Drei Fragen zu Bleiakkus

  • Hallo, wertes Forum


    Ich möcht meinen Kenntnissen mit 3 Fragen aktualisieren.


    1. Wir haben früher gesagt, ein Bleiakku verliert pro Stunde, auch wenn er unabgeschlossen in einer Ecke steht, ca. 1/1000 seiner Kapazität. Ist das heute noch aktuell ?


    2. Wie wirken sich, insbesondere Temperaturen unterhalb 0°C, auf die verfügbare Kapazität der Batterie aus ?


    3. Hat Erhaltungsladung wirklich einen positiven Effekt auf die Lebensdauer der Batterie ?

  • Hallo,


    zu 1.: Kann man nicht pauschal sagen. Die Selbstentladerate hängt sehr stark vom Akku-Typ ab, sowie vom Alter, seiner "Geschichte" und insbesondere von der Temperatur. Starterbatterien sind nach rund 1 Jahr leer, AGM- oder Gel-Akkus nach etwa 3 Jahren. Mit der Alterung verstärkt sich in der Regel die Selbstentladerate, ebenso mit steigender Temperatur.


    zu 2.: Die Kapazität in dem Sinne ändert sich nur gering, allerdings steigt der Innenwiderstand bei sinkender Temperatur stark an, was die bei großen Strömen erfahrungsgemäß zu stark abfallender Leistung führt. Gefährlich ist in diesem Zusammenhang insbesondere auch die Neigung des Elektrolyten, bei entladener Batterie schon bei relativ hohen Temperaturen zu gefrieren.


    zu 3.: Nur in dem Sinne, als das Tiefentladungen dadurch wirksam verhindert werden. Jedoch muß bei einer dauernden Erhaltensladung sehr genau auf die Ladespannung geachtet werden, um die Gitterkorrosion nicht überproportional ansteigen zu lassen, sonst überwiegen die Nachteile wegen der Gitterkorrosion die Vorteile durch Verhinderung von Sulfatierung.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

  • Hallo
    Vor ungefähr 3½ Jahren war mir ein versehentlich tiefentladener betagter 12 Volt 5Ah Bleiakku von Banner irgendwie zu schade zum entsorgen. Nach ungefähr 1½ Tagen an 13,8 Volt Ladespannung brach die Klemmenspannung schon mit einem 12 Volt 100 mA Lämpchen stark zusammen, der wäre im Normalfall keine Mühe mehr wert gewesen. Weil ich einige Monate vorher auch einen Novitec Megapulse für Versuchszwecke erwarb und in diesem Zusammenhang keine wirklich positiven Erfahrungen sammeln konnte, schloß ich diesem sulfatierten Akku an ein umgebautes Tischnetzteil mit 13,4 Volt Konstantspannung und 12 Volt 5 Watt Lampe als Vorwiderstand an.

    Ein gutes Monat später drückte dieser Akkus schon 28 Ampere Prüfstrom nach EN Norm, verbrauchte aber in dieser Zeit sehr viel Wasser. Weil mich sehr interessierte was in den nächsten Monaten damit passiert, ließ ich ihn dann ganze 15 Monate am Schaltnetzteil, wobei auch der Wasserbrauch mit der Zeit erheblich weniger wurde. Die gemessenen 50 Ampere Prüfstrom bei durchschnittlich 18°C Fußbodentemperatur hätte ich eigentlich nach dieser Zeit nicht mehr erwartet.

    Mittlerweile sind wieder 2 Jahre vergangen und die alte kleine Banner Batterie schafft stolze 57 Ampere Prüfstrom bei gleicher Fußbodentemperatur. Am Wasserverbrauch hat sich in letzter Zeit nicht mehr viel geändert, alle 6 Monaten sinkt der Wasserstand um 5 bis max. 10 mm in den einzelnen Zellen.
    PS: Dieser Bleiakku wurde übrigens im Jahr 1998 gekauft, eigentlich schon ein biblisches Alter?
    Gruß
    Ewald

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