BMS kurz nach Garantie defekt?

  • Hallo zusammen,


    ich habe das Daly-Smart-BMS mit Bluetooth und USB mit 12V/105Ah LiFePO4. Ladegerät ist ein Batterieladegerät Victron Blue Smart 12-15 (Einstellung Lithium-Ionen).


    Gemessene und angezeigte Batteriespannung BMS 13,1V


    Nun ist es so, dass bei einem gestarteten Ladezyklus die Startspannung gleich auf 14,2V ansteigt, der Ladestrom entsprechend von 15A gleich absinkt auf ca. 5A und weniger. Das Ladegerät geht also kurz nach anklemmen von der Bulk-Phase gleich in die Absorptionsladung. Das kann so ja nicht sein, da ja erst nach Erreichen der hier eingestellten Bulk-Spannung von 14,2V erst mit reduziertem Ladestrom geladen werden sollte.


    Ich habe dieses mit dem gleichen vorhandenem System (Akku, Bms, Ladegerät) getestet. Hier wird der Akku mit den 15A geladen bei einer Startspannung von ebenfalls 13V. Die Bulk-Phase bleibt über Stunden konstant bei 15A. Ebenfalls wurde Ladegerät, Akku ect. mit dem anderen System getestet. Ergebnis ist das selbe und ich schliesse einen Defekt vom Ladegerät und auch von den jeweiligen Zellen aus. Die jeweiligen Zellspannungen waren bei beiden Akkus nahezu identisch (gemessen) - somit wäre ein eventuelles Abschalten der Software durch zu hohe differenzielle Spannung ja ausgeschlossen. (Abweichungen im mV Bereich). Einzelspannungen sind 3,285V; 3,284V; 3,284V; 3,285V


    Ich weiß nun nicht mehr weiter, was denn hier nicht so richtig funktioniert. Jedenfalls bringt es mir wenig, wenn der Akku mit reduziertem Strom von 5A und weniger geladen wird, stattdessen aber mit 15A (und natürlich mehr) möglich wäre. Verschenkte Zeit, die manchmal nicht zur Verfügung steht.


    Ich habe zum Testen die Einstellungen vom Ladegerät geändert. Bulkphase bis 14,6V, dann Absorptionsphase mit fallendem Ladestrom. Hier dauert das Umschalten von Bulk auf Absorption etwas länger, jedoch nach 5 bis 10min sinkt auch hier der Ladestrom enorm ab, obwohl der Akku eine gemessene Leerlaufspannung von 13,1 Volt hatte.


    So jedenfalls ist das System nicht so recht brauchbar und ich weiß nicht, wo ansetzen. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Gibt es Lösungsansätze? Ich habe den Eindruck, dass das BMS einfach eine falsche Spannung dem Ladegerät vorgaukelt.


    Grüße Axel

  • Hallo,


    am besten als erstes mal messen, ob die Spannung wirklich am BMS abfällt (also die Spannung bei der Ladung zwischen dem blauen und dem schwarzen Kabel messen). Hier sollten unter der Last von 5 bis 15A Ladestrom nur einige zehn Millivolt abfallen, aber nicht 1V oder mehr.


    Wichtig: Nur an den Ringkabelschuhen selbst messen, nicht an den Schrauben!


    Grüße, Tom

  • Lieben Dank! Ich messe mal.....


    Spannung beim Ladevorgang blau zu schwarz 9mV

    Zellenspannung Akku direkt 13,2V (erste Zelle - zur letzten Zelle +)

    Spannung an den verschraubten Ösen vom Ladegerät vor dem BMS 14,1V (schwarzes Kabel BMS zur letzten Zelle +)


    Da ich ja 2 identische Systeme gleichen Typ und Baujahr habe, macht es Sinn, das BMS einfach mal zu tauschen?

  • Lieben Dank! Ich messe mal.....


    Spannung beim Ladevorgang blau zu schwarz 9mV

    Zellenspannung Akku direkt 13,2V (erste Zelle - zur letzten Zelle +)

    Spannung an den verschraubten Ösen vom Ladegerät vor dem BMS 14,1V (schwarzes Kabel BMS zur letzten Zelle +)

    Dasnn liegt es nicht am BMS, denn wenn der Spannungsabfall über das BMS bei fließendem Ladestrom nur 9mV beträgt, muss der Großteil der Spannungsdifferenz zwischen Ladegerät und Batterie, der ja immerhin 900mV beträgt und aufgrund dessen der Ladestrom zusammenbricht, ja woanders herrühren.


    Das war auch von Anfang an mein Verdacht, denn allermeistens liegt es an schlecht kontaktierten Zellenverbindern oder mangelhaft verquetschten Ringkabelschuhen. Gerade bei den 105Ah-Zellen, die ja meistens mit Schrauben mit Köpfen kommen, denn oft sitzen die Gewindebolzen dieser Schrauben schon am Ende der Sacklöcher auf und scheinen bombenfest zu sitzen, während die Zellenverbinder trotzdem lustig locker sitzen und so keinen guten Kontakt mit den Zellenanschlüssen haben können. Dort entsteht dann auch meistens der Spannungsabfall unter Last.


    Deshalb am besten keine Schrauben mit Köpfen verwenden, sondern Gewindebolzen mit Muttern:



    Es hat übrigens keinerlei Sinn, die Spannungen der Zellen oder der ganzen Batterie ohne fließenden Strom zu messen, denn an einem Widerstand fällt nur dann eine Spannung ab, wenn zugleich ein Strom fließt (nach dem Ohmschen Gesetz U=IxR). Fließt kein Strom, findet also auch kein Spannunsgabfall statt und wenn der Widerstand auch noch so hoch ist. :P Also die Ursache von Spannungsabfällen immer unter der Last eines fließenden Stroms prüfen, sonst besitzen solche Messungen keinerlei Aussagekraft.


    Daher: Am besten mal einen Lade- oder Entladestrom von wenigstens 10A fließen lassen und während dieser Strom fließt die Zellenspannungen in der App ablesen. Ich würde mich schon sehr wundern, wenn Du dort nicht fündig wirst.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    meine Zellenanschlüsse sind so angeschlossen, wie du es auch vorgeschlagen hast (ohne Hutmuttern).


    Ich bin etwas weitergekommen, bzw. das Problem mit dem zu frühen Umschalten von Bulk auf Absortion taucht nun nicht mehr auf.


    Beim Laden konnte ich eine Erwärmung des Kabels am Sicherungsautomaten (Eingang) feststellen. Auch selbst hatte dieser etwas Temperatur, nicht nennenswert, aber warm. Ich habe daraufhin das Anschlusskabel ausgebaut und festgestellt, daß am aufgelötetem Hülsenende eine Art Bart abgestanden hat.


    Durch diesen Bart ist vermutlich der Übergangswiderstand nach oben gegangen und hat Kabel sowie den Automaten erwärmt. Ich denke, dass hierdurch einfach ein anderer Ladestrom geflossen ist, was das Ladegerät dann als einen nahezu vollen Akku interpretiert hat.


    Der Bart ist weg und das Ladegerät macht nun, was es soll - mit "Volldampf" laden :-)


    Lieben Dank für die Unterstützung

    Gruß Axel


  • Diese Art von Leistungsschaltern aus China ist nach meinen persönlichen Erfahrungen völlig unbrauchbar und im Prinzip nur sinnlose Materialverschwendung!


    Vor mehreren Jahren hatte unsere Tochter mit Ihrem Skoda Oktavia 1U 1,9 TDI ein schwerwiegendes Ruhestrom-Problem, diese Kiste zog satte 350 mA beim parken und saugte innerhalb weniger Tage die gut geladene Starterbatterie bis zur völligen Tiefentladung leer. Weil ich damals den Fehler nicht in angemessener Zeit lokalisieren konnte, montierte ich hinter dem Kühlergrill so einen Leistungsschalter mit 150 Ampere Aufschrift, womit ich das rote Dauerstromführende 6mm² Kabel nach der Stromverteilerschiene an der Starterbatterie unterbrechen konnte. Als Schutz gegen eindringendes Spritzwasser schraubte ich zusätzlich eine Plastikfolie mit.


    https://www.ebay.de/itm/155741983954


    Durch die senkrechten Kiemen im Kühlergrill, konnte man den Leistungsschalter problemlos mit einem Finger betätigen. Das funktionierte ca. 3 Wochen problemlos, bis meine Tochter bei einer Nachtfahrt unerwartet ohne Beleuchtung und abgestellten Motor das Fahrzeug im Blindflug anhalten musste. Der Leistungsschalter hat aber offensichtlich nicht mechanisch ausgelöst, nach manuellen Aus und einschalten konnte sie wieder normal starten und weiterfahren. Nach dem zerlegen und reinigen der viel zu kleinen Kontaktflächen kontrollierte ich mehrmals den Übergangswiderstand vom geschlossenen Schalter, welcher mit durchschnittlich 10 MilliOhm viel zu hochohmig war. Deshalb bestellte ich sofort eine andere und auch größere Ausführung mit der Aufschrift 200 Ampere, wo mir auch die Anschlußklemmen vertrauenswürdiger erschienen.


    https://www.ebay.de/itm/112685367371


    Dieser vernietete optisch großzügige Schalter funktionierte dann ca. 1½ Monate problemlos, bis nach dem einschalten alle Kontrolleuchten am Amaturenbrett finster blieben. Erst nach mehrmaligem Aus und einschalten hatte dieser Sondermüll wieder ausreichende Leitfähigkeit,


    Vor dem aufbohren der 4 Nieten habe ich nach mehrmaligen Aus und Einschalten viel zu hohe Übergangswiderstände zwischen 7 bis teilweise 120 MilliOhm gemessen. An den Kontaktflächen konnte ich nur ganz leichte Erosionen erkennen, nach deren sorgfältiger Reinigung gab es trotzdem (für derart mögliche Stromstärken) zu hohe Übergangswiderstände zwischen 2 bis 8 MilliOhm. Fließen an 2 MilliOhm tatsächlich irgendwann 200 Ampere Strom, würde das eine thermische Verlustleistung von stolzen 80 Watt verursachen. Deshalb lieber die Finger weg von derartigen Sondermüll, damit kauft man nur sinnlosen Ärger welche man keinesfalls braucht!


    Die Ursache für den hohen Ruhestrom am guten alten Oktavia habe ich später auch gefunden, im Tür-Kabelbaum der Fahrertür hatte das dünne gelbe Kabel (der verdrillten schwarz gelben Steuerleitung) Unerbrechung. Das dürfte ein Interner Canbus für die fragwürdige Comfortsteuerung der elektrischen Fensterheber sein, welche möglicherweise ohne Rückmeldung die Treiberelektronik nicht vollständig abschaltet.


    PS: Ich bin sehr froh dass ich an meinen beiden Passat 35i B3 und B4 und dem Audi 80 B4 meiner Frau nur mechanische Fensterheber habe, das erspart erfahrungsgemäß sehr viel unnötigen Ärger!

  • Diese "Leistungsschalter" sind eigentlich Sicherungsautomaten. Die erste von Dir verlinkte Ausführung hatte ich selbst mal an Labornetzteilen als Sicherungen bei versehentlich verpolt angeschlossener Batterie und mir ein Loch ins Knie geärgert, weil selbst die 200A-Ausführung bei kaum 60A Ladestrom schon immer nach nur 10 Minuten abschaltete. Meine Reklamation konterte der Hersteller mit dem Hinweis, dass es sich um Sicherungsautomaten für Kfz-Hifi-Anlagen handeln würde. OK, die kurzen Stromstöße durch Bassschläge werden die Dinger sicher aushalten, aber dann sollte man nicht gerade "Sicherungsautomat" dranschreiben, ohne den Kunden zu informieren, dass diese Dinger keinesfalls für Dauerströme geeignet sind. Andernfalls sind Enttäuschungen ja programmiert. Ich hab die Dinger auch im Programm (als "Eco-Sicherungautomaten"), weise aber auf genau dieses Problem unübersehbar hin. Sie verkaufen sich zu meinem Erstaunen trotzdem recht gut. <X


    Als Schalter rate ich von Sicherungsautomaten aber ausdrücklich ab, Schalten können richtige Schalter viiel besser. Der gute alte Natoknochen kostet einstellig und schaltet problemlos 200A Dauerstrom bei geringsten Spannungsverlusten. :)


    Grüße, Tom

  • Die guten "Nato Knochen" könnte man kaum von außen durch die Kiemen vom Kühlergrill (ohne öffnen der Motorhabe) bedienen, deshalb meine Fehlkäufe mit den komfortabel bedienbaren chinesischen Bimetall-Sicherungsautomaten.


    s-l1600.jpg


    Fazit: Darum als Leistungsschalter garantiert unbrauchbar!

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