Ladezeit zu lang

  • Hallo Tom!


    Unser Wohnmobil ist ein Ducato 250 MultiJet 130. Die Lichtmaschine hat mW eine Leistung von 120 A. Das WoMo verfügt über eine 90 Ah Bordbatterie und eine 180 Ah zyklenfeste Versorgungsbatterie (jeweils Bleisäure). Letztere wird über ein Schaudt EBL99 versorgt. Das EBL99 enthält ein Ladegerät für die Ladung der Versorgungsbatterie bei einem 230V Anschluß. Ferner wird die Versorgungsbatterie gemeinsam mit der Bordbatterie - während der Motor läuft - nachgeladen. Ein Trennrelais im EBL99 sorgt dafür, dass die Bordbatterie bei abgestelltem Motor nicht durch elektrische Verbraucher im Wohnteil entladen wird. Ein 100Wp Solarpanel wird über einen Solarregler in den speziellen Solareingang des EBL99 eingespeist. Die Ladezustände und die Verbräuche werden über ein NASA BM1 Bordcomputer überwacht.
    Nun zum eigentlichen Problem


    Das Wohnmobil hat eine Weasto Dual Top Dieselheizung mit Warmwasserboiler. Diese verursacht mit den übrigen Verbrauchern in der Heizperiode schnell mal einen Energieverbrauch von 35 Ah pro Tag! In der kalten Jahreszeit lässt sich dieser Verbrauch nicht ohne weiteres solar zurückgewinnen. Da der Ladestrom an der Versorgungsbatterie bereits nach kurzer Fahrzeit aufgrund der kaum entladenen Bordbatterie auf etwa 10 A runter geregelt wird, muss ich nach 2-3 Tagen entweder ewig lange Fahren, oder eine Steckdose aufsuchen.


    Mein Ziel ist es, einen nachhaltigen Lichtmaschinenladestrom an der Versorgungsbatterie von etwa 35-40 A zu haben, um Unabhängigkeit auch in der kalten Jahreszeit zu wahren. Bislang habe ich ausschließlich über Ladebooster (DC1212) nachgedacht. Welches MicroCharge-Produkt würdest Du mir bei der Eingangs genannten Fahrzeugausstattung empfehlen?


    Beste Grüße aus Bonn


    Jürgen

  • Hallo,


    Bleiakkus werden generell mit Konstantspannung geladen. Es wird also eine konstante Ladespannung an den Akku gelegt, der sich daraufhin einen bestimmten Strom "nimmt". Es ist daher nicht empfehlenswert, die Ladespannung so hoch zu treiben, dass der Ladestrom künstlich den gewünschten Wert erreicht, da der Akku dann deutlich außerhalb seiner Spezifikation betrieben und schnell Schaden nehmen würde. Alles was man machen kann, ist sicherzustellen, dass die optimale Ladespannung während der Ladung beim Akku ankommt (--> nachmessen, ob das so ist, bzw. wenn nicht, wo die fehlende Spannung bleibt). Natürlich könnte man auch die Akkutechnologie (NiCd/NimH/LiIon/LiPo/LiFePo...) wechseln, so dass man mit höheren Dauerströmen laden könnte, aber das ist so teuer und mit ziemlichen technischen Klimmzügen verbunden, dass man diesen Weg in der Regel nicht geht.


    Also messen Sie einmal nach, welche Ladespannung überhaupt an ihrem Akku anliegt. Aber bitte direkt an den Akkuklemmen messen! Wenn hier während der Ladung deutlich weniger als 14V anliegen, haben Sie das Problem erkannt und müssen nur noch die Ursache für die Minderspannung finden und beseitigen. Bitte denken Sie bei der Messung daran, dass der Spannungsabfall von der Höhe des fließenden Stroms ist. Fließt kaum Ladestrom, ist auch der Spannungsabfall gering. Also möglichst bei hohem Ladestrom zu Beginn der Ladung messen.


    Auch wenn Ladebooster scheinbar ein eleganter Weg sind, um Spannungsabfälle durch minderwertige Komponenten im Stromweg auszugleichen, rate ich nur in wenigen Fällen dazu, diesen Weg zu gehen. Man fährt in der Regel deutlich besser, wenn man die Spannungsabfälle aufspürt und beseitigt, anstatt nur das Symptom zu beseitigen.


    Ein spezielles MicroCharge-Produkt kann ich zur Problembehebung nicht empfehlen, so lange die Ursache der zu niedrigen Ladespannung nicht ermittelt wurde.


    Grüße, Tom

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