Einsatz des Ladereglers auch bei einer Roller-Lichtmaschine möglich?

  • Hallo,
    Hätte da mal eine Frage,
    Ich habe einen älteren Roller von Piaggio, der eine einfache Lichtmaschine und Batterie 12 V/ 9AH hat. Die Lima hat ca. 120 Watt Leistung. Die Lima bringt im Leerlauf (ich meine aufgetrennter Kreis bei höherer Motor-Drehzahl, also ohne Belastung) bis ca. 50 V Wechselspannung. Der Roller hat einen Laderegler, der besagte Wechselspannung als Eingang, und ca. 14 V Gleichspannung als geregelten Ausgang zur Batterie hat. Nur leider brennen diese Regler gerne durch und sind auch sonst nicht besonders zuverlässig, zudem nicht mehr uneingeschränkt im Handel verfügbar.
    Funktioniert Ihr Regler auch mit dieser ungeregelten Wechselspannung im Eingang, oder müsste man die Wechselspannung erst durch einen Brückengleichrichter schicken und dann in den Regler? Vom Prinzip her müßte das doch machbar sein?


    mit freundlichen Grüßen,
    niko

  • Hallo,


    der MicroCharge-Laderegler kann nur mit vorerregten Drehstromlichtmaschinen zusamen arbeiten. Die Lichtmaschine in Ihrem Roller ist mit großer Wahrscheinlichkeit eine Wechselstrom-Lichtmaschine und der Regler ein mit Thyristoren bestückter "Kurzschlussregler". Solche Limas werden jedenfalls in der Regel bei kleinen Motoren verbaut. Mein Regler kann nur den Vorerregungsstrom regeln, während Sie einen Regler benötigen, der den vollen Laststrom regelt. Daher ist der Einsatz des MicroCharge-Reglers an Wechselstrom-Lichtmaschinen leider nicht möglich.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

  • Hallo,
    das war ja mal eine schnelle Antwort.
    Ich habe gerade entdeckt daß Sie für den von mir gefragten Fall auch einen Überladeschutz anbieten, für Rasenmäher, scooter und ähnliche Vehikel, leider nur bis 100 Watt. Das wäre im Prinzip doch genau die Art von Regler der in meinem Scooter eingebaut ist, nur leider reicht die Leistung nicht ganz aus. Gibts sowas auch für -- sagen wir 150 Watt?
    Das wäre wahrscheinlich genau die Lösung für mein Problem.
    schöne Grüße, niko

  • Hallo, nochmal ich.
    Ich habe wohl das Problem immer zuerst zu fragen bevor ich alles gelesen habe.


    Sie schreiben daß man von den Überladeschutzgeräten auch problemlos 2 parallel schalten kann, das wäre dann ja wohl meine Lösung, bei Montage im Fahrtwind könnte ich so bis zu 200 Watt verbraten, richtig ?
    gruß, niko

  • Ja, das geht. Da müsste dann natürlich ein Gleichrichter vorgeschaltet werden.


    Übrigens kann ich bei solchen Lichtmaschinen mit den bekannten Problemen mit den Reglern nur empfehlen, immer mit Licht zu fahren. Das Grundproblem ist nämlich, das hier in der Regel "zu viel Strom" vorhanden ist, den der Regler (oder im Falle eines "Kurzschlussreglers" die Lichtmaschine) dann in Wärme verbraten muß. Fährt man stets mit Licht, hat der Regler weniger zu tun, wird nicht so heiß und lebt länger.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

  • Hallo Niko
    Viele Zweiradbesitzer denken oder sind manchmal sogar überzeugt, daß die überschüssige Generatorenergie von permanenterregten Magnetzündergeneratoren direkt in Wärme umgewandelt wird, was aber völliger Schwachsinn wäre. Deshalb befinden sich erfahrungsgemäß meistens Wechselstromseitig vor dem Brückengleichrichter zwei Thyristoren, welche bei möglicher Überspannung einige der nächsten Halbwellen kuzschließen usw..

    Weil permanenterregte Magnetzündergeneratoren auch ähnlich wie Konstantstromquellen arbeiten, steigt der mögliche Kurzschlußstrom im Vergleich zum normalen Nennstrom nur unerheblich an. Weil auch die Generatorwicklungen meistens recht niederohmig (dauerkurzschlußfest) ausgelegt sind, fließen bei dieser Regelmethode überwiegend nur Blindströme in den Generatorwicklungen. Der größte Brocken wo Wärmeverluste anfallen, liegt meistens in den Flußspannungen von herkömmlichen Silizium Brückengleichrichtern und auch in den Thyristoren.
    Viele lassen sich auch von den Eingenschaften bei Standgas täuschen, weil ja bei Belastung des Magnetzündergenerators die Motordrehzahl merklich abfällt. Über ca. 5000 Upm kehrt sich das ganze allmählich wieder völlig um, denn ein leerlaufender Magnetzündergenaerator benötigt dann viel Antriebsenergie zum schneiden der Feldlinien und das Polrad wird zu Heizung. An meinem kleinen Prüfantrieb mit Drehstrommotor und Frequenzumrichter, steigt bei 7000 Upm mit den meisten Magnetzündergeneratoren die Drehzahl wenn ich den Generatorteil kurzschließen und die Leistungsaufnahmme am Drehstromwattmeter verringert sich.

    Die Empfehlung von Tom "immer mit Licht zu fahren" ist laut STVO sogar vorgeschrieben, hat aber im Zusammenhang mit schwächeren Magnetzündergeneratoren wo Brückengleichrichter und Bleiakku nachgeschaltet sind auch schwerwiegende Nachteile. Vor allem bei Leerlaufdrehzahl und auch im niedrigen Drehzahlbereich kann der Generator gar nicht so viel Energie erzeugen wie das Fahrlicht dauernd verbraucht. In diesem Fall wird der Leistungsunterschied in eher kurzer Zeit vom Akku entnommen, aber das nachladen dieser Energiemenge dauert erheblich länger. Weil mit einspurigen KFZ auch nicht so viel Überland gefahren wird, liegt der Ladezustand von solchen Bleiakku selten über 50% und die sulfatieren dann recht schnell. Hast Du an Deinem Piaggio Roller so einen Ducati Magnetzündergenerator verbaut?

    Gruß
    Ewald

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