Staplerbatterie GEL oder AGM?

  • Hallo,


    seit 15 Jahren habe ich einen kleinen Hanselifter E-SDJ1030-02, den ich nur selten nutze.


    Ein Mal hatte ich ihn im Winter lange nicht geladen, danach ging gar nichts mehr. Ich lud ihn, er lief wieder, wobei die Batterie nicht mehr so viel Power lieferte. Das merkte man an der Geschwindigkeit vom Hub.


    Jetzt liess ich Ihn wieder so 4 Monate stehen ohne am Ladegerät zu hängen. Es war auch z.T. kalt, unter 10 °C.

    Ich lud ihn, das Ladegerät zeigte voll an, (das wird wohl nur durch die Endspannung gemessen), die Gabel bewegte sich langsam, aber nur ohne last, Dann war nach ein paar s schluss.


    Ich sah mir hier die Anleitung vom Ladewutzel an. (lustiger Name, Ladewurzel, wäre noch lustiger) Die Desulfatierungs-Spannungen sind abhängig vom Typ. Bei mir wird das wohl Gel oder AGM sein. Nur, wie kann ich wissen, was es ist?



    Die Batterie ist eine 6-DM-150 (12V 150AH / 20HR)


    Schaut mal, was an Lade-Vorgängen aufgedruckt ist.


    Bin erstaunt, dass die Spannung bis 14.9V hochgeht, wenn ich nur bei 15.0 V desulfatieren sollte.


    Ob das interne Ladegerät vom Stapler genau diese Ladeschritte macht, kann ich nicht sagen.



    Ich habe ein Labor-Netzteil 0-30V, 0-6.5A.

    Kann ich nicht einfach mal unter Beobachtung 6.5A reinhauen? Wird da was passieren, wenn die Batterie nicht heiss wird, und es nicht riecht?


    Habe im Moment 15V dran und es gehen 1.8A rein. Beim Anschliessen gehen viel mehr rein, sinkt dann aber innerhalb von ein paar s ab.


    Leerlaufspannung ca. 12.5V.



    Falls das alles nicht geht. Wo würde ich günstig so eine Batterie bekommen. Die Preise sind ja sehr unterschiedlich. Ich brauche den Stapler nur selten.


    Ich hoffe "hier werde ich geholfen".



    LG


    Tom

  • Hallo Namensvetter,


    wenn Bleibatterien erst mal so weit runtergerockt sind wie in Deinem Fall, hilft meist gar nichts mehr und jede Mühe ist vergebens. Besonders bei zyklisch verwendeten Batterien. Wenn Du aber ohnehin mit den Netzteil in der Nähe der Batterie bist, kannst Du sie ja mal für längere Zeit anschließen. Viel Strom sollte man dabei aber nicht einstellen, da es andernfalls zu einer kochenden Batterie kommen kann, wenn sich schon ein Zellenkurzschluss gebildet hat. Wenn die Batterie erst noch voll aufgeladen werden muss, dann geht es natürlich nicht ohne ausreichenden Strom, aber dann muss man die Temperatur der Batterie in kurzen Abständen überprüfen, um Überladung sicher zu verhindern. Beim Desulfatieren stellt man dann eine deutlich höhere Spannung ein (15,5 bis 16V), reduziert aber die Strombegrenzung auf wenige Ampere und kontrolliert die Temperatur dann trotzdem noch regelmäßig. Wurde die Batterie über zwei Tage mit der höheren Spannung behandelt, sollte sich entweder eine Verbesserung der Leistung einstellen, oder sie ist definitiv schrottreif.


    Achso: Ob die Batterie mit flüssigem Elektrolyten, mit flüssigem aber in Glasvlies aufgesogenem Elektrolyten (AGM), oder mit flüssigem, aber durch Kieselgur eingedickten Elektrolyten (Gel) arbeitet, ist für diese Prozedur einerlei.


    Grüße, Tom

  • super, so schnell eine Antwort.

    Also im Prinzip zum Desulfatieren jetzt einfach 15.5-16 V einstellen und z.B. mit 4A "laden" (Strombegrenzung habe ich im Netzteil), z.B. nach 24h mal checken wie der Stapler läuft? Eine andere Kontrolle, wie gut die Bat. ist, habe ich ja nicht - schätze ich.


    Da ich den Stapler wenig nutze, habe ich mir auch überlegt, eine Batterie mit weniger Ah einzubauen. Falls das interne Ladegerät aber zuerst wirklich mit 15-18A reinhaut, wird das wohl zum Problem. Oder werden diese hohen Ströme auch bei kleineren Bat. verwendet?


    LG

  • 48h solltest Du der Batterie wenigstens geben, weil Wunder dauern immer schon etwas länger... ;)


    Bleibatterien regeln ihren Ladestrom selbst. Man braucht also keine Angst zu haben, dass der Ladestrom eines Ladegerätes bei Bleibatterien zu hoch wird. Wichtig ist natürlich, dass das Ladegerät eine sinnvolle Ladespannung zur Verfügung stellt. Wenn ein Ladegerät eine viel zu hohe Ladespannung anbietet, dann kann sich die Batterie natürlich nicht ohne weiteres dagegen wehren, dass sie quasi so lange mit Strom aufgepumpt wird, bis sie überläuft.


    Grüße, Tom

  • seit 15 Jahren habe ich einen kleinen Hanselifter E-SDJ1030-02

    Wenn das noch die erste Batterie ist, dann kauf Dir eine Neue.


    Bei mir wird das wohl Gel oder AGM sein.

    Ist eine AGM-Batterie. Diese solltest Du nicht über 15 V laden. Steht ja auch dran: 14,7...14,9 V.

    Leerlaufspannung ca. 12.5V.

    Gemessen nach 24 Stunden Ruhe? Sind dann 70 % Ladung. Wenn die Batterie 5 Jahre alt wäre, könntest Du sie 2...4 Wochen mit 14,8 V laden und dann wäre sie wieder gut drauf.


    Falls das alles nicht geht. Wo würde ich günstig so eine Batterie bekommen.

    Frag mal in der Werkstatt nach, wo Du Dein Auto machen läßt. Deren Teilehändler (z. B. Wessels-Müller, Stahlgruber, PV...) vertreiben auch LKW-Batterien. Und hier gibt es die Kreuzung Starter/Antrieb in Naß, die für Deine geringe Nutzung reichen würde, anstatt der teuren AGM.


    ETN 930140080 140 Ah (20h) L513mm x B189mm H223 mm ca. 170 Euro (Flybat)

    ETN 963051001 180 Ah (20h) ...."............. 223 mm ......... "..... ca. 210 Euro (Flybat)


    Habe im Moment 15V dran und es gehen 1.8A rein. Beim Anschliessen gehen viel mehr rein, sinkt dann aber innerhalb von ein paar s ab.

    Das ist normal. Die Batterie braucht einen kurzen Moment, um mit ihrer Spannung an die Ladegerätspannung heranzukommen (gilt nur für eine schon gut geladene Batterie). Auch der niedrige Ladestrom ist normal, da die Blei-Kalziumbatterie bei diesem wartungsfreien Laden (unter 15 V) eine sehr schlechte Ladungsaufnahme hat.


    Rainer.

  • Hallöchen,


    und sie bewegt sich doch, die Gabel vom Stapler meine ich.

    48h lang mit Strombegrenzung 4A reingelassen, Zudem Spannung auf gut 16V begrenzt.

    dT Bat.-Umgebung = schätzungsweise (Handauflegen) 15°C,

    Hat auch nichts gerochen.


    Angeschlossen und es läuft wieder. Nach dem Belastungstest mit Palette, hat das interne Ladegrät wieder angefangen zu laden - ich interpretier das jetzt mal als positiv.


    Ich lass den Stapler jetzt einfach immer am Strom, dann wird das interne Ladegerät wohl bald auf den Floating-Step wechseln. Das gefällt dem Akku wahrscheinlich am besten, oder liege ich da falsch?

    Oder soll ich die Batterie jeweils ein Stück entladen bis ich sie wieder lade? Die Starterbatt. im Auto wird ja nach dem Starten auch gleich wieder geladen.

  • Ein paar Wochen kann man Erhaltungsladung zwar machen, aber irgendwann weiß die Batterie mit der ständigen Energiezufuhr nicht mehr wohin und die Gitterkorrosion geht los, die Batterie wird geschädigt.


    Jede Entladung schädigt eine Batterie. Besser, Du hängst nach jedem Gebrauch das Ladegerät ran und läßt den Zyklus durch laufen. Die Standzeit (Selbstentladung) einer (intakten) Blei-Kalziumbatterie beträgt bis zu 15 Monate. Trotzdem sollte man bei solch einer alten Batterie ruhig mal Vierteljährlich die Ruhespannung (Ladezustand) messen.


    Rainer.

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