle Arten von Bleiakkus, also keinesfalls nur AGM-Akkus. :!:

    Übrigens: "AGM" beschreibt, ebenso wie "Gel" oder "Flüssig", nur für die Art des Elektrolyteinschlusses, sagt aber sonst überhaupt nichts über die elektrochemischen Eigenschaften eines Bleiakkus aus (das ist etwa vergleichbar mit wasser- oder luftgekühlten Motoren. Die Art der Kühlung sagt ja auch nichts über den Oktanzahlbedarf oder die benötigte Ölqualität eines Motors aus). Letztlich sind AGM-Akkus, Gel-Akkus und Bleiakkus mit flüssigem Elektrolyten also alle Bleiakkus. Sogar Rundzellenakkus auf Bleibasis (z.B. Optima) sind Bleiakkus (Elektrolyttyp AGM)...
    8o


    Allerdings gibt es Möglichkeiten, Bleiakkus nach einer vollständigen Aufladung mit Bleisulfat-Kristallisationskeimen zu "impfen", so dass sich bei der folgenden Entladung keine schwer löslichen große, sondern nur noch leicht lösliche kleine Sulfatkristalle bilden. Das könnte in vielen Fällen von regelmäßig betriebsbedingter Sulfatierung durchaus eine gute Lösung sein.


    Grüße, Tom

  • Nun... so wie ich das sehe wäre der sinnvollst Aufbau:
    Starterbatterie nur für Fahrzeugelektrik zuständig.
    Trenn MosFet zur Versorgerbatterie.
    Diese sollte eine möglichst grosse Kapazität (Spieldauer) haben, und Zyklenfest sein.
    zum Beispiel diese Hier.


    Wenn das ganze dann durch PowerCaps knapp vor der Endstufe gestützt wird, sollte das wunderbar funktionieren.


    Ach ja... mit 36mm2 bist schon knapp an der untersten Grenze.
    1000W + 400W = 1,4kW AUSGANGSLEISTUNG
    Rechne mal mit bis zu 1,8kW SpitzenstromAUFNAHME!! das sind dann kurzzeitig 150A !!! (sogar noch mehr, beim einschalten (Kondensatoren aufladen)!!!!
    wenn du schon die Kabelquerschnitte so eng bemisst, achte wenigstens auf beste CU Qualität (heutige Kabel werden gerne Aus verkupfertem Alu gefertigt!!!)
    Bei voller Belastung wirst dich wundern, was da noch an Spannung ankommt :rolleyes: :rolleyes:

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