In 14 Tagen werde ich meine Solarzellen an die 302 Ah LFP-Batterie anschließen und dafür einen Ladewandler/Solarregler (Ladewandler 12V/12V/60A + MPPT-Solarregler 45A) verwenden. Über dem Cockpit meines Segelbootes habe ich zwei 180 Wp Solarpaneele montiert, die ich nun parallel oder in Serie anschließen kann. Aktuell tendiere ich dazu, sie parallel zu schalten, weil ich dadurch bei (Teil-) Abschattung eines Paneels noch immer das andere mit "voller" Leistung habe. Andererseits habe ich bei serieller Schaltung eine höhere Spannung und weniger Leitungsverluste in den Kabeln. Welche Schaltung braucht der Laderegler bzw. welche Bedingungen sind bei der Frage "In Serie oder parallel?" sonst noch zu beachten?

In Serie oder parallel?
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Genau: Reihenschaltungen sind bei Solarmodulen wegen der geringeren Kabelverluste immer besser. Allerdings muss man darauf achten, dass die maximal zulässige Eingangsspannung des Solarreglers nicht überschritten wird. Die MicroCharge-Ladewandler sind für Solarspannungen bis maximal 50V ausgelegt. Wenn also ein einzelnes Solarmodul eine Leerlaufspannung von 25V nicht überschreitet, kann man auch zwei solche Module in Reihe schalten und an den Wandler anschließen.
Sonst gibt es da aus elektrischer Sicht nichts weiter zu beachten.
Grüße, Tom
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Ohlala! Unsere Module haben laut den technischen Daten eine Leerlaufspannung von 54,73 V, ist das dann ein Problem? Die Leistung ist 180 Wp.
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Ja, das kann man sagen. Dann muss der Regler natürlich wenigstens ebensoeine Maximal-Eingangsspannung aufweisen. Ansonsten kann es nicht funktionieren.
Grüße, Tom -
Nun habe ich aber einen Ladewandler 12V/12V/60A + MPPT-Solarregler 45A bei dir gekauft und dabei offenbar nicht auf die Maximalspannung geachtet.
Was tue ich jetzt? Kann ich das irgendwie runterregeln? Die Betriebsspannung wird ja 50V dann letztlich nicht überschreiten.
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Das ist ja dumm gelaufen.
Wenn die Frist noch nicht abgelaufen ist, wäre eine Rückgabe zu erwägen und einen zu den Modulen passenden Regler beschaffen. Wenn es dafür zu spät ist, müsste man die verwendeten Module anpassen, oder andere verwenden. Solarmodule mit einer Anschlussspannung von über 50V sind im mobilen Betrieb aber ungewöhnlich. Im Modul-Mobilbereich liegen die Leerlaufspannungen meist deutlich unter 25V.
Grüße, Tom
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https://www.tigerexped.de/sola…hnmobil-black-tiger-180wp
Das sind die Dinger und das sind die Spezifikationen:
Spezifikationen:
Zellen pro Modul: 6×9
Solarzellen: Sunpower Maxeon Gen .3
Leistungstoleranz: ±3%
Nenn-Spitzenleistung: 180 Wp
Nennspannung: 46.5V
Nennstrom: 3.87A
Temperaturkoeffizient der Spannung: -0.236%/K
Temperaturkoeffizient des Stroms: -0.058%/K
Temperaturkoeffizient der Leistung: -0.27%/K
Leerlaufspannung: 54.73Voc
Kurzschlussstrom: 4.10Asc
Wirkungsgrad der Zellumwandlung: 24.40%
Betriebstemperatur: -40 bis +85°C
Maximale Systemspannung: 600VDC
Bypassdioden: 2
Was müsste ich denn tun, um die Module "anzupassen"? Nachdem sie pro Stück fast 400,00 gekostet haben, möchte ich keine anderen verwenden und einen Ladewandler würde ich ja sowieso brauchen (das ist ja das Ladewandler 12V/12V/60A + MPPT-Solarregler 45A auch).
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Die Anpassung wird sich darauf beschränken müssen, einen Teil der Modulspannung elektronisch zu verheizen. Also z.B. im einfachsten Fall mittels in Reihe geschalteter Leistungsdioden Spannung zu "verheizen", oder einen Transistorregler zu verwenden, der die Maximalspannung auf 50V begrenzt. Bei den 4A Modulstrom wäre es ja kein besonderes technisches Problem, mal eben 5V zu vernichten.
Grüße, Tom
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Das würde aber die Leistung reduzieren, und dann frage ich mich, wozu ich 360 Wp in bester Qualität gekauft habe, da hätten es 100,00 € Paneele auch getan. Was ich auch tun kann: vom Microcharge-Teil nur die Ladewandler-Funktion verwenden und mir noch einen extra Laderregler (z.B Victron 100/50) zuzulegen. Falls ich mir einmal ein paar zusätzliche Module zulege, kann ich die ja an den Ladewandler/regler anschließen...
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Das wäre natürlich auch ein Weg.
Grüße, Tom
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Servus,
das ist doch ein B2B, oder?
Das passt doch gar nicht, da ist doch gar keine LIMA am Boot, das sind 2 kleine 180 W PV Module mit hoher Spannung.
Da wird ein einfacher MPPT Regler mit 100V Eingang, bestenfalls mit natural cooling um unter €100,- die bessere Lösung sein. Warum natural cooling? Da gibt es keine Lüftungsöffnungen. Aus eigner Erfahrung bleibt der Lüfter irgenwann einmal durch angesaugten Staub stecken.
2x Seriell verschalten erzeugt eine ungewöhnlich hohe Leerlaufspannung von 2x 54V >100V und eine Nennspannung von 2x 45V. Ich würde 2x Seriell an 100V MPPT anschliessen, kann das aber nicht empfehlen.
Meine Meinung
lg
M.
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Auch Segelboote haben zuweilen "Flautenschieber"...
Grüße, Tom
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Nein, nein, da ist schon ein Motor (18PS, also etwas mehr als ein "Flautenschieber") mit LIMA, das war nur nicht meine Frage.
Also, das System besteht aus einem Motor (LIMA), einer Blei-Säure-Batterie (Starter) einer LFP-Batterie (Bord), einem Landstromladegerät, einem MPPT-Laderegler kombiniert mit einem B2B Ladewandler. Was ich hier gestern gelernt habe, ist die Tatsache, dass ich beim Zusammenstellen der Komponenten nicht auf die Leerlaufspannung der Module geachtet habe (weil ich von diesem Limit nichts wusste).
Ich denke, die Parallelschaltung hat ungeachtet der Leerlaufspannung den Vorteil, dass eines der Paneele abgeschattet sein kann (zum Beispiel vom Segel) und das andere kann dabei noch immer voll arbeiten. Es war aber gut, dass ich gefragt habe, sonst hätte ich das einfach so angeschlossen und es hätte dann wohl nicht funktioniert. Mit so einer hohen Leerlaufspannung hatte ich auch nicht gerechnet, aber nachschauen hätte ich natürlich trotzdem können.
Danke für's Mitdenken
Otto
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Servus Tom,
der namenlose Beitragersteller schreibt von 2x180W PV
Von einer Maschine kann ich nix lesen, da ist kein B2B notwendig.
Ein geeigneter MPPT passt hier besser.
Meine Meinung
lg
M.
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Gestatten, Otto, auch aus Wien!
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Servus Otto, auch aus Wien,
lt. Foto am Meer der Wiener?
Also kein Salzwasser / Marine Standard.
Die Anforderungen waren im 1.Beitrag für mich als interessierter Mitleser nicht klar.
Ich denke, bei 46V Nennspannung sollte der B2B MPPT 50V /30A von microcharge nicht kaputtgehen.
Seriell geht dann nicht, Parallel mit den im PV Modul eingebauten Dioden sollte gut funktionieren.
Da muss Tom was dazu sagen. Vielleicht nicht gerade bei 1000W/m² Licht anschliessen.
Wenn nicht geht, dann nicht.
In der BMS app kannst du dann die Werte der Batterie ablesen.
Ich kaufe gerne bei Tom, der kennt sich aus.
Ich haben mehrere Daly und Balancer und rc-Schalter von microcharge.
Ein 400W 38V Paneel ist derzeit bei Hornbach unter €100,- zu bekommen
lg
M.
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Das Problem ist einerseits, dass der Wandler abschaltet, wenn die Eingangsspannung zu hoch wird. Wenn die Sonne auf den Modulen steht und die Last zu gering wird (Batterie voll, kein Verbraucher), steigt die Modulspannung ggf. über 50V und der Wandler schaltet dann zwangsläufig mit einer Fehlermeldung ab.
Das zweite Problem ist, dass ich nicht weiß, wie hoch die Spannungsfestigkeit des Wandlers ist. Zwar wird er bei 55V sicher nicht gleich kaputtgehen, aber wenn der Hersteller sagt, dass die maximal zulässige Spannung 50V beträgt, kann ich eben auch nicht dafür garantieren, dass der Wandler bei Betrieb an mehr als 50V keinen Schaden nimmt.
Grüße, Tom
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Das Problem ist einerseits, dass der Wandler abschaltet, wenn die Eingangsspannung zu hoch wird.
Gute Nachricht,
einfach seriell ausprobieren, mehr als das vorhandene Equipment abschaltet wird lt. Tom nicht passieren.
Und mit der Daly ?? oder anderer app verfolgen und über den Ertrag freuen.
Also kein Beinbruch.
Meine Meinung
lg
M.
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einfach seriell ausprobieren, mehr als das vorhandene Equipment abschaltet wird lt. Tom nicht passieren.
Ich schrieb doch, dass ich nicht weiß, ob bei mehr als 50V Schäden entstehen. Wie man nun daraus lesen kann, dass ich schrieb, es würde schon nichts passieren, leuchtet mir nicht wirklich ein.
Also: Wer es ausprobieren mag, kann das jederzeit tun. Nur hafte ich eben nicht für dabei eventuell auftretende Defekte.Grüße, Tom
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Tom, deine erste Reaktion auf meinen Irrtum war und ist absolut klar: "Ansonsten kann es nicht funktionieren."
Ich kann jetzt natürlich probieren, die Paneele parallel ans B2B/MPPT anzuschließen und zunächst einmal die Hälfte mit einer Decke abzudunkeln. Dann kann ich die Decke nach und nach entfernen und wenn es an einem sonnigen Tag zu Mittag noch immer funktioniert, habe ich "Glück gehabt". Das ist aber nicht mein Zugang. Ich habe wieder einmal etwas gelernt und werde mein Konzept entsprechend überarbeiten. Die Rückgabe des Geräts ist nicht mehr möglich und ich will Anfang April das Ding auch endlich zum Laufen bringen.
Also werde ich wohl einen 100V Laderegler besorgen, die Module parallel anschließen und das Gerät von Tom zunächst "nur" als B2B-Ladewandler einsetzen. Dann bin ich erstens auf der sicheren Seite und kann zweitens damit rechnen, meinen Strombedarf in Zukunft von der Sonne zu beziehen. Falls die 360 W zu wenig sind, montiere ich noch ein, zwei kleinere Module, die ich dann ja über das kombinierte Gerät an die Haus-Batterie anschließen kann.
Noch ein Wort zum großen 400 Wp Paneel: Wie vielleicht auf dem Foto zu sehen ist, habe ich nicht übertrieben viel Platz auf meinem 9m-Boot und ein 12 m hoher Mast mit zwei großen Segeln macht (fast) immer irgendwo einen Schatten - meist auf einer Seite des Bootes.
Auch wenn ich mich selbst als ziemlich Technik-affin betrachte, so bin ich von Beruf kein Elektrotechniker, sondern Sozialarbeiter. Und auch wenn unser Bötchen (PEPPERBIRD) nur 9 m lang ist, so ist sie doch eine ausgewachsene Segelyacht und wenn man damit finanziell nicht völlig ausbluten möchte, dann muss man selbst ein wenig Tischler, Installateur, Mechaniker, Elektriker, Maler, Tapezierer und was sonst noch alles sein.
Zum Glück ist mein größtes Hobby noch immer das Lernen!
Grüße
OttoP.S.: Nein, Manfred, nicht am Meer der Wiener, sondern am IJsselmeer in NL. Und das Ziel ist Kreta (ich weiß, das ist weit!), also doch das Salzwasser...
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