Hallo,
ich habe für meine solare Inselanlage drei verschiedene Batterien, wovon ich jeweils zwei Paare über zwei Laderegler laden und entladen kann.
1. 2 * 210 Ah nasse Bleisäurebatterien mit offenen Zellen. Die waren vor einem Jahr in einem ziemlich schlechten Zustand, aber ich habe sie mit verschiedenen Maßnahmen wieder topfit gemacht. Hatte sie eigentlich noch leicht überteuert gekauft (zusammen 200 EUR), aber habe dann nochmal Glück gehabt, denn neu kosteten sie das fünffache. Dieses Paar nehme ich bei starkem Sonnenschein. Der Leckstrom bei 13,8V ist immer gleichgeblieben, zusammen 1,5 A, was im Rahmen des üblichen liegt.
2. 2 * 80 Ah Gelbatterien, die zwar nicht die volle Kapazität haben, aber noch dauergepulst werden. Die hängen über einen zweiten Laderegler am gleichen Solarstrang, können aber nicht zusammen geladen werden, weil sie einen höheren Innenwiderstand als die unter 1. haben. Muss ich halt getrennt laden. Dafür gibt es einen Schalter im Solarstrang. Dummerweise ist der zweite Laderegler auf 10 A begrenzt, so dass ich die nicht bei voller Sonnenstrahlung laden kann oder nur indirekt, indem ich überschüssigen Strom aus dem Wechselrichter entnehme, was natürlich erhebliche Verluste bedeutet, aber wenn die Sonne mal voll knallt, spielt das keine Rolle
3. 1 * 24 Ah mit 1* 7 Ah gleicher Bauart und gleichen Alters, Bleisäure mit geschlossenen Zellen. Hier habe ich ein Paar ungleicher Kapazität, was aber wunderbar zusammen an einem Strang geladen werden kann, weil die unter 1. und 3. den gleichen Innenwiderstand haben und sich beide Typen die gleiche Spannung abgreifen. Die waren neu gekauft und haben fast null Selbstentladung. Ich schätze mal, dass ich bis jetzt nie mehr als 20% entnommen hatte. Die sind angegeben mit 14,9 V Normalladung vor Enthaltungsladung, was ich erstaunlich hoch finde und mit dem Laderegler gar nicht abbilden kann. Kommt man da mit 14,3 V nicht auch nach längerer Zeit zur Vollladung? Auch da gibt es abweichende Meinungen im Netz.
Meine Frage ist nur, ob die zwei verschiedenen Kapazitäten der Nr. 3 problematisch sein können. Da gibt es im Netz verschiedene Meinungen. Die einen sagen, dass die Große die Kleine leersaugen würde oder umgekehrt. Die anderen sagen, das spielt überhaupt keine Rolle, weil nur ungleiche Spannungen zu Ausgleichsströmen führen. Nachdem ich jetzt beide fest mit Klemmsteckern verbunden habe und nicht mehr provisorisch mit Krokodilklemmen an abisolierten Kupferenden, scheint die Zusammenarbeit besser zu funktionieren. Sie sind relativ eindeutig voll zu kriegen mit extrem kleinen Leckströmen, was ein Indiz dafür ist, dass sie beide gleichzeitig voll werden. Die dritten kann ich gut bei Bewölkung einsetzen, weil dann die regelmäßige Vollladung sehr gut gewährleistet ist.
Ich habe also drei Paare je für Sommer, Frühling und Herbst und Winter. Halte ich für sinnvoller als die Sommerbatterien im Winter nie richtig voll zu kriegen. Bei geringer Sonneneinstrahlung kann es sinnvoller sein, den geringen Strombedarf auch beim Batterievolumen anzupassen, anstatt die großen Zellen mit zu kleinen Strömen zu ermüden. Meine anfängliche Befürchtung, das Paar unter 1. könnte eine erhöhte Selbstentladung haben, hat sich nicht bewahrheitet. Die waren heute innerhalb von drei Stunden total voll. Ladung stand in einem günstigen Verhältnis zur vorherigen Entladung. Wenn man die Sonnenstrahlung immer 12 Stunden vorher wüsste, könnte man da noch einiges mehr an Effizienz bei herausholen, aber oft widersprechen sich die Wetterberichte mit ihren Wolkenfilmen.
Oder was sagt der Fachmann dazu?