Spannungsabfall Daly BMS

  • Hallo zusammen

    Ich bin neu hier im Forum und hab schon fleißig mitgelesen. Leider finde ich keine Antwort zu meinem Problem.

    Ich habe 4 EVo Zellen 280Ah zu einer Batterie mit einem Daly Smart BMS 250A und einem Victron Shunt zusammengebaut. Fürs Wohnmobil. Leider kommt an dem Wechselrichter eine zu geringe Spannung an. Da gibts jetzt einige Klemmstellen und Bauteile sowie Leitungen wo überall ein wenig Spannung abfällt. Ein billiger Hauptschalter den ich an die Batterie mit angebracht hatte verlor 0,6..Volt bei 170A. Den habe ich gegen einen Victron getauscht und das passt jetzt.


    Leider fallen alleine im Leerlauf ohne Last schon 0,46V am Daly BMS ab!=O

    Jetzt mal meine Frage, ist das zu viel oder ist das normal? Ich meine hier gelesen zu haben das an dem BMS kaum Spannung abfällt.


    Gruß Ecki

  • Das ist ganz massiv zu viel und deshalb liegt hier der begründete Verdacht nahe, dass das BMS defekt ist. Solche Schäden entstehen regelmäßig durch Kurzschlüsse, wenn ein Teil der Power-MOSFETs im BMS durch Überlastung geplatzt ist und die Verbliebenen dann nicht mehr korrekt arbeiten können.

    Fazit: Ein Mal neu bitte...-|-


    Grüße, Tom

  • Okay, danke erstmal für die schnelle Antwort. Damit kann ich ja mal was anfangen. Gibt es noch andere Gründe für einen defektes BMS? Ich bin mir ziemlich sicher das ich keinen Kurzschuss verursacht habe. Ich bin beruflich handwerklich in der Energieversorgung tätig und daher weiß was hohe Ströme und deren Auswirkung für Schaden anrichten.

    In der Batterie habe ich zusätzlich noch eine Schmelzsicherung von 175A eingebaut die auch noch intakt ist. Im Bordnetz ist glaube ich sogar noch eine 125A Sicherung dazwischen.

    Ich habe dem BMS allerdings einen kurzzeitigen Strom von 170-180A zugemutet um Kaffee zu kochen. Das dürfte doch für das BMS machbar sein?


    Gruß Ecki

  • Ja, bei einem 250A Daly BMS sind Ströme bis 350A absolut kein Problem, selbst wenn sie für längere Zeit fließen. Schmelzsicherungen fliegen allerdings erst deutlich nach Ansprechen der Kurzschluss-Schutzschaltung im BMS, so dass die bei einem Kurzschluss fast nie auslösen und daher an dieser Stelle auch entbehrlich sind. Sie verschlechtern nur die elektrischen Eigenschaften (Innenwiderstand) der Batterie.


    Allerdings wüsste ich nicht, wie es anders zu dem Spannungsabfall am BMS völlig ohne Last kommen könnte, denn wenn das BMS die Entladefunktion (siehe App) abgeschaltet hat, läge der Spannungsabfall eher bei rund 3V und die Ausgangsspannung müsste selbst unter sehr kleiner Last sofort auf nahe Null zusammenbrechen. Was sie hier nicht tut. Der Spannungsabfall des BMS selbst darf im aktiven Zustand auch bei voller Last nicht mehr als 100 oder höchstens 200mV betragen, gemessen direkt an den Anschlussblechen des BMS. Falls doch liegt in jedem Fall ein Defekt an der Schaltendstufe vor. Direkt sichtbar wird so ein Schaden aber erst nach Öffnen des BMS und genauer Betrachtung der Power-MOSFETs. Wobei die Power-MOSFETs auch nicht immer direkt oben aufplatzen, sondern oft seitlich. Solche Schäden werden dann erst nach Entfernen der Vergussmasse erkennbar, wenn man die Seiten der Transistorgehäuse in genauen Augenschein nehmen kann.




    Grüße, Tom

  • Leider hat sich das alte Sprichwort" wer viel misst, misst Mist" bewahrheitet. Die o.g. Werte habe ich heut morgen abgelesen, bzw. gemessen nachdem das BMS nach dem Laden abgeschaltet hat. Hatte das Ladegerät auf 14,7V gestellt.

    Nun habe ich eine kleine Last angeschlossen und wollte mal sehen wie sich die Werte ändern. Und siehe da, Spannungsabfall mit Last 2,... mV und ohne Last 0,2mV. Von daher alles ok. BMS wohl doch nicht zerstört. Hatte sich wohl aufgehangen?

    Vielen Dank für die Hilfe.

  • Also die Batterie geht jetzt auf 12,5-12,3V (vom Shunt und mit Multimeter gemessen) runter, mit fast 2kW Last bei 175A. Das bleibt auch über mehrere Minuten stabil so. Somit ist die Spannung gut 1V höher als vor dem Tausch des Schalters und dem überarbeiten der Kontaktverbindungen.

    Ca. ein weiters Volt geht noch in der Internen Verdrahtung des Womos verloren, sodass 11,4V am Wechselrichter ankommen, womit der aber zurecht kommt. Alleine an der Eingangsseitigen Sicherung vom Womo mit 125A fallen ungefähr 300mV ab. Da werde ich bestimmt nochmal dran gehen. Der Rest läppert sich mit ca. 4m Kabellänge und weiteren Verbindungen zusammen. Das wird wahrscheinlich zu aufwändig um das zu optimieren.

    Aber so läufts ja erstmal.:)

  • An der "internen Verdrahtung" zwischen Batterie und Wechselrichter? Herrje, da sollte sich bei einem starken Wechselrichter eigentlich nichts anderes als höchstens 1 bis 2m 35mm²-Kabel befinden. Keine Sicherungen und keine Hauptschalter! Beides braucht man nicht, zur Sicherung schrieb ich es ja schon. Aber auch der Hauptschalter ist ja bereits im BMS enthalten, in Form der ein- und ausschaltbaren Lade- bzw. Entladeströme.




    Wozu also noch einen extra Hauptschalter, der nur Geld kostet, Gewicht mitbringt und installiert werden muss und dann oftmals einen erheblichen Spannungsabfall mitbringt, wenn er nicht von hervorragender Qualität ist und mit ausreichend dicken Kabeln angeschlossen wurde?


    Grüße, Tom

  • Ja, solls was gutes sein, oder reicht ein Carthago als Wohnmobil.

    Gut die 4m sind hin und zurück, jeweils 2m. Die sind zwar nur in recht bockigem 25mm² ausgeführt, aber mit der Entfernung komme ich klar. Evtl. installiere ich das noch neu, wenn es jetzt immer noch nicht zuverlässig läuft.

    Aber warum Eingangsseitig eine 125A Sicherung verbaut ist und dahinter eine 250A für den Wechselrichter, erschließt sich mir auch nicht.

    Der Hauptschalter ist halt original, damit die alten AGMs getrennt werden konnten. Evtl. tausche ich den auch gegen einen Victron. Wobei der alte auch von Hella ist und dort kaum Spannung abgefallen ist, nicht so wie bei dem Billigteil, was ich zuerst drin hatte.


    Aber noch eine andere Frage: Ich habe mit 35mm² hochflexibel installiert, habe ich halt noch genügend von gehabt. Als Kabelschuh habe ich jedoch nur welche die ein 12mm Loch haben. An dem Shunt mit M10 Schrauben ist das wahrscheinlich nicht das Problem, aber es sind doch einige M8 Verschraubungen dabei. Ob ich dort mit passenden Kabelschuhen ein deutlich besseres Ergebnis erzielen könnte?


    Gruß Ecki

  • Aber noch eine andere Frage: Ich habe mit 35mm² hochflexibel installiert, habe ich halt noch genügend von gehabt. Als Kabelschuh habe ich jedoch nur welche die ein 12mm Loch haben. An dem Shunt mit M10 Schrauben ist das wahrscheinlich nicht das Problem, aber es sind doch einige M8 Verschraubungen dabei. Ob ich dort mit passenden Kabelschuhen ein deutlich besseres Ergebnis erzielen könnte?

    Das hängt davon ab, wie die jeweilige Kontaktunterlage aussieht. Wenn es sich um eine großflächige Metalloberfläche handelt, die ausreichend überlappende Fläche bereitstellt, dann gibt es keine Schwierigkeiten. Man legt dem Ringkabelschuh auf, legt auf den Ringkabelschuh mit dem zu großen Loch eine Stahl-Unterlegscheibe und schraubt das ganze dann so fest. Da der Strom immer dem Weg des geringsten Widerstands folgt, fließt er von der Kontaktfläche in den Ringkabelschuh und nicht durch den Gewindestift und die Stahl-Unterlagscheibe, die oben auf liegt.


    Blöd isses, wenn keine ausreichend flächige Metallunterlage vorhanden ist (wie z.B. bei vielen Zellenanschlüssen von LiFePO4-Zellen) und sich deshalb nur eine zu kleine Überlappung zwischen dem Kupfer des Ringkabelschuhs und der Unterlage ergibt. Stahl-Unterlegscheiben verbieten sich hier als "Leitfähigkeitsverbesserer", weil Stahl Strom einfach viel zu schlecht leitet. Notfalls könnte man eine Unterlegscheibe aus Kupfer verwenden, aber die müsste wohl relativ dick sein, um die mechanischen Kräfte auszuhalten. Sowas hat leider nicht jeder in der Küchentisch-Schublade. Da würde es sich dann vermutlich eher anbieten, einen Ringkabelschuh mit passendem Lochdurchmesser zu montieren.


    Grüße, Tom

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