JA, es GIBT einen Unterschied zwischen A und Ah, das sind NICHT nur zwei verschiedene Schreibweisen für dasselbe. WIRKLICH!

  • Niemand verlangt, dass jeder gleich ein Elektrospezialist ist, nur weil er sich mit Lithium-Batterien und Battery-Management-Systemen beschäftigt denn auch ohne Doktortitel kann man sich eine LiFePO4-Batterie selbst zusammenbauen oder aussuchen. Eine Winzigkeit sollte man aber verstanden haben, nämlich dass Strom (Ampere/A) und Ladungsmenge (Amperestunden/Ah) nicht dasselbe sind! Zwar kommt der Strom in Form seines Formelzeichens A auch in der Ladungsmenge Ah vor, steht dort jedoch in Beziehung zur Zeit, über die er fließt:


    1Ah ist die Ladungsmenge, bei der ein Strom von 1A eine Stunde lang fließt. :!:


    Dementsprechend sind 2Ah z.B. eine Ladungsmenge, bei der ein Strom von 1A für 2 Stunden fließt (oder 50mA für 4 Stunden, oder 500A für 14,4 Sekunden...): Es gilt: Strom mal Zeit gleich Ladungsmenge, oder Ah = A x h. Die Einheit Ah steht aber ebenso für die Kapazität (Formelzeichen C) einer Batterie, welches die gebräuchliche Bezeichnung für die Ladungsmenge ist, die in einer Batterie enthalten ist und nur etwas anders heißt.


    Für den Mann, der sich eine Batterie kaufen möchte und der nicht so genau weiß, wie viele Ah die Batterie denn haben soll, hier ein Beispiel: Nehmen wir an, es geht darum, eine 12V Glühlampe aus einer 12V-Batterie zu betreiben, dann muss man sich die Frage stellen, wie viel Leistung (in W wie "Watt") die Lampe hat, wie hoch der Strom (in A) ist der dabei fließt und, ganz wichtig, wie lange die Batterie die Lampe versorgen können muss (in h, das Formelzeichen für Stunde). Wenn es sich z.B. um eine 12V/20W-Lampe handelt, die dauerhaft leuchtend über drei lange Tage und Nächte versorgt werden soll, dann ergibt (P / U = I) 20W / 12V = 1,67A und (I x t = C) 1,67A x 72h = 120Ah. Es wird also mindestens eine 120Ah-Batterie erforderlich sein, um die 20W-Lampe über drei Tage zu versorgen. Auf diese Weise schätzt man ab, wie viele Ah die Batterie haben sollte, damit sie die ihr gestellte Versorgungsaufgabe leisten kann.


    Eine andere Frage ist, wie hoch der maximale Strom sein wird, den unser Mann seiner Batterie zu entnehmen gedenkt: 50A? 100A? 200A? Die Frage ist wichtig, um entscheiden zu können, wie stark denn das zur Batterie gehörende BMS (Battery-Management-System) sein muss. Unsere Lampe aus dem Rechenbeispiel oben käme mit einem 1,67A-BMS aus, da ihr Strom nur 1,67A beträgt. Zwar gibt es so kleine BMS wirklich (naja, fast...), aber in der Praxis finden wir natürlich viel hungrigere Verbraucher als die kleine 20W-Glkühlampe. Z.B. einen Wechselrichter, an dem ein Fön (1.500W) oder eine elektrische Herdplatte (ab 2.000W) betrieben werden soll. Hier kommen schnell Maximalleistungen von 2.500W zusammen, die aus 12V gespeist schon mal (I = P / U) 2.500W / 12V = 208A Strom ergeben. Da braucht es schon ein ordentlich dickes Kabel (ab 35mm²), damit die Spannungsverluste gering bleiben. Und es braucht ein BMS, dass diesen Strom auch durchleiten kann, ohne beschädigt zu werden, oder aus Sicherheitsgründen abzuschalten. Und hier kommt dann z.B. ein 200A- oder 250A-BMS in Frage.


    Fazit:


    Die Ah beziehen sich auf den Energieinhalt einer Batterie, die A des BMS auf die maximal abrufbare Strommenge, also die Leistung, die man der Batterie mit BMS abfordern darf.


    Grüße, Tom

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