Agm Batterie laden. Richtiges Ladegerät

  • Hallo


    Habe mir eine Motorrd gekauft und dort ist eine Siga Phaeton Batterie 28AH verbaut.


    Nun bin ich mir nicht sicher womit ich diese laden kann.
    Habe das B6ac 80w Ladegerät das ich im Pb Modus anschließen kann. Aber ist das Gerät für Agm geeignet?
    Außerdem habe ich einen BC300 Batterietrainer. Dieser ist wohl für Agm Batterie geeignet.
    Sollte ich diesen durchgehend bis März angeschlossen lassen oder nur zwischendurch mal anklemmen?


    Danke für eure Hilfe.

  • IMAX B6 (egal ob AC oder DC Ausführung) sind für diesen Einsatzzweck sehr gut geeignet, neue AGM Motorradbatterien haben erfahrungsgemäß sehr wenig Selbstentladung. Falls sich an Deinem Motorrad keine stillen elektrischen Verbraucher befinden, reicht es wahrscheinlich wenn Du den Energiespeicher alle 1½ bis zwei Monate mit 2,8 Ampere Anfangsladestrom vorsorglich nachlädst. Vor allem siehst Du immer nach dem Ladevorgang am Display, wie viel Ladeenergie zum Akku geflossen ist. Fällt dieser Wert nach einer längeren Ladepause höher als 3 bis 4 Ah aus, dann die Intervalle zum Nachladen entsprechend verkürzen.


    Betagte Schrottbatterien mit noch brauchbaren Hochstromeigenschaften (welche ich meistens bis zum bitteren Ende nütze) muß man in vielen Fällen mit permanenter Erhaltungsladung am Leben erhalten, wenn die natürliche Selbstentladung schon sehr hoch ist

  • Außerdem habe ich einen BC300 Batterietrainer. Dieser ist wohl für Agm Batterie geeignet.
    Sollte ich diesen durchgehend bis März angeschlossen lassen oder nur zwischendurch mal anklemmen?

    Hallo,


    ein "Batterietrainer" ist der größte Blödsinn! :cursing:


    Man kann vielleicht menschliche und tierische Körper durch sinnvolle Betätigung im Sinne einer Erstarkung "trainieren", Bleiakkus funktionieren jedoch völlig anders und nehmen eine solchen Behandlung übel. Statt dessen werden sie durch "Training" schlicht schneller verschlissen. Man trainiert ja auch nichts eine Reifen, indem man damit sinnfrei herumfährt... :whistling:


    Bleiakkus werden steinalt, wenn sie regelmäßig mal aufgeladen und dann kühl und ohne jeden Entladestrom gelagert werden. Man füge dabei bitte keine Ladung hinzu und entnehme auch keine! Einfach abgeklemmt stehen lassen, dem Akku passiert dabei nichts. Allerdings findet durch unvermeidliche innere Reaktionen eine Selbstentladung statt, die durch regelmäßige Aufladung wieder ausgeglichen werden muss. Dies soll zwar regelmäßig geschehen, je nach Akku etwa halbjährlich bis jährlich ein Mal, aber keinesfalls ständig und dauerhaft.


    Im Sinne einer Schadensbegrenzung sollte man solche "Batterietrainer" also bitte entsorgen. Nicht bei ebay verkaufen, sondern kaputtschlagen und wegwerfen. Andernfalls versucht nur ein anderer armer Teufel damit seine guten Batterien zu massakrieren. Und das wäre ja nicht so schön.


    Grüße, Tom

  • Meine Meinung zum Thema Batterietrainer war ähnlich wie die von Tom, er hat aber die harte Wahrheit darüber veröffentlicht.


    Mit Deinem IMAX B6 kannst Du sehr einfach ermitteln wie viel Ladung Dein Akku begehrt! Wie üblich im Einstellmenü für Bleiakkus, 12 Volt bzw. 6 Platten und den Ladestrom auf 2,8 Ampere für deinen 28 Ah AGM Akku justieren. Dann die beiden Ladezangen richtig anklemmen und mehrere Sekunden auf die Start/Enter Taste drücken. Der Ladevorgang beginnt dann automatisch mit 2,8 Ampere Ladestrom und endet bei 14,7 Volt Ladeschlußspannung, sobald der Ladestrom längere Zeit unter ca. 200 bis 300 mA absinkt. Nach dem automatischen Abschalten des Ladevorganges ertönt ein Signalton und die eingeladene Energie bleibt unten rechts am Display, als ein bis fünfstellige Anzeige in mAh gespeichert. Unten links erscheint CHG und in der Mitte die benötigte Ladezeit in Minuten und Sekunden. In der oberen Zele blinkt dann links abwechselnd der Text PB-6/ Full, in der Mitte wird 0,0 A angezeigt und rechts die Ladeschlußspannung von 14,70 V.


    Wiederholst Du den Ladevorgang nach kurzer Zeit erneut, dann wird eben nur eine kleine Menge (z.B. 100 mAh) nachgeladen, bis sich der Lader nach unterschreiten des Mindestladestromes wieder automatisch abschaltet. Da kannst Du im wesentlichen nicht viel verkehrt machen, solange die Einstellungen passen.


    PS: Neuwertige Bleiakkus welche nur 20 bis 40% Selbstentladung pro Jahr verursachen besitze ich zur Zeit gar nicht, solche Komponenten kosten meistens etwas Kleingeld welches ich dafür so selten wie möglich investiere!

  • Gibt es ein einfaches Tool mit dem ich einfach überprüfen kann wie die aktuelle Ladung meines Akkus aussieht?
    Dann kann ich ja prüfen wann ich nachladen muss.

    Das lässt sich nach wenigstens 10 Minuten Wartezeit nach einer Ladung oder Entladung (zum Säureausgleich) grob mit Hilfe der Leerlaufspannung der Batterie ermitteln:



    Die Spannung korrespondiert mit der Säuredichte: Hohe Säuredichte = hohe Spannung. Niedrige Säuredichte = niedrige Spannung. Da eine 12V-Batterie aber sechs Zellen hat, die alle eine unterschiedliche Säuredichte aufweisen können, besonders im Alter der Batterie, sollte man den so gewonnenen Messwerten keinen übertrieben großen Wahrheitswert zumessen. Meistens passt es aber ganz gut.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    im Zusammenhang mit Leerlaufspannungen von noch gesunden 12 Volt AGM Starterbatterien, würde ich eher diesen Aufzeichnungen vertrauen.



    Einer nicht mehr ganz frischen 12 Volt 68 Ah AGM Starterbatterie hatte ich über einen Zeitraum von 72 Stunden, 36,1 Ah an gespeicherter Ladung (theoretisch 53% ihrer ursprünglichen Nennkapazität) entnommen,



    Nach wenigen Stunden ohne Belastung erholte sie sich auf 12,06 Volt Leerlaufspannung, worauf ich sie wieder aufgeladen hatte. Ich kenne bisher keine einzige Roller oder Motorrad AGM Starterbatterie, welche nach längerer Lagerung unter 12 Volt Leerlaufspannung, später wieder ordnungsgemäß zum starten geeignet war. Einen noch sicheren unteren Grenzwert zum nachladen von lagernden Starterbatterien (ohne irreperable Folgeschäden) sehe ich mit ca. 20°C Umgebungstemperatur, bei ungefähr 12,3 Volt Leerlaufspannung!


    PS: Es gibt erfahrungsgemäß auch viele Leute welche handelsübliche DMM nicht wirklich bedienen können, auf der anderen Seite findet man in vielen Hobbykellern von Motorradfahrern nicht selten billigste Baumarkt Messeisen, welche bei den meisten Messbereichen richtig grob lügen. Wer stattdessen wie der Themenstarter ohnehin ein gutes IMAX B6 Modellbauladegerät besitzt, braucht dieses nur richtig benützen und anschließend die eingeladene elektrische Energie am Display ablesen.

  • Danke schonmal für eure Hilfe.


    Und diese Tabellen und Infos kann ich dann auch bei normalen Bleibatterien hernehmen ?


    Wie oft sollte man normale Bleisäurebatterien überhaupt nachladen? Habe noch eine mit 28AH und eine mit 9AH hier stehen.

  • Wie häufig man ruhende Bleiakkus nachladen sollte, hängt in erster Linie von deren Selbstentladung ab! Mein bester bzw. noch neuwertiger 18Ah AGM Akku von Kung Long, hatte in einem Zeitraum von 30 Tagen bei durchschnittlich 15°C Lagertemperatur, nur bescheidene 1,65% Selbstentladung. Das kann man mit einem IMAX B6 sehr einfach ermitteln, indem man einen Monat nach der letzten Ladung, einen erneuten Ladevorgang startet.



    Es wäre nach dieser aktuellen Analyse sogar unbedenklich, den nächsten Ladevorgang erst wieder in 12 Monaten durchzuführen, obwohl die durchschnittliche Selbstentladerate in den Sommermonaten höher ausfallen wird. An diesem Energiespeicher habe ich auch schon eine Kapazitätsmessung, bei moderaten Entladeströmen "C40" durchgeführt.



    Bei ungefähr 20°C Umgebungstemperatur gelten für die meisten neuwertigen AGM Akkus, etwa 3% Selbstentladung pro Monat. Wenn Bleiakkus in die Jahre kommen, kann deren natürliche Selbstentladung schon allmählich auf Werte von durchschnittlich 10% pro Monat ansteigen, dann wäre nur alle drei Monate nachladen schon eher grenzwertig. Meine überwiegend betagten Schrottakkus an diversen Kraftfahrzeugen, verursachen in der wärmeren Jahreszeit garantiert über 20% Selbstentladung pro Monat und einige sogar erheblich mehr. Deshalb sind diese Energiespeicher auch permanent mit Erhaltungsladegeräten in Form von energiesparenden Schaltnetzteilen verbunden, welche max. 13,4 Volt Ausgangsspannung erzeugen.



    Das abgebildete Fahrzeug (Honda CN 250) ist auch mit einem LCD Mäusekino ausgerüstet, welches permanet stille Ströme von mindestens 1,5 mA aus dem Energiespeicher zieht. Dagegen wären sogar 10% natürliche Selbstentladung pro Monat noch unkritisch, weil dieses Geschwür in dem Zeitraum alleine ungefähr 1500 mAh aus der armen Starterbatterie saugt. Will man den Energiespeicher bei längeren Stillstand des Fahrzeuges nicht abklemmen, dann führt dort auf Dauer kein vernünftiger Weg an permanenter Erhaltungsladung vorbei.


  • Danke für die Infos und den dazu hinterlegten Bildern. Der Thread ist zwar schon ein Jahr alt, aber vielleicht kannst du mir trotzdem noch ein paar Fragen beantworten:


    Ich besitze auch einen IMAX B6AC in der Originalversion von Conrad, sollte also keine Fälschung sein. Beim Entladen von 12V Bleiakkus stelle ich dort im Pb-Entladeprogramm 6 Zellen ein, also Pb-6. Wenn ich dann den Entladevorgang starte, wird mir aber beim durchscrollen der Einstellungen als Entladeschluss-Spannung 9 Volt (!!) angezeigt. Und so ist es dann auch wirklich, statt bei den vorgeschriebenen ca. 11 Volt mit dem Entladen aufzuhören, entlädt es munter weiter bis auf tatsächlich 9 Volt ;(. Ändern kann man das in den Einstellungen nicht, Ist das bei dir genauso?


    Zweitens wundere ich mich, dass die Ladeschluss-Spannung bei diesem Akkutyp bei 14,7 Volt liegt und man diesen im IMAX B6 nicht verändern kann. Es gibt ja viele verschiedene Blei-Akkuvarianten, aber bei wartungsfreien Blei-Gel-Akkus, wo das Gas nicht entweichen kann, sollte doch eigentlich spätestens bei 13,8 Volt Ladeschluss sein, da ab dieser Schwelle das Gasen beginnt?

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