Laden eines LiFePo-Blocks bei niedrigen Temperaturen und "gepolstert, fest und sicher montieren"

  • Hallo!


    Ich bin gerade dabei meine 100Ah AGM-Batterie durch eine LiFePo zu ersetzen. Dabei bin ich auf den Bausatz im Shop mit den 302 Ah


    (MicroCharge LiFePO4-Kit: 12V/302Ah CATL Grade A+)


    gestoßen, der ideal passen würde: Der passt hinten quer in die Beifahrer-Sitzkonsole eines Sprinter Typ 901. Durch das BMS quer davor ist der Block nicht übermäßig breit, ein Pluspunkt. Da passt auch die Höhe, so dass ich unten ein 2cm starkes Stück Isolator-Schaum unterlegen kann, das Bodenblech der Konsole grenzt direkt an "Außentemperatur", zweiter Pluspunkt.

    Hat den jemand schon im Einsatz?


    Geladen werden kann der Block aus 2 Quellen: Im Fahren aus einem 30A Booster, im Stand aus einem Ladegerät, ebenfalls 30A.

    Jetzt die erst Frage: In der Beschreibung des Blocks liest es sich so, dass das BMS nicht vor einer Ladung bei zu tiefen Temperaturen schützt? Muss man hier extra Vorkehrungen treffen? Oder macht das BMS die Temperaturerfassung und gibt die Ladung erst frei wenn es warm genug ist?


    Meine Idee wäre es zur Erwärmung aus dem Innenraum (per Gasstandheizung aufgeheizt) warme Luft in die Sitzkonsole zu leiten, sollte es wirklich mal zu kalt sein. Hat sowas schon mal jemend probiert?


    und dann die letzte Frage: In der Anleitung steht, die Zellen müssen "gepolstert, fest und sicher montiert" sein. Ich würde sie in ein Gehäuse aus Siebdruckplatten (und einer Pressung durch Gewindestangen) einsetzten, das ich dann per Gurt sichere. Aber was ist mit gepolstert gemeint?


    Schöne Grüße

  • Bei einem Ladestrom von nur 30A, also C10 bei einer Kapazität von 300Ah, braucht man sich wegen der Temperaturen keine allzu großen Gedanken machen. Ladung bei Kälte ist eigentlich nur bei grimmiger Kälte (weit unter 0°C) und hohen Ladeströmen (oberhalb C2) ein Problem. Das BMS wird von mir aber so konfiguriert, dass unterhalb 0°C nicht geladen wird. Man braucht also keine weiteren Vorkehrungen zu treffen, um die Batterie nicht zu beschädigen.


    Die Batterie mit warmer Luft aus der Heizung anzublasen wird durchaus öfter versucht. Man kann das auch so machen. Allerdings darf die Luft nicht zu heiß sein, denn oberhalb von 50°C mögen es die LiFePO4-Zellen auch nicht so gern.


    Wichtig ist wie beschrieben, dass man die Blöcke nicht einfach irgendwo auf die Ladefläche eines Wohnmobils stellt, die erstens uneben ist und zweitens im Fahrbetrieb dynamischen Kräften ausgesetzt ist. Weshalb ich hierfür eine Unterlage aus Gummiplatten empfehle. Dieses weit verbreitete "Youtube-Zusammenpressen" erscheint mir aber entbehrlich. Gewindestangen führen nur zu Kurzschlüssen, weil sie Kabelisolierungen durchscheuern und Holz- oder Siebdruckplatten sind unnötig schwer. Ich empfehle popeliges glasfaserverstärktes Klebeband, um die Zellen bombenfest zusammenzufassen. Da bewegt sich hinterher nichts mehr und es ist bedeutend leichter als diese fetten Siebdruckplatten mit Gewindestangen. Dann noch mittels Gurt sichern und es kann losgehen.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,

    danke für die schnelle Antwort, das hilft mir schon mal weiter.

    Die "grimmige" Kälte ist schon ein Anwendungsfall: Polarlichter in Skandinavien stehen auf dem Plan, das ganze findet November bis Februar statt, das sind die Aussentemperaturen schon mal bei -25 Grad.

    Führt mich dann zu einer weiteren Frage: Erwärmen sich die Zellen eigentlich während des Gebrauchs? Ein bißchen was wird sich ja immer tun: Entweder sie werden geladen oder man entnimmt Strom (Standheizung etc. so zwischen 2 und 5 A).

    Wenn das "Zusammenpressen" nicht nötig ist, dann könnte man das ganze so realisieren, dass man die gesamte Batterie einpackt, weil sie dann erst gar nicht kalt wird. Das ganze so, dass man für Fahrten in den Süden das ganze schnell entfernen kann.


    Eine Frage noch zu dem Glasfaserklebeband: Ist das dauerhaft stabil?

    (Beim Demontieren der bisherigen Anlage sind mir auch meine vor ca. 20 Jahren verbauten Klebebänder wieder untergekommen: der Kleber war nicht mehr fest, die Glasfaser hat aber alles noch soweit zusammen gehalten, dass es stabil nur halt sehr pappig war)


    Danke schon mal.


    Gernot

  • OK, wie es mit dem Kleber nach 20 Jahren aussieht, erst recht nach 20 Jahren harter Beanspruchung durch stark schwankende Temperaturen zwischen -25 und +80°C und teilweise hoher Luftfeuchtigkeit, weiß ich natürlich nicht. Aber Deine Holzkiste mit den Gewindestangen wäre dann sicher auch schon mürbe. Ich habe dieses Klebeband zum Beispiel schon für Dachfenster-Reparaturen im Außenbereich verwendet, wo es ständiger UV-Strahlung ausgesetzt ist und da hat es sich jahrelang gut bewährt. Das Band ebenso wie der Kleber. oO)


    Die Zellen einzupacken, damit sie nicht kalt werden, wird überbewertet. Die sind nach spätestens 24h in kalter Umgebung ebenso kalt. Ich war bei dem Thema Kaltladung anfangs auch sehr kritisch und habe einige Versuche mit einer gekühlten LiFePO4-Zelle bei hohen Ladeströmen vorgenommen, aber keine weltbewegenden Veränderungen festgestellt. Statt dessen unerwartet hohen Verschleiß bei ganz normaler Zyklisierung ohne Kühlung. Na wie auch immer, bei den aktuellen Preisen für LiFePO4-Batterien tritt das Thema Lebensdauer sowieso eher in den Hintergrund, wenn 100Ah nicht mehr 1.800,- Euro kosten, sondern nur noch 500,-, zuweilen noch weniger.


    Aber was ich stottern wollte: Bei Kälte hilft nur beheizen oder mit den Folgen leben. Beides kostet bei Eigenbau-Batterien wohl annähernd dasselbe, allerdings ergeben sich zusätzlichen Gefahren durch die Eigenbau-Heizanlagen. Da wird man nämlich feststellen, dass die im Betrieb durchaus tückisch sein können, was dann schon mal zu Beschädigungen von Batterien oder Umgebung führt. Deshalb rate ich bei Lösungen mit einer Batterie-Heizung generell zu Fertig-Batterien, aber auch die haben Nachteile im Betrieb, die man als "Kosten" in Form geringerer Nutzbarkeit verbuchen muss (z.B. die Wartezeit bis zur beginnenden Ladung nach dem Angebot von Ladestrom). Daher würde ich bei einer Eigenbau-Batterie, zumindest bis hinunter zu -10°C, die Ladung zulassen, aber den Ladestrom auf Werte unterhalb von C10 begrenzen. Damit wird natürlich ein *"Verlust an Lebensdauer" einhergehen, aber der ist m.E. zu verschmerzen.


    * Äh - damit geht natürlich auch ein Garantieverlust bei den Zellen einher. Nur damit das klar ist...


    Eins noch zur Erwärmung von LiFePO4-Akkuzellen im Gebrauch: Bei kleinen Strömen unter C5 tut sich da nicht viel. Bei größeren schon, aber die müssten dann natürlich auch dauerhaft fließen, um auch dauerhaft Wärme zu erzeugen. Bei jeweils nur kurz und intermittierend fließenden Strömen, wie sie typischerweise im Wohnmobil vorkommen, wird man strommäßig schon ziemlich weit oben ins Regal greifen müssen, also bei 1C und darüber, um eine merkliche Erwärmung festzustellen. Also Wasser erhitzen, längere Zeit Heizlüfter über 230V-Wechselrichter betreiben, oder mehrflammig elektrisch Mittagessen kochen. Aber des nächtens kühlt der Block dann natürlich wieder aus. -|-


    Grüße, Tom

  • Danke für die schnelle Antwort.


    Das scheint dann ein ziemlich gutes Klebeband zu sein, werde ich mitbestellen..


    Dann spare ich mir das Thema Isolierung rundherum. Lediglich nach unten stelle ich den Block auf einen Isolierschaum. Ansonsten kommt nur noch ein kleiner Lüfter an die Sitzkonsole, der die Warmluft aus dem Innenraum in die Sitzkonsole pustet. Damit sollte man von den 0 Grad etwas entfernt bleiben.


    Wenn das BMS "vorne" auf die Zellen kommt: Hast Du noch einen Tip wie man es befestigt? Wird das BMS eigentlich warm? Oder ist der riesige Kühlkörper nur Optik? :):)

  • An den Zellen selbst kann man es natürlich nicht anschrauben und leider sehe ich immer wieder, dass diesem Thema zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird. Oft liegt das BMS einfach in der Gegend und poltert nicht selten im Fahrbetrieb herum. Und dann wundern sich die Leute, wenn so eine Batterie unzuverlässig arbeitet. :rolleyes: Wenn man die Zellen einfach nur mit dem Glasfaser-Klebeband und Spannbändern befestigen möchte, könnte man sich im Baumarkt eine kleine Sperrholzplatte zuschneiden lassen, diese mit Klebeband seitlich an der Batterie befestigen und dort dann das BMS mit vier kleinen Schräubchen anschrauben. Dabei bitte aufpassen, dass die Schrauben nicht bis zu den Zellenbechern reichen... (Kurzschluss und Beschädigungsgefahr)


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    Bei dem Bausatz ist ja alles dabei? Speziell auch das Plus-Abgangskabel? In der Beschreibung stehts nicht drin...


    Dann habe ich in deinem Shop noch ein Kabel mit Schalter gefunden, mit dem man das BMS überbrücken kann.

    Damit könnte ich im Falle einer Fehlfunktion des BMS trotzdem laden (Booster und Ladegerät haben die entsprechende Kennlinie) und entladen (da muss ich halt selbst acht geben, dass ich die Zellen nicht tiefentlade)?

    Wie oft hängt sich denn so ein BMS auf?


    Schöne Grüße

  • Batteriekabel sind etwas, was in Länge und Ausführung individuell je nach persönlichem Bedarf ausgesucht werden sollte. Denn wenn ein Satz vernünftiger und 1m langer 35mm²-Kabel mit Ringkabelschuhen an den Enden schon rund EUR 70,- kosten*, eignen sie sich weniger, um pauschal allen Bausätzen beizuliegen. Das würde nur die Preise hochtreiben. Außer man verwendet in Ausführung, Länge und Querschnitt so rotzige Kabel, wie sie den meisten Wechselrichtern beiliegen. Dieser Dreck ist aber trotzdem rausgeschmissenes Geld, denn wenn man einen Wechselrichter "vernünftig" betreiben will, wird man kaum mit zwei nur 0,5m kurzen 10mm²-Käbelchen, die zudem noch plastikhart, unflexibel und mit viel zu dünnen Ringkabelschüchen ausgerüstet sind, auskommen. Aus diesem Grund liefere ich generell keine Batteriekabel mit meinen Batteriebausätzen mit, sondern überlasse es dem Kunden, diese bei Bedarf selbst in Länge und Ausführung auszusuchen und diese dann zu den Batterien und Bausätzen mit zu bestellen.


    Bei meinen Bigblocks ist das anders, allerdings auch nur deshalb, weil ich dort bisher keine Möglichkeit für ausreichend stabile Klemm- oder Schraubanschlüsse gefunden habe, die direkt mit dem Gehäuse verbunden sind. Das kriege ich handwerklich nicht ausreichend belastbar hin und deshalb werden die Bigblocks immer mit Kabeln angeboten, die aber auch vom Kunden in Länge und Ausführung frei zu bestimmen sind. Wenn also jemand gern 10m lange 35mm² Anschlusskabel an seine Bigblocks montiert haben möchte, kann er die bei mir kriegen. Oder auch die Ausrüstung der Bigblocks mit Anderson-Steckern. Das Gegenstück hierzu mit Kabeln muss aber auch hier zugekauft werden.


    Ein BMS hängt sich übrigens gar nicht auf, wenn es nicht defekt ist.


    Allerdings treten öfter mal Probleme mit schlecht verarbeiteten Zellenverbindungen oder ungeschickter BMS-Konfiguration auf, die dann zu Fehlfunktionen des BMS und zu unerwünschten Abschaltungen führen. Da man aber nicht bei jedem (BMS-)Fehlerfall unmittelbar in der Lage ist, sogleich dessen Ursache zu erkennen und dieser abzuhelfen, helfen in solchen Fällen die Überbrückungsschalter weiter.


    Grüße, Tom

    * Ach, Sie denken: WOW - EUR 70,- für zwei gute 1m lange 35mm² Plus/Minus-Kabel wäre teuer?


    Dann gucken Sie mal bei den Chinesen. Die nehmen über EUR 80,- dafür. Plus Versandkosten... :P

  • Hallo Tom,


    ok, dann kümmere ich mich um die Kabel, hydraulische Presszange ist vorhanden...

    Ist eben bestellt, falls ich was wichtiges vergessen habe, dann bitte ich noch um Info, aber eigentlich brauche ich nur Bausatz und Klebeband, Trennplatten habe ich selbst, Kabel auch selbst...


    Schöne Grüße


    Gernot

  • Hallo Tom,


    ich habe heute den Bausatz mal soweit möglich zusammengebaut und verkabelt. Zum einen zum Test, zum zweiten auch zum entladen, weil die Zellen mit ca. 3,3V angekommen sind, also ca. 50%.

    Und das Glasfaserklebeband soll man ja bei entladenen Zellen anbringen.


    Ich habe das BMS gestartet mittels Ladeimpuls (aus einem Bosch C3-Ladegerät, das bringt im Modus Motorradbatterie ca. 1A). Hat alles funktioniert: BT war da, ich konnte mich auch mit dem BMS verbinden und die angezeigten Werte waren soweit auch korrekt (ich weiss, dass das 200A-BMS da nich so genau messen kann, angezeigt wurden 1,2A). Spannend wurde es dann als ich 12V-Halogenbirnchen (3 parallel, indesamt 70W) anschließen wollte: Es kam kein Strom, die Spannung blieb bei 13,1V, die Lampen blieben aus.


    In der App konnte man "Fehler bei Kurzschlusschutz" lesen.

    Ich habe in der App bisher nichts weiter eingestellt, speziell auch nicht an den Stromwerten rumgespielt.


    Im Forum hier habe ich nachgelesen, aber den Fehler habe ich so nicht gefunden....


    Dann habe ich weiter probiert und schließlich während die Batterie geladen wurde (mit besagtem 1A) die Lampen angeschaltet. Und siehe da, sie leuchteten. Stromanzeige -5,1A

    Auch als ich den Ladestrom abgenommen habe leuchteten sie weiter, Anzeige in der App -6,1A , passt also soweit.


    Lampe abschalten und wieder einschalten ging danach, auch ohne Ladestrom.


    Jetzt zur Frage: Ist dieses Verhalten normal, erklärbar?


    Und die zweite Frage: Wie weit muss ich sie entladen? Die Zellen sind durchaus jetzt schon bauchig (2-3mm pro Zelle), geht das wieder zurück wenn sie entladen sind?


    Schöne Grüße


    Gernot

  • Glühlampen nehmen in etwa einen zehn Mal so hohen Strom im Kaltzustand auf wie bei normaler Betriebstemperatur. Das wären bei 70W Nennleistung und 12V Speisespannung 10 x 5,8A, also etwa 58A Kaltstrom. Das ist bei weitem noch kein Grund, dass ein 200A-BMS wegen Überstrom abschaltet. Es könnte natürlich sein, das eine Fehlkonfiguration des BMS bzgl. eines zu geringen Über- oder Kurzschlussstroms vorliegt und es deshalb zu diesem Verhalten kommt. Die Stromwerte für Überstrom- und Kurzschlussstrom-Abschaltung lassen sich allerdings nicht über die Smartfon-App kontrollieren oder verändern, sondern nur über BMS-Monitor.


    Ich empfehle die Zellen ganz normal mit Lagerladung, das sind etwa 30% Ladezustand oder 3,0V Zellenspannung, zu montieren. Sie extra erst vollständig zu entladen macht sie auch nicht schmaler. Eher im Gegenteil. 100% Rechteckform ohne jeden Bauch gibt es bei prismatischen Zellen ohnehin nur selten. Besonders die kapazitätsgesteigerten Ausführungen der LF90 oder LF280-Zellentypen neigen etwas zur Ausbauchung, weil der Elektrodenwickel im Innern naturgemäß mehr Aktivmaterial enthält als bei der Zellengrundform. Wenn es im Einzelfall wichtig ist, dass die Zellenabmessungen genau eingehalten werden, empfiehlt der Hersteller im Datenblatt, diese bei einem seitlichen Pressdruck von "300kgf", was in unserem SI-System einer Kraft von etwa 3.000N entspricht, zusammenzupressen. Dann entspricht die Dicke intakter Zellen garantiert den im Datenblatt gemachten Angaben.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    danke für die schnelle Antwort.


    Um das zu überprüfen müßte ich also den BMS-Monitor installieren? Das ist eine Windows-Software, das wird schwierig, ich habe nur einen MAC... Mal sehen wie ich das löse..

    Aber selbst wenn die Werte nicht stimmen erkärt das noch nicht warum der erste Start erst mit einer zusätzlichen Ladestromquelle von 1A funktioniert hat, es sei denn es würde bei 58A nicht funktionieren und bei 57A schon....


    Ich schalte die Lampe jetzt mal über Nacht aus, die 30% dürfte ich dann eh erreicht haben. Und bin dann mal gespannt, ob das System morgen wieder startet....


    Ich habe auch gesehen, dass das Balancing nicht eingeschaltet ist. Muss ich außer dem einschalten da noch was einstellen?


    Schönen Abend noch..


    Grüße


    Gernot

  • Gut möglich dass die Lampen durch den Ladestrom kurzzeitig vorgeheizt wurden und deshalb nicht der volle Kaltstrom erreicht wurde und die Abschaltung dann ausgeblieben ist. Es ist aber momentan noch nicht erforderlich, den Grund für dieses Phänomen unbedingt zu ermitteln, da es ja eigentlich nicht um die Lösung dieses Rätsels geht, sondern darum zu klären, weshalb das BMS überhaupt beim Anschluss der Lampen abgeschaltet hat. Und das müsste bei Auftreten der oben genannten Statusmeldung ("Kurzschlussschutz") ja an einer Fehlkonfiguration der Abschaltschwelle gelegen haben, die beim 200A-BMS normalerweise bei 2kA liegt.


    Das Balancing schaltet sich automatisch ein, wenn die hierfür erforderlichen Parameter zutreffen (Mindest-Zellenspannung 3,2V, Mindest-Differenzspannung 50mV zwischen den Zellen und fließender Ladestrom). Da wird nichts weiter ein- oder ausgeschaltet oder eingestellt.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,

    ich habe am nächsten Morgen mit kalter Glühwendel nochmal versucht, den Fehler zu provovieren, aber ohne Erfolg. Ich habe den Aufbau dann mit Klebeband umreift, was übrigens bestens funktioniert, tolles Klebeband...

    Dann das ganze eingebaut in die vorgesehene Halterung (de facto eine Kiste) mit BMS, Shunt und Sicherung oben drauf, dabei immer wieder einzelne BMS-Leitungen geöffnet und wieder angeschraubt. Bei allen Tests mit kalten Lampen alles ok.


    SmartShunt und BMS-App arbeiten auch parallel und zeigen auch in etwas gleiche Werte an (abgesehen von der Kapazität, da muss der SmartShunt erst noch kalibriert werden auf eine volle Ladung.


    Die Frage ist, ob ich jetzt nachdem alles funktioniert noch versuche mit der Windows Software die Einstellung zu prüfen. Jetzt würde ich noch einen Windows Rechner organisieren können, wenn ich unterwegs bin habe ich nur den MAC dabei, da wäre das viel komplizierter....


    Schöne Grüße


    Gernot

  • Vielen Dank für Deinen Bericht. :thumbup: Ich war mal so frech, Dein Klebeband-Lob gleich werbewirksam mit einem entsprechenden Shop-Link zu unterlegen. 8)


    An Probleme mit den Zellenverbindern oder Balancer-Leitungen hatte ich gleich zuerst gedacht, nur passt diese Fehlerursache nicht zur genannten Fehlermeldung, die auf Kurzschlussstrom hinwies. Aber möglicherweise ist der Fehler ja auch schon durch Lösen und Neuverschrauben der Zellenverbinder beseitigt worden. Man glaubt gar nicht, wie oft es an diesen Stellen zu Schwierigkeiten kommt, auch wenn man instinktiv meint, dort müsste doch alles in Ordnung sein, wenn sich die Metallteile nur berühren. Ich würde trotzdem zunächst abwarten, ob es erneut zu einem Fehler mit entsprechender Statusmeldung kommt. Sollte das der Fall sein, kann man sich immer noch mit der Überprüfung der Konfiguration befassen. Ich glaube auch eher nicht, dass der Fehler dort zu finden ist, da ich alle BMS, die bei mir rausgehen, eigenhändig mit vorbereiteten Konfigurationsdateien beschreibe. Was natürlich noch nichts heißen mag, weil sich beim Beschreiben des BMS über den UART-Port durchaus mal Fehler einschleichen können. Deshalb habe ich es mir auch zur Regel gemacht, nach dem Beschreiben die Daten nochmals auszulesen und auf Korrektheit zu überfliegen. Aber nunja, dabei kann natürlich auch mal etwas übersehen werden... -|-


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    ich werde das mal im Auge bahalten.


    Wenn die Daten (oder genauer das File) das du reinschreibst identisch zu dem sein muss was du wieder ausliest kannst Du z.B. einen MD5-Hash füer beide Files bilden. Sind die identisch sind die Files identisch. Wenn allerdings sowas wie ein Datum der Erstellung drin steht o.ä. funktioniert das nicht.


    Das machen wir immer wenn man rauskriegen will, welche Konfiguration ein Kunde hat. Speziell bei einer Software aus mehreren Teilen (Konfig, Bootloader, Applikation etc.) besteht kommt man damit durch wenn man die Hashes kennt...


    Wenn die Batterie fertig ist stelle ich hier noch ein paar Bilder ein. Der Bausatz ist ein prima Produkt und auch dein Support ist hervorragend. Das kannst Du dann auch zum Bausatz verlinken.


    Schöne Grüße


    Gernot

  • Gute Idee, aber da ich keinen Weg kenne, wie man die Konfigurationsdaten des BMS ausliest und bisher auch keine Möglichkeit sehe, eine wie auch immer heruntergeladene Konfigurationsdatei mit der Originaldatei automatisiert zu vergleichen (außer z.B. über einen Editor wie Notepad++), werde ich es vermutlich noch länger so machen wie bisher. Hat eigentlich immer gut geklappt.


    Lob wird immer sehr gerne genommen, besonders wenn er von echten Kunden kommt und nicht von gekauften. 8o


    Grüße, Tom

  • OK, früher - naja, so in den 90ern - hab ich auch einiges mit Linux gemacht, aber da ich von Windows nie recht herunter kam, war ich des permanenten Umgangs mit diesen beiden unvermeidlich heterogenen System irgendwann leid und habe mich entnervt in die Windows-Welt zurückgezogen. Heute läuft sogar mein Webserver unter Windows. oO) Da fange ich jetzt nicht ohne Not wieder was anderes an...


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    ich hätte gedacht, dass man eine Konfiguration eines BMS auch wieder in eine Datei herunterladen kann, aber wenn das nicht geht, dann funktioniert der Weg nicht....Evtl. kann man es vom Bildschirm kopieren und in ein txt-File schreiben?


    Mittels MD5-Hash kannst Du Dateien beliebiger Länge auf gleichen Inhalt prüfen. Ist praktisch wenn der Inhalt lang oder nicht gut lesbar ist (z.B. Hex-Files)

    Das ist wie der Fingerabdruck des Files.


    Unter Windows gibt es Tools (z.B. WinMD5Free) aber auch Bordmittel: certutil ist Bestandteil von Windows um Zertifikate zu prüfen und mit certutil -hashfile xxx.xxx MD5 bekommst Du die MD5-Prüfsumme: einen Hexzahlenwurm


    Auf dem Mac gibt es einen direkten Befehl md5 xxx.xxx und schwupps hat man die MD5-Prüfsumme.

    .


    Wenn Du zwei unterschiedliche Dateien (also z.B. das Konfigfile und die heruntergeladene Konfiguration) jeweils die MD5 bildest und diese ist gleich, dann sind die Files identisch. Wenn nur 1 Bit unterschiedlich ist ändert sich bereits die MD5, und zwar ziemlich stark, so dass Unterschiede auf den ersten Blick zu sehen sind.


    Während du mit MD5 nur siehst dass die Files unterschiedlich sind (aber nicht wo) kommen die diffutils aus dem Bereich Programmentwicklung.


    Diffutils mit den einzeltools diff etc. zeigen Dir konkret an welchen Stellen sich Files unterscheiden und stellt die Unterschiede gegenüber: Damit kann man beispielsweise sehen, an welcher Stelle der Sourcecode von Version x auf Version y geändert hat...Das macht Sinn bei Programmfiles im Sourcecode aber auch bei Files die im Klartext ( speziell xml) Konfigurationen anzeigen.


    Schöne Grüße


    Gernot

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