Hilfe: Die Aufladung dauert drei Wochen...

  • Hallo
    Ich habe da mal nee Frage oder meheeere.
    Ist:
    Philippi BCM 1
    450 AH 24V (Verbraucher neu 2010)
    225 AH 24V (Bug/Heck Motor)
    90 AH 12V (Kohler Generator)
    Victron Srylla 24/50
    Lima 60A mit Stering Power
    2x Supre Power Isolator 1er Modell 702 1er 2703R
    Die Leitungen sind 50 bz 70 qmm und haben kurze Wege unter 1Meter


    Problem:
    Die Ladung der Batterien dauert ewig. Egal ob Ladegrät oder Lima
    zB, von 290 AH laut BCM geht für eine kurze Zeit 45-47Ampere in die Verbraucherbank dann bei ca. 320AH schnell runter auf 20 nach 10 nach 1bis3 A


    Fragen:
    Warum 2 Isolatoren???
    Kann es sein das meine Ladezyklen so lange dauern( Ca. 3 Wochen bis ganz voll)???
    Wieviel Volt gehen da verloren???
    Gibt es eine Möglichkeit effizienter zu laden??ß (schneller?)
    Kann ich die 12V Batterie vom Generator irgend wie mit laden???
    Was würde nach heutigem Stand verbaut werden???
    Vielen Dank für die Mühe
    __________________
    Gruß
    K.-E. N. aus N

  • Hallo Herr N.,


    so ganz schlau bin ich noch nicht, was Sie da im einzelnen verbaut haben, aber ich vermute, das eigentliche Problem liegt in Ihren Trenndioden (Sure Power 702...). Solche Trenndioden sind leider immer mit einem beachtlichen Spannungsverlust verbunden und diese verloren gegangene Spannung fehlt dann natürlich beim Laden der Batterien.


    Nun sind Bleiakkus auch nicht gerade Rennpferde, jedenfalls wenn es um die Ladegeschwindigkeit geht. Es gibt auch keine Technik, die Rennpferde aus ihnen machen könnte. Aber man kann durch weglassen von Fehlern wenigstens das erreichbare Optimum rausholen. Einen Grundstein für verlustarme Akkuladung haben Sie mit Ihren dicken Kabeln ja schon gelegt, wenngleich für Längen unter 1m nur in den seltensten Fällen 50 oder gar 70mm²-Leitungen notwendig sind. Man muß natürlich immer die Gesamtheit sämtlicher Komponenten überblicken. Ein paar Highlights allein bringen es in der Regel nicht.


    Wichtigster Punkt ist die Bereitstellung einer möglichst gut an die jeweilige Situation angepassten Ladespannung. Dabei ist allein maßgeblich, welche Spannung man direkt an den Akkus messen kann. Als nächstes muß die Lichtmaschine auch ausreichend Ladestrom zur Verfügung stellen. Und schließlich sollte man sich von dem Wunsch verabschieden, seine Bleiakkus immer zu 100% VOLL zu laden. Das ist zwar gut gegen Sulfatierung, dauert aber ewig. Der Grund ist, dass der Ladestrom im Laufe der Ladung aus physikalischen Gründen immer weiter zurückgeht, was bedeutet, dass die pro Zeiteinheit eingeladene Energiemenge mit fortschreitender Ladung immer geringer wird. Wirklichen "Speed" findet man also bestenfalls zu Beginn der Ladung. Also geht es darum, zum einen am Anfang der Ladung die maximal möglichen Ladeströme zu erreichen und zum anderen, den Zeitpunkt des Ladestromabfalls bei fortschreitender Aufladung so lange wie möglich hinauszuzögern. Beides gelingt nur durch möglichst widerstandsarme Anbindung der Akkus an den Generator und Trenndioden sind hierbei so etwas wie eine Garantie für Verdruss durch langsame Aufladung... Also müssen die Dioden raus! Nehmen Sie Trenn-Relais, Trenn-MOSFETs, Ladestromverteiler oder was immer Sie wollen, aber bloß keine Trenn-Dioden!


    Wichtig ist ebenso, dass der Generator eine möglichst optimale Ladespannung zur Verfügung stellt. Optimal in dem Sinne, dass sie für die verwendeten Akkus, die herrschenden Temperaturen und das 'gefahrene' Lade-/Entladeschema geeignet ist. Bei durchschnittlich 10 bis 20°C und einem mittleren Lade-/Entladeschema (also etwa mittig zwischen 'zyklisch' und 'Stand-By') dürften die vom KFZ her bekannten Laderegler mit 28 bis 28,8V fester Ladespannung schon gut geeignet sein. Man kann hier schon viel falsch machen, wenn ein ungeeigneter Regler oder eine ungeeignete Regler-Einstellung verwendet wird.


    Wenn Sie einen 12V-Bleiakku mit einem 24V-Generator laden möchten, geht das natürlich nur über die Anpassung der Ladespannung durch einen Spannungswandler. Also einen sogenannten DC/DC-Wandler vorschalten, der die 24V Generatorspannung auf geeignete Werte reduziert. Auch hier bitte auf die genaue Einhaltung einer geeigneten Ladespannung achten, es sollten schon 14V bis 14,4V sein.


    Was würde man heute für Komponenten verwenden? Ich würde einen möglichst einfachen Laderegler verwenden, den ich in der Spannung auf meinen Bedarf abstimmen, also einstellen kann. Z.B. meinen MicroCharge-Laderegler. Leider gibt's davon bisher keine 24V-Ausführung, so dass Ihnen dieser 'Tipp' erstmal nicht wirklich weiterhilft (na, ich könnte mich vielleicht doch noch mal breitschlagen lassen, auch eine 24V-Version anzubieten, so langsam scheint dafür ein Bedarf zu entstehen...).


    Als Trenntechnik kommen für mich natürlich nur Trenn-MOSFETs in Frage. Solange man nicht zuviele autarke Batteriebänke einrichtet, ist das auch eine einfache, stabile und äußerst verlustarme Lösung. Wenn man aber drei oder mehr Bänke braucht, werden Trenn-MOSFETs zu teuer (außer für die Starterbatterie braucht man für jede einzelne Batteriebank einen Trenn-MOSFET). Vielleicht versuchen Sie es hier mal mit einem Multi-Channel-Ladestromverteiler in MOSFET-Technik, mit drei Ausgängen wäre das sicher auch eine brauchbare Lösung.


    Wichtig sind auch die installierten Sicherungen! Raus mit dem ganzen KFZ-Gelumpe, die Verluste sind viel zu hoch. Hier sollte nur allerbeste Ware verbaut werden, so z.B. ANL-Sicherungen, die es in praxisgerechten Abstufungen von 100/150 und 200A gibt. Genau richtig für solche Installationen. Zudem billig und wasserdicht!


    So. Ich hoffe, ich habe Ihnen einen kleinen Wegweiser für schnellere Aufladung und mehr 'Power' an Bord geben können.


    Viele Grüße und viel Erfolg!


    Thomas Rücker

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