Ladetechnik Neuer Sprinterumbau zum Wohnmobil

  • Hallo,


    baue gerade einen neuen Sprinter Bj. 2011 zum Wohmobil um.


    Je mehr ich in verschiedenen Foren über das Thema Versorgungsbatterie und dessen Ladung lese, um so weniger kann ich mich entscheiden, welche Technik am sinnvollsten ist.



    Lichtmaschine extra stark mit 220 A


    Fahrzeugbatterie extra stark 100 Ah


    2. Batterie (Versorgungsbatterie) geplant ca. 100 Ah Gelbatterie (die auch über ein 110W Solarpaneel nachgeladen wird) Die Größe reicht mir (langjährige Erfahrung von vorhergehenden Wohnmobilen)


    Seither Trennrelais von "Hand" geschaltet, da die Pickup-Versorgungsbatterie nur bei aufgesetzter Wohnkabine durch die Lima geladen werden musste.


    Jetzt Festaufbau.


    Frage zur neuen Installation:


    Trenn-Mosfet 12V/300 A ?


    Leider eine ca. 4m lange Verbindung zur Versorgungsbatterie. Mit welchem Querschnitt ? Der hohe Stromfluss zwischen den eventuell unterschiedlich geladenen Batterien entfällt mit dem Mosfet doch, oder ?


    Benötige ich trotzdem noch einen Booster ?


    Möchte eine zusätzliche Leitung (6mm²) von der Starterbatterie zu den Verbrauchern legen, um bei schwacher/ ausfallender Versorgungsbatterie (nach Trennung von der Versorgerbatterie) übergangsweise "Notstrom" abzugreifen.


    Die ganze Sache sollte nachher in der Praxis einfach funktionieren.


    Grüßle aus dem Schwabenland

  • Hallo,


    das man mit immer mehr Informationen nicht zwingend entschlussfreudiger wird, ist ein bekanntes Phänomen. Ich denke, es geht letztlich darum, dass man nachvollziehen kann, warum bestimmte Empfehlungen ausgesprochen werden. Genau das ist aber leider bei vielen Tipps in Fachforen gerade nicht gegeben, wenn Leute bestimmte Kombinationen von Geräten empfehlen und bestenfalls dazuschreiben, dass sie damit gute Erfahrungen gemacht haben, ohne genauer zu beschreiben, worin diese Erfahrungen denn eigentlich bestehen. Ich meine, wenn einem die Bude nicht gleich unter Hintern abbrennt, dann ist das natürlich schon mal ein ganz brauchbarer Anfang (besonders bei einer 220A-Lichtmaschine), aber hierzwischen und dem technischen Optimum ist es ja noch ein ganzes Stück weit. ;) Aber zur Sache:


    Ein Trenn-Relais tut in der Regel auch ordentlich seinen Dienst, wenngleich bei 220A die Luft langsam dünn wird. Da kommen eigentlich nur noch Schaltschütze aus der soliden Bahn-E-Technik in Frage, aber die sind unglaublich teuer. Hier würde ich die richtige Mischung aus Trenn-MOSFET und Verbindungskabel empfehlen, um die Ladeströme zwar hoch, die Kosten aber möglichst niedrig zu halten. Klar ist, dass hier nur noch der 300A-Trenn-MOSFET verwendet werden kann. Dessen Dauerbelastbarkeit liegt bei etwa 150A (damit kann man auch schon eine Straßenbahn fahren lassen...), so dass man zur Sicherheit noch eine Strombegrenzung über einen etwas verringerten Querschnitt des Verbindungskabels einplanen sollte. Hierfür ist die Kenntiniss der effektiven Kabellänge natürlich sehr wichtig. Ausgehend von den genannten 4m Leitungslänge und einer guten Masseverbindung (der Strom muß ja auch wieder zurückfließen), würde ich 25mm²-Kabel einplanen. Ein 35mm²-Kabel würde zwar noch höhere Anfangsladeströme ermöglichen, aber man möchte ja nicht unverhältnismäßig viel ausgeben und da ist es zu empfehlen, sich lieber mit etwas geringeren Spitzenströmen zu begnügen, aber dafür mit erprobter, bezahlbarer Technik auszukommen. Auch werden Sicherungen benötigt, die bei einem möglichen Kabelkurzschluss einen sonst unvermeidlichen Brand verhindern. Bis 200A ist auch hier preiswerte Ware zu bekommen, darüber wird es relativ teuer. Je eine Sicherung jeweils direkt an den Pluspolen der beiden Batterien sind notwendig, um das Kabel ausreichend zu schützen. Ich habe dafür ANL-Sicherungen von Sinus-Live im Programm, die sind robust, aber billig, sind wasserdicht und praktisch und sehen sogar noch gut aus.


    Unbedingt prüfen würde ich bei der Länge der Plusleitung noch die Qualität der Masse-Rückleitung, wenn man dafür die Karosserie benutzt. Oft sieht man nicht, wenn hier sehr schlechte Leiterverbindungen vorliegen und wundert sich dann, wenn trotz aller Mühe keine brauchbaren Ladeströme zustande kommen. Oder - noch schlimmer - es kommt unter Hochlastbedingungen (220A!) zu sonderbaren Fehlfunktionen wegen hoher Spannungsabfälle auf der Massebahn. Nach denen hat sich schon mancher einen wahren Wolf gesucht. Im Zweifelsfall also auch mal nachmessen, wie hoch der Spannungsabfall auf der Masseseite unter Last im Verhältnis zur Plusleitung ist (Messgerät mit verlängerten Messstrippen verwenden und dann zwischen Minuspol der Starter- und Minuspol der Versorgungsbatterie schalten, während man einen ordentlichen Strom fließen lässt). Beide Spannungsabfälle sollten in etwa gleich hoch sein. Ist der Spannungsverlust auf der Minusseite deutlich höher, sollte man lieber noch ein Minuskabel gleichen Querschnitts wie das Pluskabel verlegen. Sicher ist sicher und kostet ja auch nicht die Welt. Sicherungen sind minusseitig keine notwendig.


    Ein Ladebooster wird hier jedenfalls nicht benötigt, solange keine Strom-Nadelöhre wie Anhängersteckdosen o.ä. im Weg liegen, die hohe Widerstände mit sich bringen und eine Strombegrenzung benötigen. Es reicht aus, den Spannungsabfall auf dem Weg zur Zweitbatterie gezielt im Auge zu behalten, dann wird alles wie gewünscht arbeiten.


    Die genannte 6mm²-Leitung als Notstromversorgung ist natürlich äußerst zurückhalten diemensioniert. Mehr als 50A wird man dadurch kaum fließen lassen können, ohne das Kabel zu überlasten und hohe Spannungsverluste in Kauf zu nehmen. Und natürlich auch wieder an die unabdingbare Sicherung denken!


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    so ein Service...das gibt es doch eigentlich nicht.....und das noch um diese Zeit. :)



    Also soweit alles klar.



    Das "Notstromkabel" dient nur, um z.B. im Winter bei stark geschwächter Batterie, die Alde Warmwasserheizung bis zum nächsten Morgen zu versorgen.


    Die Heizung benötigt max. 1 Amp.


    Reicht da das 6mm² oder benötige ich 10mm² ?


    Und wie stark muß die Leitung mit Euren Sicherungen abgesichert werden?


    Mir geht es hier nicht um den Preis, sondern um das Gewicht.



    2x 25mm² und 1x 10mm² ergeben ein ganz schön dickes Kupferpaket. Das muss ich erst mal in einem Leerrohr (Wellrohr) unter dem Fahrzeug unterbringen.


    Werde dann, wenn ich soweit bin, die Teile im "Shop" ordern.



    Vielen Dank nochmal.


    Andreas :thumbsup:

  • Hallo,


    also wenn wirklich nur 1A fließt, dann reicht bei 4m Länge natürlich auch ein dünnes Kabel wie 1,5mm². Da wären 6mm² schon heftig. Es sollte aber eben nicht viel mehr fließen. Bei einer so dünnen Leitung kann man natürlich auch noch normale KFZ-Flachsicherungen verwenden, z.B. 10 oder 16A.


    Kabel und Sicherungen sind noch nicht über den Shop zu bestellen, ich muß die bei Gelegenheit mal einpflegen. Da aber Stromkabel meist in bestimmter Form mit Ringkabelschuhen und Sicherungen konfektioniert von den Kunden bestellt werden, geht das 'eh nicht über den Shop, sondern nur mit genauen Längenangaben über eMail oder telefonisch. Also bei Interesse einfach mal mailen oder anrufen, dann passt das auch gleich perfekt.


    Grüße, Tom

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