NiFe Akkus !!!!

  • Ich habe bisher leider noch keine brauchbaren Kleingrößen gefunden. Für Wohnmobile oder einfach nur den Standheizungsbetrieb sind die Dinger ja ideal, da halten die 50 Jahre. Vielleicht setzen die sich im Zuge der der Speicherung von erneuerbaren Ernegieren irgendwann wieder durch und werden dadurch auch zum günstigen Massenprodukt.


    Andererseits müsste Tom dann seine Produktpalette wohl deutlich ändern; dankenswerterweise wird diese ja den Empfindlichkeiten der aktuellen Massentechnik gerecht.

  • Die ganzen Syteme auf Basis Nickel/Kalilauge/irgendwas leiden blöderweise daran, dass sie sich unter +5°C nur sehr langsam laden lassen, weil darunter der entstehende Wasserstoff nicht rekombiert und es zum Ansprechen des Sicherheitsventil kommt.


    Ich hatte selbst mal vor 12 Jahren mit einem Zweitakkusystem aus NiCd-Akkus (seinerzeit handelsübliche Mono-Zellen (Größe "D", 1,24V/5Ah)), die ich in quasi unbegrenzter Menge billigst hätte bekommen können, experimentiert, um Zweitakkus für Standheizungen bei Kurzstreckenbetrieb schnell wieder laden zu können, was ja mit Bleiakkus die bekannten Probleme aufwirft. Was bei Zimmertemperatur perfekt funktionierte, ging unter winterlichen Praxisbedingen plötzlich überhaupt nicht mehr. Ein Desaster! ;(


    Ansonsten kann ich nur zustimmen: NiCd, NimH oder auch NiFe-Akkus sind äußerst langlebig und zyklenfest. Dagegen sind Bleiakkus nur bessere Briefbeschwerer. Eigentlich eignen sich Bleiakkus wegen der ständigen und starken Volumenänderung der Aktivmaterialien auch gar nicht für Zyklenbetrieb, was man perfekt daran erkennen kann, dass sämtliche Versuche Bleiakkus in KFZ als Speicher für Antriebsenergie zu verwenden, kläglich gescheitert sind. Das funktioniert ein paar Monate ganz brauchbar, aber dann sind die Akkus auch schon am Ende.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    ein großes Problem von herkömmlichen NiCd und NiMh Zellen (welche vor allem nicht mehr ganz neu sind), ist deren stark unterschiedliche Selbstentladungsrate. Gerade in Kraftfahrzeugen darf man deshalb nie einem teilweise geladenen Akkupack trauen, welches schon mehrere Wochen oder Monate keinen Ladestrom mehr gesehen hat. Eher hochwertige NiMh Akkus brachten sogar nach langen 13 Jahren immer noch 88 bis 97% ihrer ursprünglichen Nennkapazität, aber die Selbstentladungsrate innerhalb von 9 Monaten, driftete bei 4 Zellen bis zu Faktor 5.



    Sehr positiv überzeugt hat nich dagegen die noch eher junge LSD NiMh Technik mit extrem niedriger Selbstentladung, welche aber leider nur als Einzelzellen in Baugröße AA und AAA zu bezahlbaren Preisen als Massenprodukte erhältlich sind. Obwohl die gemessenen Eneloops auch schon ungefähr 30 Zyklen hinter sich hatten und zwei Jahre alt waren, überraschte micht die geringe Streuung der nach 9 Monaten noch vorhanden Restkapazität, zwischen 1796 und max. 1812 mAh.



    Wie gut diese Akkus nach 10 Jahren sind, kann man leider noch nicht abschätzen, aber bisher liest man darüber überwiegend "nur positive" Erfahrungsberechte. Deshalb auch eine gute Ausgangsbasis für 10 Zellige 12 Volt Akkublocks an älteren einspurigen KFZ, wo eigentlich gar klein Platz für klassische Bleiakkus vorgesehen ist.



    Im Vergleich zum eher kurzen kalendarischen Ablaufdatum von teuren und auch nicht selbstsicheren Lihium-xxxxx Akkus eine gute Alernative, wenn man keine großen Energiemengen speichern muss.

  • Hallo Tom,


    die guten 1600er Twicell von Sanyo, waren damals sehr robust und wurden auch als Industriezellen mit Lötfahnen angeboten. Sehr schlecht wirken sich erfahrungsgemäß langzeitige Tiefentladungen auf NiMh Akkus aus. Die entnehmbare Kapazität nach 8 Refreshzyklen war dabei gar nicht so schlecht, aber die Kriechströme durch langsames Dentritenwachstum wirken leider gnadenlos und irreversibel.



    Obwohl diese vergessene 10 jährige 3300er Sub-Zelle nach einer Wiederbelebung noch stattliche 2820 mAh unter moderaten Lastbedingungen abgab, erfolgte anschließend nach nur 6 Tagen die nächste Null Volt Tiefentladung aufgrund von internen Kriechströmen. Eneloop LSD Zellen könnte dieses Schicksal aufgrund sehr niedriger Selbstentladung auch für lange Zeit erspart bleiben. Ich betreibe solche AA Akkus auch als vollwertigen Batteriersatz und habe einige schon mehrmals nach ca. 1½ Jahren aus Wanduhren (mit ca. 0,9 Volt Entladeschlußspannung) wieder normal aufgeladen und anschließend getestet. Bisher habe ich von insgesamt 80 Stück AA Eneloop noch kein Exemplar, welches weniger als 2000 mAh nach dem Entladen mit 250 mA abgab. Außerdem finde ich es sehr lobenswert, dass bei diesen LSD Energiespeichern eine garantierte Mindestkapazität von 1900 mAh angegeben wird. Andere Mitbewerber von herkömmlichen NiMh Akkus werben von stattlichen 2700 mAh, allerdings konnte ich annähernd üppige Kapazitätswerte noch bei keinem einzigen Exemplar, auch unmittelbar nach der letzten Ladung entnehmen.


    Vermutlich nur plumper Etikettenschwindel weil viele Anbieter darauf vertrauen, dass Normalkunden ohnehin viel zu Blöd sind um deren dreiste Leistungsangaben jemals zu überprüfen. Dafür altern solche angebliche Hochenergiezellen nachweislich wesentlich schneller, als frühere Generationen mit max. 2000 mAh Kapazitätsangabe. Aber heute sollte doch alles nach dem Willen von Herstellern, kurz nach Ablauf der gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistungszeit unbrauchbar werden.

  • Ja, das deckt sich exakt mit meinen eigenen Erfahrungen. Besonders die billigen Sub-C-Industriezellen im Pappmantel aus Asia-Akkuschraubern haben sich bisweilen schneller von selbst entladen, als man damit die Bretter auf die Terrasse schrauben konnte. Auch brachte es nichts als Verdruss, wenn man die Digitalkamera erst eine Woche nach Aufladung der Akkus verwenden wollte, wenn dann schon nach drei Bildern Schluss war. All das ist seit Eneloop in der Kamera und Lithium im Akkuschrauber kein Thema mehr.


    Nur schade, dass ich gleich alle Nicads konsequent auf Eneloop umgestellt habe, insbesondere die Empfängerakkus in etwa 20 Flugmodellen. Nun sind jede Menge beste Sanyo Cadnica 1800SCE arbeitslos, obwohl sie eigentlich noch prima funktionieren. Aber immerhin auch eine Gewichtseinsparung von 14 zu 39g pro Zelle...


    Du hast übrigens eine tolle Seite, das muss ich hier auch mal schreiben. Vor vielen Jahren bin ich wegen meiner Moped-Lichtspule mal von Google auf Deine Seite geschoben worden und da wurde mir perfekt geholfen. Danke dafür! :thumbup:


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    in erster Linie dient meine Webseite als öffentliches technisches Archiv, für elektrotechnische Probleme an alten Zweirädern.


    Deine Langzeiterfahrungen mit Nimh und NicD Sub C Akkus kann ich weitgehend bestätigen, bei mir lagen ebenfalls noch zahltreiche uralte NiCd Akkupacks herum. Nach langer Zeit habe ich mich entschlossen einen großteil dieser alten Brocken zu testen und unbrauchbare Energiespeicher endgültig zu entsorgen. Manche NiMh Sub C Zellen sind sogar erfahrungsgemäß besser als ihr teilweise schlechter Ruf, vor allem wenn man sie über die Jahre einigermaßen gut behandelt, nicht gnadenlos überlädt und Null Volt Tiefentladungen vermeidet. Unter anderem verwende ich seit über 13 Jahren einen selbstgelöteten 10 zelligen 3300 NiMh Akkublock von Newtecs mit Mittelanschluß, welcher nicht immer symmetrisch aber überwiegend nur mit kleinen Strömen belastet wurde.



    Nach diesen vielen Jahren sind über 2000 mAh für die schlechteste Zelle im Verbund nicht wirklich schlecht, die natürliche Selbstentladungsrate und vor allem die Innenwiderstande sind erheblich höher als an NiCd Akkus welche annähernd gleich alt sind. Sehr positiv überrascht hat mich in diesem Zusammenhang, die Langzeithaltbarkeit eines uralten 6 Volt 1500 mAh NiCd Akkublocks aus dem Jahr 1990.



    Ich hätte eigentlich nicht erwartet, dass er über 5 Zyklen annähernd gleichbleibend noch 1200 mAh bei immerhin 1 Ampere Entladestrom abgeben kann. Allerdings hat der französische Hersteller Saft seit den 70er Jahren wirklich erstklassige NiCd Akkus produziert, dagen konnte man jüngere Produkte von Varta in der Disziplin Langzeithaltbarkeit völlig vergessen. Wie lange die guten 1800er NiCd von Sanyo am Ende wirklich halten kann man leider noch nicht neutral beurteilen, denn die ältesten welche ich bisher prüfte waren erst 15 Jahre alt. Ich verwende aber häufig die 1800er Cadnica als Ersatz für ausgedienten Varta Sondermüll.



    Andere Billiganbieter welche fertig konfektionierte neue NiCd Akkupacks mit 2000 oder noch mehr mAh Kapazität anbieten, schaffen diese Disziplin erfahrungsgemäß nicht einmal mit bescheidenen 1000 mA Entladestrom.



    Allerding muß man nur noch die beiden Kunstoffabdeckungen leicht nachbearbeiten und aufkleben, so spart man sich viel Arbeit mit dem verlöten der einzelnen Zellen und kann mit max. 25 Euro Einstandspreis nicht viel verkehrt machen.

  • Mittlerweile gibt es auch brauchbaren und kostengünstigen Ersatz für die guten Sanyo Cadnica 1800SCE SuB C Zellen aus China, welche vor allem die angegebene Kapazität auch wirklich erreichen und eine einigermaßen akzeptable Selbstentladerate aufweisen. Weil zahlreiche Händler in den letzten Jahren ihre vermeintliche Sanyo NICD Monopolstellung bei SUB C Zellen mit unverschämten Mondpreisen ausnützen, teste ich seit Dezember 2016 folgene Markenakkus aus China für unter 2 Euro Stückpreis, mit guten Ergebnissen.



    Auch die Disziplin Langzeitlagerung in vollgeladenem Zustand von immerhin 10½ Monaten, meisterten sie vorbildlich.



    Absolut kein Vergleich zu anderen No-Name Cinesen, mit mörderisch hoher Selbstentladung und drastischen Kapazitätsverlusten innerhalb kurzer Zeit. In der Disziplin extrem niedriger Innennwiderstand und Hochstromfestigkeit haben die alten Sanyos noch die Nase vorne, aber man braucht ja nicht für alle Anwendungen üppige Dauerströme >5 Ampere!

  • Bei NimH-Akkus, ich schrieb es schon früher, bin ich von allen anderen Typen als die Sanyo/Panasonic-Eneloops abgekommen. Die Selbstentladerate ist für mich das bei weitem wichtigste Argument und da sind die Eneloops bisher ungeschlagen. Es hat sich herausgestellt, dass diese - vor dem Abstellen korrekt voll aufgeladene EMpfängerakkus - in Flugmodellen, selbst nach einer einjähriger Nichtbenutzung, zuverlässig ohne jede weitere Beachtung des Ladezustandes sofort dem luftigen Element übergeben werden können. Ich muss nur daran denken, vor dem Abheben zu tanken... :whistling: Und wenn aufgrund des Strom- oder Gesamt-Energiebedarfs der bei mir als Quasistandard verwendete vierzellige Eneloop-Empfängerakku 4,8V/2Ah tatsächlich mal nicht ausreicht (z.B. wenn starke Servos in Hubschraubern zusammen mit Glühautomaten verwendet werden und man auch noch bei Kälte fliegen möchte), wird halt einer mit acht Zellen und 4Ah zusammengelötet. Kostet wenig und wiegt auch nicht viel mehr.


    Es hat sich übrigen gezeigt, dass sich Eneloop-Zellen ganz vorzüglich löten lassen. Was man bei Akkurundzellen ja üblicherweise nicht tun sollte, da man dabei möglicherweise das Sicherheitsventil oder Dichtungen beschädigt. Bisher ist bei mir bei gut und gern 300 (!) derartig verarbeiteten Eneloop-Zellen aber nur ein Zellenpack aufgefallen, wo einmal eine einzige Zelle undicht geworden ist. Und da kann es durchaus sein, dass ich wirklich zu lange (oder mehrfach) daran herumgebraten habe.


    Mit dem ganzen anderen Gelumpe an NimH-Akkus verschwende ich dagegen keine Zeit mehr. Davon kann man nämlich Unmengen damit verbringen, Zellen zu vermessen, zu pflegen, zu selektieren usw. Und hat dann doch immer mal wieder eine Zelle im Verbund, die, meist wegen deutlich erhöhter Selbstentladerate, den ganzen Akkupack in die Tiefe reißt. Dass sich die Hersteller oder Händler gegenseitig mit teilweise haarsträubend überzeichneten Kapazitätsangaben überboten, durch die erst die Selbstentladerate merklich litt (Kapazität und Selbstentladerate sind bei der Konstruktion eines NimH-Akkus leider sich gegenseitig ausschließende Parameter, sprich will man von dem einen viel, leidet das andere) und dann schließlich die gesamte Zuverlässigkeit der Akkus, wurde mein Vertrauen in Fantasiemarken mit bunten Aufdrucken dann auch endgültig erschüttert.


    Bei Eneloop weiß ich was ich kriege! Und der Preis ist mit EUR 1,69 für eine AA-Zelle (bei Abnahme von 100 Stück) zugleich lächerlich gering. Die Lebensdauer dürfte meinen bisherigen Erfahrungen nach bei 10 Jahren und mehr liegen. Selbst im Elektrorasierer tun die bei harter Zyklisierung viele Jahre anstandslos Dienst, bevor dann mal so langsam ein Kapazitätsabfall eintritt.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    bei AA und AAA NiMH Akkus gibt es für mich ohnehin keine Alternativen zu den guten und gleichzeitig auch noch kostengünstigen Eneloop Zellen. Mir ist aber in letzter Zeit aufgefallen, dass Eneloop Zellen von Panasonic deutich höhere Streuungen, als die früheren von Sanyo aufweisen. Deshalb benötigt man für einen 10 zelligigen 12 Volt 2000 mAh Akkublock durchschnittlich 40 Zellen, um eine schmale Bandbreite bis ungefähr 1% Toleranz zu erreichen. In diesem Zusammenhang wären aber auch 2 bis 3% nicht wirklich tragisch, weil wegen der niedrigen Selbstentladeraten das ärgerliche driften von einzelnen Zellen, im praktischen Einsatz so gut wie gar nicht auftritt. Vor allem sind das auch die einzigen NiMh Akkus, welche man ohne drastische Beeinträchtigungen, sogar 10000 stündigen Niedrigststromentladungen unterziehen kann. Nach durchschnittlich 5 Lade/Entladezyklen sind sogar wieder ca.1900 oder mehr mAh abrufbar und der Innenwiderstand bewegt halbwegs im gesunden Toleranzbereich.



    Weiters nutze ich Eneloop AA Zweier-Pack auch schon seit mehreren Jahren für 9 quadratisch angeordnete rote Piranha Led mit insgesamt ca. 1 mA Summenstrom, als Grablichter mit etwa 2000 Betriebsstunden pro Ladung. Die glimmen damit problemlos durchgehend 3 Monate, egal ob Sommer oder Winter. Ich hatte auch schon mehrere ausgelaufene Eneloop Zellen an einem zusammengelöteten 10er Pack, wobei ich mal an den ungesicherten Anschlußleitungen versehentlich einen mehrere Sekunden dauernden satten Kurzschluß verursachte. Der Akkublock erhitzte sich bei dieser Misshandlung heftig und einige Wochen später bemerkte ich dann das Missgeschick von undichten Zellen. Zum Glück war das kein Lihium Ionen Zeug, sonst hätte es anschließend wahrscheinlich auch ein Feuerwerk gegeben. Dieser Vorfall liegt aber schon mehrere Jahre zurück und die restlichen (noch dichten Zellen) erfreuen sich nach wie vor guter Gesundheit. Leider gibt es die guten Eneloop nicht als hochstromfeste SUB-Zellen und das nützen sogar Schrotthändler schamlos aus, siehe nur ein Beispiel von Vielen!


    http://www.ebay.at/itm/182311172325


    Obwohl es sich bei diesen Angeboten um gute NiCD Akkus von Saft handelt, würde ich diese auch nicht für ein Drittel des begehrten Preises erwerben, weil von den bescheidenen möglichen Wattstunden noch immer erheblich zu teuer! Nach meinen persönlichen Erfahrungen produzierte Saft in den 70er Jahren die haltbarsten SUB-C Akkus überhaupt, siehe dazu ein knapp 40 Jahre altes Exemplar, welches noch immer bedingt Einsatzbereit ist.



    Aufgrund des biblischen Alters, sollte man die hohe Selbstentladung nicht zu streng bewerten! Es wäre wirklich schön, wenn unsere guten Eneloop Akkus nach 40 Jahren auch noch vergleichbare Ladungen speichern könnten.

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