Batterie Frage ?

Hallo,

es dürfen durchaus Batterien unterschiedlicher Hersteller, Typen und Kapazitäten miteinander kombiniert werden. Da gibt es keinerlei Einschränkungen. Die benötigte Belastbarkeit des Trenn-MOSFETs richtet sich nach dem Maximalstrom der Lichtmaschine, denn unter normalen Umständen kann ja nicht mehr Strom durch den Trenn-MOSFET fließen, als die Lichtmaschine erzeugt.

Anders sieht es jedoch aus, wenn extrem leistungshungrige Verbraucher wie z.B. sehr starke Motoren oder Wechselrichter (über 1kW) aus der Zweitbatterie versorgt werden sollen, während der Motor läuft. Dann kommt es nämlich u.U. zu dem Effekt, das diese Verbraucher trotz laufendem Motor die Gesamtspannung des Fahrzeugs so stark einbrechen lassen, daß (kurzzeitig bis zur selbsttätigen Abschaltung des Trenn-MOSFETs) auch Strom von der Starterbatterie durch den Trenn-MOSFET zur Zweitbatterie und von dort zu den Verbrauchern fließt. In solchen Fällen sollte daher stets der große 300A-ZVL-Trenn-MOSFET verwendet werden, damit es nicht zu Überlast-Situationen kommen kann.

Ich empfehle der Einfachheit halber, Winden u.ä. Hochlastverbraucher von über 1kW, die meist nur kurzzeitig betrieben werden, direkt an die Starterbatterie anzuschließen. Denn erstens ist die Starterbatterie von ihrem Aufbau her viel besser zur Versorgung solcher Hochlastverbraucher geeignet als ein AGM-Akku und zweitens umgeht man auf diese Weise die o.g. Schwierigkeiten. Nur in den Fällen, wo Winden und starke Wechselrichter langanhaltend betrieben werden, bis die ganze Batteriekapazität ausgeschöpft wurde, empfiehlt sich der Anschluß an die Zweitbatterie. Die dann natürlich auch entsprechend stark (und groß) ausgelegt sein muß, um die hohen Ströme bereitstellen zu können.

Tom

Ob der Elektrolyt eines Bleiakkus flüssig darin herumschwappt, in Glasvlies wie in einem Putzlappen aufgesogen oder durch Zugabe von Kieselsäure geliert vorliegt, ist für die Zusammenschaltung von Akkus völlig unbedeutend. Da kann also lustig alles was der Markt hergibt und sich "Bleiakku" nennt (und natürlich gleiche Klemmenspannung besitzt) zusammengeschaltet werden, ohne daß besondere Schwierigkeiten auftreten würden. Natürlich muß man aber berücksichtigen, daß jede Akku-Bauform bestimmte Eigenschaften besitzt, die sie nicht in jedem Fall für jede Anwendung geeignet erscheinen lässt. So sind Starterbatterien z.B. auf besonders große Entladeströme hin getrimmt, damit sie den Anlasser sicher versorgen können. Diese besondere Eigenschaft von Starterbatterien steht aber leider einer zyklischen Anwendung als Batterie für z.B. elektrische Rollstühle oder Gabelstapler entgegen, weil Starterbatterien dabei innerlich schnell zerstört werden. Ähnliches gilt ebenso für AGM- oder Gel-Akkus, wobei es hier natürlich noch einige andere Unterschiede mehr gibt als nur die Art der Elektrolyten. Weshalb sich Motoren z.B. nur schwer aus AGM- oder Gel-Akkus starten lassen, weil deren Innenwiderstand meist deutlich höher ist als der von Starterbatterien. Und dann gibt es noch Akku-Mischformen, die durch entsprechende Kompromisse bei der Konstruktion beides können, also Motoren starten und Rollstühle antreiben, aber leider (ja, man kennt dieses Problem bei "Kompromissen") beides deutlich schlechter können als ihre jeweiligen Vorbilder. Soviel dazu.

Wenn eine Winde an der Starterbatterie des Fahrzeugs angeschlossen wird, dann hat das u.a. den Sinn, daß der Motor die Batterie über die Lichtmaschine während des Windenbetriebs auflädt. Zwar wird die Lichtmaschine bei voller Windenlast nicht den gesamten entnommenen Strom zur selben Zeit wieder einladen können, dafür ist die Winde zu stark und die Lichtmaschine zu schwach, aber dennoch wird es unter normalen Bedingungen kaum möglich sein, die Starterbatterie bei laufendem Motor mit der Winde "leerzuorgeln", soweit die Batterie selbst in Ordnung und vor Beginn der Windenaktion nicht gerade leer ist. Und falls doch, muß die Winde eben eine kurze Weile Pause machen (muß sie sowieso, weil sie ebenso wie ein Autoanlasser nur für Kurzzeitbetrieb ausgelegt ist), bis die Lichtmaschine wieder ausreichend Strom nachgeschoben hat. Unterm Strich ist der Anschluß der Winde an die Starterbatterie jedenfalls die deutlich praxistauglichere und preiswertere Lösung. Nur in den Fällen, in denen das Budget eine eher geringe Rolle spielt und dafür 100%ige Idioten- und Startsicherheit (Einsatzfahrzeuge, Mietwagen und -boote...) gefordert sind, sollte man die Winde am Zweitakku anschließen. Der sollte dann aber auch möglichst eine hochstromfähige Ausführung sein, also eine der erwähnten Akku-Mischtypen, die hohe Ströme abgeben können und gleichzeitig zyklenfest sind.

Wenn über die Versorgungsbatterie der Motor gestartet werden soll, kommt nur der ZVL-Trenn-MOSFET mit Notstart-Kit in Frage. Hier wird im Fall des Falles der Notstartknopf betätigt und der Trenn-MOSFET schaltet in diesem Fall beide Akkus "hart" zusammen, so daß Strom in beiden Richtungen fließen kann. Nun kann der Motor auch bei leerer Starterbatterie gestartet werden.

Tom