Wohnwagen Umbau auf Autark (LifePo4 inkl. Ladeeinrichtung)

  • Hallo,

    ich habe einen Fendt Diamant 560 SG mit LSG und Dometic SMP 301-07 (Kombiniertes Batterieladegerät und Stromnetzteil für 12-V-Geräte)

    Zusätzlich einen Truma Mover SX mit Battery Charger BC 10 (10A) und Batterie Optima (55 AH).

    Nun möchte ich die Optima Batterie gegen einen LifePo4 tauschen (MicroCharge LiFePO4-Kit: 12V/302Ah CATL Grade A+) oder (MicroCharge

    -Bigblock: 12,8V/300Ah LiFePO4-Batterie). Nun zu meiner Frage: Das Ladegerät Mean Well Powerlader 12V funktioniert ja nur mit Landstrom.

    Der MicroCharge Ladewandler 12V/12V/60A nur mit 12 V. Muss ich dann 2 Geräte kaufen um über die Lichtmaschine vom Zugfahrzeug oder

    über Landstrom zu laden? Oder kann ich den Laderegler auch irgenwie parallel ans 12 V Bordnetz anschließen das er (bei Vorhandensein)

    mit Landstrom arbeitet?

    Wenn ich 2 Geräte brauche, könnte ich auch das Dometic oder Truma Gerät nutzen? (da ja schon vorhanden)


    Keine Angst, Arbeiten werden durch einen Fachmann durchgeführt... 😉

    Will mich aber vorher informieren, damit ich äußern kann was ich genau möchte


    Mit besten Grüßen


    Niko

  • Hallo Niko,

    ein "Kombigerät" zum Laden der Batterie aus der Lichtmaschine des Motors und zugleich Landstrom gibt es meines Wissens nach nicht. Würde auch keinen Sinn ergeben, weil das zwei technisch völlig verschiedene Konzepte sind. Aber Du hast ja schon zwei Batterielader und die tun es doch beide auch für die LiFePO4-Batterie. Es würde also ausreichen zusammen mit der LiFePO4-Batterie noch einen Ladewandler zu bestellen, das wird dann deutlich billiger. :) Der Mover kann natürlich auch mit einer LiFePO4-Batterie benutzt werden, kein Problem.

    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,

    vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ich bin jetzt aber unsicher mit dem Ladegerät für Landstrom. Im Internet lese ich immer das ich für LifePo4 Batterien besondere Ladegeräte brauche. Das Truma BC10 gehört wohl nicht dazu. Ich habe mal die relevanten Daten rausgesucht:


    • Ladestrom: max. 10 A
    • Eingangsspannung: 220 – 240 VAC, 50 – 60 Hz
    • Batterieart: alle Typen von 12 V Blei-Säure-Batterien (nass, wartungsfrei, Ca/Ca, AGM und Gel); bei Verwendung mit den Rangiersystemen die empfohlenen AGM Batterien einsetzen.
    • min. Batteriespannung: 2 V
    • max. Ladestrom: 10 A
    • Netzstrom: 1,0 A effektiv bei vollem Ladestrom
    • Temperaturbereich: -20 °C bis 50 °C
    • Batteriekapazität: 20 - 200 Ah
    • Enthaltungsladung: max. 300 Ah
    • Batterietypen: 12V-Blei-Säure-Batterien


    Und das Dometic SMP 301-03 hat folgende Daten:


    Kann ich wirklich eines dieser Geräte nutzen ohne das ich die LifePo4 Batterie schädige?

    Nach meinem Verständnis sorgt ja das BMS dafür das nichts passiert, aber im Internet

    gibt es sehr viel anderslautende Meinungen...

    Wenn ja, welches wäre besser geeignet?


    Mit besten Grüßen


    Niko

  • Im Internet liest man ja so allerhand. oO) Leider steht bei diesen Behauptungen, daß Ladegerät für Bleibatterien sich nicht für Lithium-Batterien eignen würden nie, warum das denn so sein solle. Ich persönlich würde zwar keinen "Garagenlader" in 70er-Jahre-Ausführung, wo nur ein Trafo und ein Gleichrichter enthalten ist, zur Ladung von LiFePO4-Batterien verwenden (außer ich bräuchte wirklich dringend einen Lader und hätte gerade nichts besseres...), aber sonst kann man mit mehr oder weniger Erfolg eigentlich jeden Lader für Bleibatterien auch für LiFePO4-Batterien verwenden, wenn denn wenigstens die Systemspannungen übereinstimmen (also 12V, oder 24V usw.).


    Aber selbstredend verkaufe ich Dir gern auch ein Ladegerät, schließlich ist das mein Geschäft, von dem ich lebe. :)


    Grüße, Tom

  • Ich bin zwar nicht der Support von Dometic, aber der Dometic SMP 301-07 hat zwei Funktionen: Zum einen Lädt er die Batterie, wofür natürlich eine deutlich erhöhte Spannung erforderlich ist als 12,7V. Für Blei- und LiFePO4-Batterien üblicherweise 14,2 bis 14,7V, weshalb der Dometic hier mit 14,4V lädt.


    Und zum zweiten versorgt er das Bordnetz mit 12,7V aus dem 230V-Netz, um die Batterie zu entlasten, wenn Landstrom zur Verfügung steht. Die zweite Funktion der Bordnetz-Stützung ist mit 12,7V natürlich etwas knapp dimensioniert, besonders für voll geladene LiFePO4-Batterien, die voll aufgeladen etwa 13,4V Spannung aufweisen. Da nützen die 12,7V Stützspannung des Dometic SMP 301-07 natürlich nichts, weil der Strom logischerweise von der Stromquelle mit der höheren Spannung entnommen wird und das ist bei voller LiFePO4-Batterie eben diese. Dadurch kann die Stützfunktion des Dometic-Gerätes mit LiFePO4-Batterien nicht funktionieren (außer sie sind fast leer). Aufladen tut es diese aber sehr wohl.


    Ich persönlich bevorzuge Geräte, die deutlich einfacher zu durchschauen sind, als das o.g. Gerät.


    Z.B. meinen geräuschlos(!) arbeitenden 360W Power-Lader. In der 12V-Ausführung lädt der z.B. wahlweise mit 14,0 bis 14,5V und schaltet nach erfolgter Vollladung auf eine geringere Erhaltensladespannung von 13,4 bis 13,8V um. Die jeweils gewünschte Einstellung kann man per DIP-Schalter leicht verständlich vorwählen.


    Für LiFePO4-Batterien eignen sich praktisch alle einstellbaren Spannungen dieses Gerätes gleichermaßen, wobei ich jedoch eine Ladespannung von 14,5V bevorzuge und eine Erhaltensladespannung von 13,5V. Dieser Erhaltensladungs-Spannungswert reicht auch problemlos aus, um die angeschlossene LiFePO4-Batterie während Landstrom vorhanden bei Belastungen des Bordnetzes ist nicht zu entladen.


    Aber das Beste ist, dass dieser Lader bei gleicher Leistung auch nicht über EUR 400,- kostet, sondern nur EUR 170,- :saint: Und er kann bei Bedarf sogar in einem sehr weiten Spannungs- und Strombereich programmiert werden. Wenn man es denn braucht.


    Grüße, Tom

  • Darf ich mich hier reinhängen? Habe das gleiche vor wie Niko, habe auch einen Fendt mit dem Dometic SMP 301-07. Im Wohnwagenforum hatte mal jemand einen Defekt an dem Dometic SMP 301-07, er hatte sich von Dometic die Ladekurve senden lassen und gepostet. Die hängt nun hier bei. Danach beträgt die Ladeschlußspannung 16V für 1 - 60 minuten.


    Besitzt das BMS hier einen integrierten Spannungswandler oder ist es ratsam einen Ladewandler dazwischen zu schalten? Wenn Ladewandler, bei mir ist auch ein Schaudt WA 1208 Ladebooster verbaut, gibt es Ladewandler mit integrierten Ladeboostern?


    LadeKennlinie SMP301-07.pdf

    Ladebooster Schaudt WA-1208_DE.pdf

  • Hallo,

    das genannte Ladegerät ist laut Ladekurve für Bleibatterien konstruiert worden, entsprechend arbeitet es so, dass Bleibatterien optimal unterstützt werden. Es kann aber natürlich auch LFP-Batterien laden. Da LFP-Batterien immer ein BMS besitzen, schützen sie sich selbst gegen zu hohe und zu niedrige Spannungen. Insofern ist es fast egal, wie das Ladegerät arbeitet, wenn es wenigstens einigermaßen mit den Ladespannungen im passenden Bereich liegt.


    Fazit: Ausprobieren! Wenn es ohne unerwünschte Nebenwirkungen funktioniert, kann alles so bleiben. Treten Probleme auf (z.B. mit der Ladezustandsanzeige des BMS der LFP-Batterie, weil die erforderliche Ladeschlussspannung nicht erreicht wird), kann man immer noch schauen, ob man damit leben will, oder ein besser geeignetes Ladegerät anschafft.


    Einen Spannungswandler besitzen BMS nicht. Brauchen sie aber auch nicht, denn sobald die Ladespannung zu hoch ansteigt, schalten sie die Batterie ab. :)


    Grüße, Tom

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