Tritask 150s: Wie lange ist "für begrenzte Zeit"?

  • Hallo Herr Rücker,


    Mittlerweile habe ich den Ladewutzel und das Tritask im Einsatz. In der Zusatzanleitung vom Tritask heißt es, dass man ca. alle 3 Monate mit der Einstellung "CA" und 15,6V laden soll. Dies aber nur "für begrenzte Zeit".


    Kann ich das Tritask ohne Probleme über Nacht mit der 15,6V Ladung an einem normalen Blei-Akku hängen lassen? Bzw. was ist mit begrenzter Zeit gemeint?


    Einen schönen Abend

    Ludwig K.

  • Hallo,


    die Ladung einer 12V-Bleibatterie mit mehr als 14,8V Spannung stellt in gewisser Weise eine Rosskur dar, durch welche nicht nur die positive erwünschte Wirkung einer Desulfatierung und Kapazitätszunahme erreicht wird, sondern auch unerwünschte Nebenwirkungen wie Gitterkorrosion, Gasung und Erwärmung ausgelöst werden können. Daher ist es wichtig, die Einwirkzeit so hoher Ladespannungen zeitlich zu begrenzen, um die positiven Wirkungen zu erhalten, aber die negativen möglichst zu unterdrücken. Hierfür hat sich eine Einwirkdauer von 24 bis 24 Stunden bewährt. Die Batterie sollte zuerst auf normale Weise möglichst voll aufgeladen werden und dann über ein bis zwei Tage (das ist mit „begrenzter Zeit“ gemeint) der hohen Ladespannung von 15,5 bis 16V ausgesetzt werden. Man kann auch nur über Nacht, also über 6 bis 8 Stunden mit hoher Ladespannung laden, sollte aber daran denken, die jeweilige Batterie zumindest beim ersten Ladeversuch mit sehr hoher Spannung in kurzen Zeitabständen auf auffällige Temperaturerhöhung und Geruchsbildung nach „faulen Eiern“ zu überprüfen, da nicht jede Batterie diese Behandlung klaglos wegsteckt. Besonders stark geschädigte und verschlissene Batterien können sich bei dieser Behandlung zu stark erhitzen und diesen Gestank entwickeln, welcher auf starke Gasung hinweist. In diesem Fall kann eine solche Batterie nicht (mehr) mit hoher Ladespannung geladen werden und sollte bei nächster Gelegenheit ausgetauscht werden.


    Grüße, Tom

  • Hallo Herr Rücker, vielen Dank für die Erklärungen.


    D.h. das Hochspannungsladen ist auch eine gute Möglichkeit frühzeitig defekte Akkus zu erkennen und auszutauschen, welche vielleicht unter normalen Beteiebsbedingungen noch eine Weile funktioniert hätten aber irgendwann plötzlich ausgefallen wären?


    Das CA-Programm mit 15,6V ist aber nicht mit dem Dauerhochspannungsladen des Ladewutzel gleichzusetzen, richtig? So wie ich gesehen habe, schaltet das Tritask auch "vorzeitig" ab und geht auf eine Erhaltungsladung mit 13,8V.


    Einen schönen Sonntag

    Ludwig K.

  • Hallo Herr K.,


    in der Tat beendet der Lader Tritask 150s bei Unterschreitung eines fest eingestellten Mindestladestroms (ich glaube bei Unterschreitung von 2A) die Ladung, was ihn von der Netzteillösung des Ladewutzels unterscheidet. Der Wutzel lädt einfach so lange, bis man ihn manuell abschaltet.


    Darüber, ob sich die Hochspannungsladung dazu eignet, einen nahenden Batterietod zu erkennen, habe ich noch nicht nachgedacht. Allerdings ist es in der Tat so, dass mit fortschreitendem Verschleiß durch hohen Ladungsdurchsatz Legierungsbestandteile der negativen zu den positiven Elektroden wandern, wodurch die Gasungsschwelle der Zellen im Laufe dieses Vorgangs allmählich abnimmt, was dann zur zunehmenden Erwärmung durch Gasung bei der Hochspannungsladung führen kann. Zumindest diese Art des Batterieverschleißes müsste sich also rein überlegungsmäßig auf diese Weise gezielt vorhersagen lassen. Da es aber noch einige andere, teilweise deutlich verbreitetere Arten von Batteriedefekten gibt, deckt diese Methode naturgemäß nur einen klein Teil der drohenden Ausfälle ab.


    Grüße, Tom

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!