Umrechnung mAh

  • Die Frage ist etwas ungünstig gestellt.


    Maßgeblich ist immer die Menge der gespeicherten Arbeit in Wattstunden (Wh), da diese Einheit die Spannung (V) einer Batterie berücksichtigt, wie auch deren Kapazität (Ah).


    Achtet man nur auf die Kapazität in Ah, kann man bei der Abschätzung der enthaltenen Arbeit (auch Energie genannt) leicht in die Irre geführt werden. Was sehr gern von Anbietern von Powerstations gemacht wird, indem sie behaupten, dass eine Powerstation eine Batterie mit z.B. 100.000mAh besitzt. Hier wird nicht nur mit der unnötig kleinen Einheit mAh eine unsinnig große Nullenmenge generiert, sondern zugleich auch noch verheimlicht, dass die enthaltene vierzellige 12,8V-Batterie gar keine von 100Ah Kapazität ist, sondern nur vier in Reihe geschaltete Einzelzellen von jeweils 3,2V und 25Ah Kapazität, wo der Anbieter dann irreführenderweise die Kapazitäten alle addiert. Hätte er statt dessen die Arbeitsmenge angegeben, wären statt dessen nur 12,8 x 25Ah = 320Wh herausgekommen.


    Also ist Batterie Nr. 2 in Deinem Beispiel die Batterie mit der größeren enthaltenen Energiemenge. Batterie Nr. 1 besitzt dagegen die höhere Kapazität.


    Grüße, Tom

  • Verstehe den Unterschied zwischen Energiemenge und Kapazität nicht. Was hält länger im Verbrauch? Sorry ist für mich viel Fachchinesisch.


    Habe diesen Rechner gefunden und die Daten eingegeben. Also von mAh umgerechnet in mWh (Kapazitätsangabe bei Akkuberichten). https://www.convert-formula.com/mwh-mah


    Beim 1. kommen 36.480 mWh raus und beim 2. Akku 39.732 mWh. Dann hätte der 2. Die höhere Kapazität.


    Beide Akkus kommen für meinen Laptop in Frage. Weiß nicht was hier besser ist.

  • Länger hält, wo mehr Arbeit bzw. Energie drin enthalten ist, also mehr Wattstunden.


    Was ich allerdings nicht verstehe, ist, dass zwei Batterien, die beide unterschiedliche Spannungen aufweisen, für denselben Laptop geeignet sein sollen. Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, weil die Batteriespannung bei Laptops normalerweise fest vorgegeben ist und keine Abweichungen zulässt.


    Grüße, Tom

  • Nach althergebrachter Sitte rechnet man mit Ah (Stromarbeit), was ausreichend ist. Etwas genauer wird es mit Wh, weil die Spannung zusätzlich multipliziert wird, die sich ja bei der Entladung etwas ändert.

    Die Stromarbeit entsteht aus einem elektrischen Stromfluß (in A) während einer bestimmten Zeit (hier in Stunde = h definiert), also Ah (Amperestunde), ausgedrückt als einfache Formel:


    W = I · t


    (W = elektrische Arbeit, I = Stromfluß, t = Zeit). Genauere Werte erhält man, wenn die Spannung noch hinzugerechnet wird. Dann erscheint die allgemein bekannte Formel für die elektrische Arbeit:


    W = U · I · t


    Kenngrößen sind demnach die Amperestunden (Ah), also der fließende Strom innerhalb einer Zeit, die die elektrische Arbeit einer Batterie definiert und natürlich die Spannung, die einen Stromfluß erst ermöglicht.

    Neben der Angabe der Kapazität in mAh, die auf Grund der rein von der Zahl ausgedrückten Kapazität hoch erscheint, mußte man mit der Einführung der LiFePo4-Batterie in der Motorradsparte mit ähnlichem Trick arbeiten:


    Die z. B. sehr bekannte und weit verbreitete Motorradstarterbatterie YTX9-BS (DIN: 50812) hat 8 Ah. Ihre LiFePo4-Schwester nur 3 Ah, auf Grund der höheren Stromleistung einer LiFePo4:


    Blei: 8 Ah 110 A

    LiFePo4: 3 Ah 180 A 36 Wh


    Tatsächlich ist die LiFePo4 schnell erschöpft, aber mit der hohen Stromleistung reißt sie die Karre radikal durch und das Motorrad springt an. Beide Batterien sind allerdings bei Startproblemen am Motor schnell erschöpft. Suzuki lehnt LiFePo4 ab. Das liegt aber nicht an der Batterietechnologie, sondern an dem Geiz, eine höhere (leider auch teurere) Kapazität anzubieten. Was keiner weiß:


    Wer die Typen YTX9-BS, YTX12-BS, YTX14-BS, YTX16-BS und YTX20CH-BS in seinem Motorrad verbaut hat, sollte die LiFePo4 LTX20CH-BS einbauen, die alle in der kleinen Garnitur YTX9-BS angeboten werden.


    https://www.idealo.de/preisvergleich/OffersOfProduct/5381581_-ltx20l-bs-shido.html?gclid=CjwKCAjwov6hBhBsEiwAvrvN6IVX-43vBWqYhSj5XxBRv7-0TloqN1vp9QUeP-VY3PMnFC38pPqi-BoCue4QAvD_BwE


    Während man in USA nur auf den Strom schaut und mit Ah nichts anfangen kann, ist es in Europa genau anders herum. Will der Kunde nun von Blei auf LiFePo4 umsteigen, würde er über die geringe Kapazität von 3 Ah stolpern („Nee, das ist mir zu heikel!“). Also müssen die Hersteller tricksen und multiplizieren einfach die Ah mit der Spannung und schon ergibt sich ein hoher (vor allem unbekannter/ungewohnter) Wert und der verwirrte Kunde ist zufrieden.


  • Naja, zum Tricksen eignet sich die Angabe der Energie in Wh eher schlecht, da dort die Aussage über die enthaltene Energiemenge, anders als bei der Einheit Ah, stets eindeutig ist. Wenn die Kaufentscheider sie nicht kennen, kann man das kaum dem Anbieter anlasten. Da finde ich Angaben wie 100.000mAh schon deutlich verwerflicher. Obwohl man schon ziemlich :doing:sein muss, wenn bei solchen Angaben nicht gleich die Alarmglocke bimmelt.


    Bei Batterien für 12V-Systeme kann man die Sache natürlich vereinfachen, die ohnehin bekannte Systemspannung von 12V weglassen und die in einer Batterie speicherbare "Energie" zum Vergleich in Ah angaben. Weshalb man bei Starterbatterien auch genau so vorgeht. Sobald man aber auf abweichende Nennspannungen trifft, muss man bei Ah-Angaben zwangsläufig mit der Umrechnerei beginnen, wenn man die gespeicherten Energiemengen miteinander vergleichen möchte.


    Grüße, Tom

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!