Kleine verschlossene Gel-Akkus laden

  • Servus,
    gilt die Ladestromregulierung durch den Innenwiderstand des Akkus selbst auch für Gel-Batterien oder muss der Ladestrom da gesondert begrenzt werden? Ich habe hier immer mal wieder USV-Akkus mit ein paar Ah und würde diese gerne von Zeit zu Zeit mit entsprechend niederer Spannung von 13,8V nachladen. Keiner meiner Automatiklader oder Tom's modifiziertes Laptop-Netzteil haben aber eine solch niedere Spannung.


    Ich würde sie also mit meinem Labornetzgerät laden wollen, da könnte ich Spannung und Strom von 0-30V und 0-30A einstellen.



    Danke & Gruß,
    Thorsten

  • Das ist überhaupt kein Problem. Man kann Bleiakkus - egal welche Elektrolyt-Type verwendet wird - auch mit Dauerspannung versorgen, muss dann aber auf die genaue Spannungseinstellung achten. Gute Erfahrungen habe ich bei Dauerladung mit ca.13,56V (2,26V/Zelle) gemacht, diese Spannung ertragen Bleiakkus über Jahre. 13,8V hatte meine alte USV als Ladespannung, aber das hat sich, zumindest über mehrere Jahre, als zu viel erwiesen. Die Gitterkorrosion nimmt dann schnell überhand.


    Übrigens spielt hier nicht der Innenwiderstand von Bleiakkus die maßgebliche Rolle, sondern (widersinnigerweise ;) ) die (Gegen-)EMK (EMK = Elektromotorische Kraft).


    Grüße, Tom

  • Servus,
    ich stehe vielleicht gerade auf dem Schlauch, befürchte aber einen Spannungsabfall bei meinen Tests.


    Ich stelle das Netzteil auf 14,1V und klemme es mit selbstgebautem Ladekabel an die Batterie. Das Kabel besteht aus 4mm Bananenstecker, 1m 2,5mm² und Polzangen. Der gemessene Widerstand beträgt ca. 0,4 Ohm (wie genau auch immer das sein mag).


    Direkt am Bananenstecker messe ich die 14,1, an den Batteriepolen noch 13,5. Dreh ich die Spannung auf 14,6, steigt der Ladestrom runde 4A auf 6,x. Die Spannung geht in dem Moment zwei Zehntel Volt hoch.


    Sprechen wir hier vom normalen Verhalten der Batterie, deren Spannung mit steigender Ladung ebenfalls bis auf 14,1 steigen wird, oder habe ich es hier mit einem Spannnungsabfall zu tun? Bei nicht-angeklemmten Klemmen messe ich genau 14,1V.



    Grüße,
    Thorsten

  • Natürlich gibt es auch bei der Ladung von Bleiakkus aus einem Labornetzteil einen Spannungsabfall. Einerseits durch die unvollkommene Lastausregelung des Netzteils, andererseits wegen des ohmschen Widerstandes des Ladekabels. Allerdings sollte man die Kirche bzgl. der erforderlichen Präzision im Dorf lassen. Immerhin können Bleiakkus eine Menge Misshandlungen vertragen, was sie in den letzten 100 Jahren Einsatz im Automobilbau weitgehend bewiesen haben. Mit einem gewissen Spannungsabfall kann man also durchaus leben. Erst ab einer bestimmten Spannungsschwelle, die der Abfall überschreitet, wird die Sache zunehmend hinderlich.


    Ein Spannungsabfall von 0,6V an einem Labornetzteil inkl. Anschlussklemmen ist aber eindeutig zu hoch. Entweder taugt das Netzteil nichts, oder die Kabel. Oder beide. Mit dem Hochdrehen der Ladespannung kann man dem Problem zwar entgegenwirken, riskiert aber unnötige Überladung zum Ende der hin, weil dann der Spannungsabfall sinkt und die Akku-Klemmenspannung steigt.


    Grüße, Tom

  • Servus Tom,
    danke für die Antwort. Das Netzteil ist ein Manson HCS 3602 USB: Labornetzgerät, 1-32V, 0-30A, USB-Schnittstelle bei reichelt elektronik. Das sollte was taugen :D


    Wenn ich Dich also richtig verstehe, liegt im Normalfall am Batteriepol sehr wohl die angelegte Spannung an? Wenn ich mich recht erinnere, kletterte die Spannung bei Deinem Netzteil-Lader auch erst mit der Zeit hoch. Ich versuche nur gerade zu verstehen, was genau ich da sehe bzw. messe.

  • Mein kleiner "Notebook-Netzteil-Lader" muss zwangsläufig etwas "weich" ausgelegt werden, damit dessen Überlastschutz bei leerem Akku nicht anspricht, weil hier keine Strombegrenzung vorhanden ist, sondern ein Überlastschutz nach Schema "Hickup-Mode". Da fließen dann bei Überlast intervallweise nur kurze Stromimpulse, die kaum Leistung übertragen. Bei Labornetzteilen ist natürlich immer eine Strombegrenzung vorhanden, die sich sehr gut zum Akkuladen eignet.


    Dass beim Laden die Spannung an den Akkupolen niedriger ist als am Netzteil-Ausgang ist ja auch normal. Aber 0,6V Spannungsabfall sind wirklich sehr viel. Gerade für ein 30A-Netzteil!


    Grüße, Tom

  • Ok, verstanden. Ich habe mir gerade neue Polklemmen aus Kupfer bestellt. Die werde ich mal mit 6mm² konfektionieren und dann schaunmermal. Das liebe Netzteil kann es ja nicht sein, die eingestellte Spannung liegt exakt an den Abgängen an. Erst nach meinem Kabel fehlts an Spannung.


    Danke, Tom!

  • Hallo PVT.
    Sagen Dir diese Begriffe was: Ohmsches Gesetz, Kirchhoffsche Regeln, Ersatzschaltbild, Übergangswiderstand? Nein? Wäre gut, wenn Du Dich erst mal damit befassen würdest. Dann brauchst Du so laienhafte Fragen nicht mehr zu stellen. Und auch keine "Polklemmen aus Kupfer" mehr zu bestellen.
    Die "Bleiakku-Rubrik" ja wohl kein Grundkurs in Elektrotechnik und auch kein Nachhilfeforum in elektrischer Messtechnik.
    Hier geht es doch um fachspezifische Fragestellungen zu Bleiakkus, bei denen Toms Spezial- und Erfahrungswissen gefragt ist.


    Helmut

  • ich hab das HCS 3400 in Betrieb und selbst bei 40A unter 0,5V Spannungsabfall zur Batterie
    möglich machen das dicke (10mm²) und vor allem kurze Leitungen (50cm).
    Die großen Ströme dürfen natürlich nicht an den Buchsen vorne abgenommen werden.

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