Wie kriegt man die Batterien möglichst schnell voll geladen und was muß ich bei AGM-Akkus beachten?

  • Hallo,
    ich bin gerade dabei meine anlage im auto fertig zu machen und da bin ich auf ihre berichte und produkte im internet gestossen.
    Ich habe mich eigendlich so gut wie endschlossen mir den laderegler und das trennmosfett von ihnen zu kaufen.
    Jetzt hätte ich da allerdings noch ne frage und zwar soll vorne als starterbatterie ne bleibatterie rein oder währe agm da besser geeignet ?
    und hinten wollte ich eine gel batterie einbauen allerdings habe ich im internet gelesen das gel batterien eine spezielle ladekennlinie brauchen würden und die ladeschlussspannung bei den standard reglern zu hoch währe.
    Kann ich denn ne art überladeschutzgerät hinten an die gel batterie anschliessen ? denn für vorne brauche ich eigendlich ne ziemlich hohe spannung da die starterbatterie die gesamte elektronik angeschlossen hat.
    Nur wie bekomme ich das hin die batterien schnell zu laden ohne die gel batterie dabei zu beschädigen ?


    Ich endschuldige mich im vorraus für das so schlechte ausdrücken und den langen text und bedanke mich gleichzeitig für ihre bemühungen.


    Mfg


    Mike

  • Hallo,


    das böse Internet hat wieder mal Unsinn erzählt... ;-) Diese Märchen, daß AGM- oder Gel-Akkus andere Ladekennlinien oder Ladeschlussspannungen als normale Starterakkus benötigen würden, ist schlichtweg falsch. Alle genannten Arten von Bleiakkus arbeiten nach demselben Funktionsprinzip, alle (bis auf sehr wenige Ausnahmen wie z.B. Hawker-Blei/Zinn-Akkus) besitzen dieselbe übliche Blei-Legierung und alle verwenden 30%ige Schwefelsäure als Elektrolyten. Deshalb sind auch die Anforderungen an die Ladespannung praktisch dieselben. Bzgl. der Ladekennlinie gibt es heute zwar eine schier nicht mehr zu überblickende Vielfalt und ich bin mir nicht wirklich sicher, daß auch jede neu erfundene Ladekennlinie hält, was der Händler verspricht. Ganz sicher bin ich mir aber darin, daß eine ganz simple IU-Kennlinie, wie sie von der Fahrzeug-Lichtmaschine zur Verfügung gestellt wird, für die Aufladung sämtlicher an Bord verbauter Bleiakkus geeignet ist. Wichtig ist nur, daß die Ladespannung im korrekten Bereich liegt! Deswegen ist auch eine möglichst verlustarme Durchleitung der Ladespannung zum Zweitakku so wichtig, denn wenn hier nennenswert Spannung verloren geht, kann die Zweitbatterie nicht mehr vernünftig geladen werden.


    Als Starterbatterie empfehle ich immer ganz normale Starterbatterien. Diese bringen den größten Startstrom bei geringstem Preis und passen problemlos. Wer unbedingt eine teurere Alternative verwenden möchte, greift zu Optima-Rundzellenakkus wie z.B. die bekannte Red-Top. Wirklich nötig ist das aber nicht.


    Die Zweitbatterie sollte entsprechend ihrem Einsatzzweck ausgesucht werden. Für normale Hifi-Anlagen mit Zusatzverstärker bis 1.000W reichen normale AGM- oder Gel-Akkus völlig aus. Darüber hinaus empfehlen sich auch hier die hochstromfähigen Red-Top-Rundzellenakkus. Alle lassen sich problemlos gemeinsam durch die Lichtmaschine laden. Aber wie gesagt: Die Ladespannung muß stimmen, weshalb ich Ihnen rate, diese ruhig einmal nachzumessen (an den Batteriepolen bei laufendem Motor ohne gleichzeitig große elektrische Belastung). Ein Überladeschutz lässt sich bei Bleiakkus leider nicht ohne weiteres integrieren, wenn gleichzeitig eine geregelte Lichtmaschine vorhanden ist, ist aber bei korrekter Ladespannung auch nicht notwendig.


    Sie laden Ihre Batterien am schnellsten auf, indem Sie die Ladespannung möglichst hoch wählen, und gleichzeitig die Spannungsverluste zwischen Lichtmaschine und Akkus so gering wie möglich halten. Also dicke Kabel, gute Klemmverbindungen, verlustarme Trenn-Systeme und hochwertige Sicherungen verwenden. Ein gewisses Maximum bei der Ladespannung darf natürlich nicht überschritten werden, sonst werden die Batterien überladen und nehmen schaden. Daß die maximal zulässige Ladespannung eines Bleiakkus u.a. von der Temperatur abhängt, hat sich inzwischen ja schon einigermaßen herumgesprochen. Natürlich muß auch minusseitig auf verlustarme Verbindungen geachtet werden. Wenn das alles beachtet wird, holen Sie schon das Maximum aus Lichtmaschine und Batterien heraus. Eine besondere Ladekennlinie wird dafür gar nicht benötigt.


    Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

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