12 oder 24V im Wohnmobil?

  • Hallo,


    ich bin gerade in der Ausbauphase eines Allrad-Lkw-Womo. Nun steht die Entscheidung an, ob ich im Wohnteil 24V oder 12V verwende. Eine Überlegung für 24V dreht sich um den dann möglichen Einsatz eines TrennMosfet.


    Gewünschte (erhoffte) Vorteile:


    - "eigene Fremdstartmöglichkeit", wenn die Startbatterien leer sein sollten


    - Laden der Versorgerbatterien während der Fahrt



    Meine "Konfiguration" wird folgendermaßen aussehen:


    - Startbatterien: 2x Optima rot (je 50Ah), Vliesbatterien


    - Versorgerbatterien: 2x 210Ah Gel-Batterie


    - Lichtmaschine: 35A (Original)


    - Solarmodule zum Laden der Versorgerbatterie (wenn ich das richtig verstanden habe, wird ja dann die Startbatterie NICHT geladen, richtig?)


    Macht das so Sinn oder eher nicht?


    24V hätte für mich auch noch ein oder zwei Nachteile...


    Schon jetzt danke für Infos.

  • Hallo,


    in der Regel wird man zur Versorgung des Wohnbereichs eine 12V-Versorgung bevorzugen, weil 24V-fähige Geräte (Kühlschrank, TV, Computer, Funktechnik, etc.) nur in begrenzter Zahl erhältlich und zumeist auch deutlich teurer sind. Daher wird bei Fahrzeugen mit primärem 24V-System zumeist ein Gleichspannungswandler zur Spannungswandlung 24V -> 14,4V eingesetzt, über den dann die 12V-Versorgungsakkus von der 24V-Lichtmaschine geladen werden.


    Ein Solarpanel braucht man eigentlich nur zur Ladeunterstützung der Versorgungsakkus, so dass man keine großartigen Klimmzüge machen muß, um auch der Starterbatterie Solar-Ladestrom anzubieten. Die Starterbatterie wird unter normalen Umständen keinen Solarstrom benötigen. Natürlich sollte man auch keine Innenbeleuchtung o.ä. von der Starterbatterie speisen lassen, sondern alle derartigen Verbraucher auf die Versorgungsakkus umverdrahten, so dass die Starterbatterie wirklich nur noch zum Starten des Motors benötigt wird. Eine eventuell vorgesehene Winde schließt man aber immer direkt an der Starterbatterie an, da nur die Starterbatterie den hohen Windenstrom aufbringen kann, aber die Winde ist ja auch nur bei laufendem Motor im Betrieb, so dass die Lichtmaschine diesen Verbraucher sofort unterstützen und die Batterie sofort wieder aufladen kann.


    Wenn man befürchtet, unterwegs Starthilfe zu benötigen, kommt natürlich schnell der Wunsch nach einer Möglichkeit auf, die Versorgungsakkus zur Starthilfe heranzuziehen. Hierzu kann man bei einem heterogenen 24V/12V-System entweder die zwei normalerweise parallel geschalteten 12V-Versorgungsakkus vorübergehend in Reihe schalten, um mit den so gewonnenen 24V direkt den Motor zu starten (vorher aber bitte das sekundäre 12V-System komplett von den Akkus trennen!), oder man führt einen 12V/28V-Gleichspannungswandler mit, der aus den Versorgungsakkus gespeist wird und dann 28V zur Aufladung der 24V-Starterbatterien zur Verfügung stellt. Je nach Leistung des Wandlers reichen ein paar Minuten Ladezeit aus, um genug Ernergie zum Starten des Motors in die Starterbatterien einzuladen.


    Nur am Rande: Mir erscheinen 35A-Lichtmaschinenleistung als etwas sehr gering, um 500Ah Akkukapazität damit aufzuladen. Auch wenn die Spannungswandlung mit hohem Wirkungsgrad durchgeführt wird, bleibt ein beachtliches Ungleichgewicht zwischen Limaleistung unbd Akkukapazität bestehen. Man muß realistischerweise ja auch berücksichtigen, dass die veranschlagten 35A nicht ständig zur Verfügung stehen, sondern nur dann, wenn 1. der Motor mit wenigstens 1.800 U/min läuft und 2. keinerlei weitere Verbraucher zeitgleich mit Strom versorgt werden müssen.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!