Automatiklader – der langsame Tod jeder Batterie

  • Die heute weit verbreiteten Automatikladegeräte können eine Batterie nur bis maximal 80 % aufladen, manche schaffen nur 10 % und suggerieren danach dem Nutzer „Batterie voll“. Ursachen sind einmal das Ladeverfahren des Gerätes und zum anderen der Zustand der Batterie.


    Befindet sich die Batterie im technisch gutem Zustand, sind 80 % möglich. Ist sie durch begonnene Sulfatierung vorgeschädigt, können es sogar nur noch 10 % sein. Ansulfatierte Batterien verhalten sich in der Spannung wie gut geladene, die Spannung geht hoch und das Ladegerät meint, die Batterie sei voll und schaltet ab. Die „intelligenten Ladegeräte“ sind in Wirklichkeit dumme Ladegeräte.


    Die schlimmsten Ladegeräte sind die, die nach Erreichen der vermeintlichen „Ladeschlußspannung“ (z. B. 14,4 V) einfach abschalten. Das hatte BOSCH (!) schon in den 1990-er Jahren drauf und ich habe mich immer gewundert, wie das solch einem Haus passieren kann. Besser drauf sind die, die dann wenigsten auch den Ladestrom kontrollieren und somit später abschalten, wie z. B. Ctek (Abschaltung nach Strom und Zeit). Die besten sind die, die überhaupt nicht abschalten und eine Konstantspannung von über 14 V permanent liefern, wie die historischen Einhell-Geräte.


    So richtig gemein wird es, wenn man sehr viel Geld aus gibt. Dann hilft nur noch ein starker Glaube, etwas Edles gekauft zu haben. Ich spreche hier vom Midtronic 25-2 Pro, das ich zur Reparatur hier hatte. https://wulf-kfz.de/Produkte/B…argeXpress-CX-PRO-25.html Der anschließende Funktionstest fiel genau so beschämend aus, wie bei den bedeutend billigeren Geräten:


    Starterbatterie 12 V 140 Ah, Leerlaufspannung 12,3 V = 50 % Ladung. Rein rechnerisch einzuladende Kapazität: 70 Ah. Praktisch einzuladende Kapazität (Wirkungsgrad) 120 % = 84 Ah.

    Nach 30 Ah geht das Ladegerät in den „Restkapazitäts-Erhaltungs-Modus“, d. h. das Ladegerät wird ständig an- und ausgeschalten. Das macht auch Ctek im Erhaltungsmodus so (nur in längeren Intervallen). Diese ständigen Unterbrechungen führen zu einer nochmals verlängerten Ladedauer, wenn die Batterie wirklich auf 100 % aufgeladen werden soll.



    Ergebnis: Nach 6 Tagen waren 84 Ah erreicht. Geladen wurden in den 6 Tagen reell ~70 Stunden (reine Ladezeit ohne Abschaltpausen) = ~ 3 Tage.

    Will man eine Volladung mit Automatikladern erreichen, ist das nur über eine Ladezeit von 7 Tagen möglich!


    Rainer.

  • Vielleicht darf ich hier noch etwas Praxiswissen zureichen:

    Ladegeräte für Bleibatterien orientieren sich bei der Beurteilung, wann eine Batterie als voll aufgeladen gilt, an der Entwicklung des Ladestroms. Der sinkt bei Bleibatterien, verursacht von den inneren Vorgängen der Batterie selbst, stetig ab. Wird eine gewisse Ladestromschwelle unterschritten, beenden viele Ladegeräte für Bleibatterien die Ladung. Diesen Punkt zur Vollerkennung heranzuziehen ist allerdings bei vielen gebrauchten Batterie ein Problem!


    Ohne zu sehr in ermüdende elektrochemische Details abzutauchen, kann man festhalten, dass das Entladeprodukt bei Bleibatterien Bleisulfat ist. Man braucht jetzt nicht vor Schreck zusammenzucken, weil von dem berüchtigten "Sulfat" die Rede ist, sondern muss einfach nur wissen, dass Bleisulfat nun mal das ganz normale Entladeprodukt ist. Es soll und muss sich bei der Entladung bilden, weil Bleibatterien nun mal nicht anders funktionieren. Soweit ist Bleisulfat also überhaupt kein Problem.


    Problematisch ist aber die Neigung von Bleisulfatkristallen, im Laufe der Zeit zu räumlich beachtlich großen Kristallen heranzuwachsen. Zugleich nimmt die elektrochemische Reaktivität von Bleisulfat mit zunehmender Kristallgröße ab: Der elektrische Widerstand solcher großen Kristalle erhöht sich stark und entsprechend unwillig lassen sich solche stark gewachsenen Kristalle wieder in Blei und Bleidioxid zurück aufladen. Je länger in der Batterie gebildetes Bleisulfat ungeladen bleibt, z.B. wenn eine Batterie immer nur teilweise aufgeladen wird, wie es bei Starterbatterien oft der Fall ist, desto größer werden solche Sulfatkristalle und desto schwerer fällt es, sie wieder aufzuladen. Die Ladestromannahme der Batterie wird durch solche vergrößerten Bleisulfatpartikel also stark gemindert. Ab einer bestimmten Partikelgröße ist dann mit normalen Mitteln gar keine Aufladung mehr möglich und man spricht davon, dass die Batterie (ganz oder teilweise) sulfatiert sei.


    Das oben beschriebene Verhalten der meisten Bleibatterie-Ladegeräte, ab einem gewissen Mindest-Ladestrom die Batterie als voll aufgeladen anzusehen, funktioniert also nur bei neuen Batterien ohne vergrößerte Bleisulaftkristalle gut. Haben sich diese Kristalle aber erst einmal stark vergrößert, helfen nur noch verlängerte Ladezeit und erhöhte Ladespannung, um diese wieder abzubauen und aufzuladen. Beides wird von den o.g. Ladegeräten aber gerade nicht angeboten, weshalb solche Batterien dann immer schneller an Kapazität und Kraft verlieren.


    Wirklich helfen tut wie erwähnt eine längerfristige Aufladung solcher ansulfatierten Batterien, möglichst auch eine Erhöhung der Ladespannung, um der stark verminderten Reaktivität vergrößerter Sulfatpartikel entgegen zu wirken. Hierfür kann man (Ladestrom-)Pulser verwenden, oder auch Netzteile mit erhöhter Ladespannung, an die ansulfatierte Batterien ganz gezielt über mehrere Tage bei einer erhöhten Spannung von 15,5 bis 16V angeschlossen bleiben. Beide Ladearten (Pulser wie auch Gleichspannung) eignen sich in etwa gleich gut, wenn sie mit sinnvollen Impulsen bzw. Spannungen arbeiten.


    An dieser Stelle noch folgender Hinweis zu Pulsern: Es geht um Ladestrom-Impulse, nicht um Entladestrom-Impulse oder irgendwelche Impulse. Wir müssen zum Laden schließlich elektrische Energie in die Batterien hineinbringen und keine herausholen! Also müssen Ladestromimpulse in die Batterie hineinfließen. Hierfür muss natürlich eine äußere Energiequelle vorhanden sein! Es reicht also nicht aus, einen Pulser wie den bekannten Novitec-Megapulse einfach allein an die Batterie anzuschließen. Auch im PKW bringt es herzlich wenig, einen Megapulse einfach an die Batterie anzuschließen und dann darauf zu warten, dass durch den Ladestrom der Lichtmaschine und die Impulse des Megapulse die Batterie wieder irgendwie regeneriert würde. Das funktioniert schon deshalb nicht, weil das zugleich an die Batterie angeschlossene Bordnetz die Impulse des Megapulse bis zur Unwirksamkeit "flachbügelt". So einfach geht es also leider nicht! Will man einen Pulser verwenden, dann muss die Batterie zwingend vom Bordnetz getrennt werden, damit die Ladestromimpulse der Batterie auch voll und und ungedämpft zur Verfügung stehen. Und schrieb ich schon, dass eine Desulfatierung in erster Linie Zeit braucht? Ein paar Tage sollte man dafür schon einplanen. Das gilt für eine Desulfatierung mit Impulsen ebenso, wie für eine durch erhöhte Ladespannung. Da weder eine deutlich erhöhte Ladespannung noch eine deutlich erhöhte Ladezeit von den bekannten Batterieladern zur Verfügung gestellt werden, helfen sie auch kaum bis gar nicht bei der Desulfatierung.


    Man kann den Megapulse aber ganz brauchbar zusammen mit einer externen Ladestromquelle zusammen verwenden, soweit die Ladestromquelle nicht gerade wieder die Impulse des Megapulse flachbügelt. Sowas hatte ich selbst früher mal als "Power-Pulsar" im Programm. Das war das Prinzip des Megapulse zusammen mit einem kleinen 230V-Netzteil. Und kaum macht man's richtig, schon funktionierts... 8)


    Ein kleines regelbares Netzteil allein tut es aber auch ganz gut, wie an meinem Ladewutzel zu erkennen ist: Man stellt 15,5 bis 16V ein und lässt die Batterie etwa zwei Tage an den Ladewutzel angeschlossen. Dazu braucht die Batterie noch nicht einmal von der KFZ-Bordelektronik abgeklemmt zu werden. Man kann dem Ladewutzel aber auch ganz einfach einen Megapulse hinzuschalten, dann hat man beides: Dauerhaft zugeführte Ladeenergie und Ladestromimpulse. :thumbup: Die Anschlusskabel des Ladewutzels sind durch ihre Induktivität ein hoher elektrischer Widerstand für die schnellen und kurzen Impulse des Megapulse und bügeln sie nicht flach. Daher kommen sie auf diese Weise in der Batterie voll zur Wirkung.


    Grüße, Tom

  • Man kann dem Ladewutzel aber auch ganz einfach einen Megapulse hinzuschalten, dann hat man beides: Dauerhaft zugeführte Ladeenergie und Ladestromimpulse. :thumbup: Die Anschlusskabel des Ladewutzels sind durch ihre Induktivität ein hoher elektrischer Widerstand für die schnellen und kurzen Impulse des Megapulse und bügeln sie nicht flach. Daher kommen sie auf diese Weise in der Batterie voll zur Wirkung.

    Aber dann muss die Batterie wieder von der Bordelektrik abgeklemmt werden, oder?

  • ab einem gewissen Mindest-Ladestrom die Batterie als voll aufgeladen anzusehen

    Aber eben nicht alle. Ein Teil beendet den Ladevorgang sofort, sobald 14,4 V erreicht sind. Dieses z. B.: Absaar elektronisches Batterieladegerät 11 A 12 V. https://www.amazon.de/pro-1211…2Cautomotive%2C507&sr=1-1


    Oder dieses: BATIUM 15.24. Teuer und ganz schlechte Ladeleistung.


    https://www.amazon.de/GYS-Bati…C24&qid=1708891011&sr=8-2


    Das Ctek schaltet bei etwa 200 mA ab. Nun könnte man es austricksen und eine Glühlampe dazuschalten. Hilft aber nichts: der interne Wecker schaltet nach etwa 12 Stunden generell ab…


    Absaar 77906 Batterieladegerät Werkstattladegerät 11A 12V: Die sind besser. Schalten nicht ab und haben eine Langsamladestufe. Allerdings muß man halt die Spannung im Auge behalten. Für AGM/GEL nicht geeignet.


    https://www.amazon.de/Absaar-7…91440&s=automotive&sr=1-2


    entsprechend unwillig lassen sich solche stark gewachsenen Kristalle wieder in Blei und Bleidioxid zurück aufladen

    Ich halte es für nicht möglich Grobkristallines wieder zurückzuführen. (Mein Kollege Ecke in Hohen Neuendorf sieht es auch so, und andere). Man kann es nur durchbrechen oder abspalten (Äußeres).


    Wirklich helfen tut wie erwähnt eine längerfristige Aufladung solcher ansulfatierten Batterien

    Vor über 40 Jahren waren Starterbatterien hier in unserer Region sehr knapp. Findige Leute behandelten gut sulfatierte Batterien mit einer 4-wöchigen Dauerstromladung im mA-Bereich und das mit sehr guten Erfolgen. Stromladungen waren damals – und das seit der Anfangszeit der Blei- und NC-Batterien – ohnehin die Regel (außer kleinere Ladegeräte mit W-Ladung). Erst das Kfz. erforderte Spannungsladungen. Selbst Erhaltungsladungen liefen damals als Stromladung ab, mit 40 mA pro 100 Ah (Herstellerempfehlung). Heute macht man Erhaltungs-Spannungsladung mit 13,6 V. Um den Strom dabei schert sich niemand mehr, aber die Batterie sehr wohl.


    Nicht nur das Kfz., auch die heutigen modernen Batterien, AGM/GEL-Batterien, brauchen Spannungsladung, ebenso die Lithium. Die AGM/GEL gibt es zwar schon seit etwa 1960, waren damals aber der Rüstung und Raumfahrt vorbehalten.


    Rainer.

  • Ich halte es für nicht möglich Grobkristallines wieder zurückzuführen. (Mein Kollege Ecke in Hohen Neuendorf sieht es auch so, und andere). Man kann es nur durchbrechen oder abspalten (Äußeres).

    Das ist eben die Frage. Ich mit meinen Möglichkeiten kann ich leider noch nicht mal Bleisulfat im Bild darstellen, weil man dazu vermutlich ein Elektronen-Raster-Mikroskop benötigt, dass ich gerade zufällig verliehen habe. Entsprechend fällt es mir schwer, nach einer Desulfatierung zu überprüfen, ob, und wenn ja wie viel, Bleisulfat zurückgeblieben ist. Hinzu kommt, dass das nur mittels zerstörender Prüfung möglich ist, jedenfalls wenn man nachgucken will und sich nicht auf eine elektrische Prüfung von außen beschränkt.


    Aus diesem Grund bevorzuge ich bei der Prüfung von Bleibatterien auch die Kapazitätsprüfung und nicht vorrangig die Messung des Batterie-Innenwiderstands. Bei der Kapazitätsprüfung wird geschaut, wie viel Energie sich noch in der Batterie speichern und wieder abrufen lässt, was m.E. ein hervorragender Indikator für den Batteriezustand ist. Dabei stellt man dann natürlich auch die Folgen von Sulfatierung fest, nämlich dass sich ein Teil des grobkristallienen Bleisulfats entweder nicht wieder in die ursprünglichen Aktivmaterialien Blei und Bleidoxid zurückverwandeln lässt und inaktiv geworden ist. Es kann aber auch sein, dass sich das Material von den Ableitgittern dekontaktiert hat, bzw. gleich ganz herausgefallen ist. Das kann nämlich auch der Grund des Kapazitätsverlusts sein, weil Bleisulfat nun mal deutlich mehr Volumen einnimmt, als die ursprünglichen Ausgangsmaterialien. Entsprechend sprengt das Sulfat regelrecht die Pastenfüllung der positiven Gitter auf und lockert sich so. Weshalb man Bleibatterien ja auch nicht tiefentladen soll. Denn gelockerte oder gar aus den Gittern zu Boden gefallene Krümel lassen sich natürlich allein durch Ladung nicht mehr in den Elektrodenverbund zurückbringen.


    Grüße, Tom


  • Bleisulfat ist doch gut sichtbar. Links die Platte hat Bleidioxyd (aufgeladen, dunklere Farbe), daneben intakte Platte, entladen, Bleisulfat in normalem Zustand (hellere Farbe). Die drei anderen zeigen deutliche grobkristalline Bleisulfate. Meinen Kunden erkläre ich immer: "Die Batterie verschimmelt." Das verstehen alle.


    Die Ausdehnung des Bleisulfats beträgt 1,5-fach gegenüber dem Bleidioxyd. Deswegen ja die Probleme mit der Gittertechnik und den relativ niedrigen erreichbaren Zyklen. PzS ist da eine ganz andere Hausnummer oder auch GroE (Reinblei).


    Rainer.

  • 30…40 %, elektrisch aber schlecht einzuschätzen. Man sieht sehr schön, wie die Sulfatierung am Gitter beginnt und dadurch die Batterie sehr schnell hochohmig werden läßt. Mit hoher Spannung (bis 100 V) erreicht man dann Durchschläge durch diesen Sulfatisolator und eine langsame Stromaufnahme beginnt. Je höher diese Durchschlagsspannung eingestellt werden muß, um so schlechter ist die Batterie. Bis etwa 50 V lassen sich viele noch recht gut retten.


    Als trocken vorgeladene Batterien noch gang und gäbe waren, gab es Chargen, die nach der Befüllung kaum Spannung hatten (trotz Vorladung). Die mußte man dann auch mit leicht erhöhter Spannung (bis 20 V) aufwecken. Ursache war Gitteroxydation – nannte man „Passivierung“.



    Zwei defekte Zellen sind sulfatiert.



    So siehts innen aus.



    Zelle entladen (hellbraun, statt dunkelbraun) und sulfatiert.



    Wunderschön durchsulfatiert.



    Hier sieht man deutlich, wie sich das Sulfat nur um das Gitter herum und auf der Oberfläche ausbildet. Am Gitter entsteht ein hochohmiger Widerstand und an die Oberfläche kommt die Säure schlecht heran - die Platte kann nicht mehr atmen.


    1 Normal bis anfänglicher Sulfatierungszustand - 2 Sulfat am Gitter - 3 dsgl. noch stärker (Gitter wird Passiv).



    Beginnende Sulfatierung. Zur Kontrolle muß man mit dem Fingerrücken gegen klopfen, ob sich die Struktur verändert. Wenn ja, dann können es Gasblasen von der Ladung sein und keine Sulfatierung!.



    Starke Sulfatierung durch Säureschichtung (beginnt immer von unten).



    Beginnende Sulfatierung.



    Totale Sulfatierung durch Säureschichtung.



    Platte zerbröselt beim Anfassen (Gitterkorrosion und Sulfatierung).


  • Ich halte es für nicht möglich Grobkristallines wieder zurückzuführen. (Mein Kollege Ecke in Hohen Neuendorf sieht es auch so, und andere). Man kann es nur durchbrechen oder abspalten (Äußeres).

    Vielen DAnk für die super Bilder!


    Ich war bis jetzt immer der Meinung, dass man auch das grobe Sulfat wieder zurückbilden kann. Natürlich nur dann, wenn irgendwie noch Kontakt zu stromführenden Teilen besteht.. Deine Anmerkung liest sich nun aber so, dass dies gar nicht möglich ist. Kann man irgendwo eine Grenze ziehen ? "wenn man das weisse sieht, ist es vorbei" oder so ?

  • Sicherlich gibt es eine Übergangsphase, wo das Bleisulfat immer hochohmiger wird, bis kein Strom mehr hindurch kann. Kann man optisch nicht nachvollziehen, weil die Batterie hinterher defekt ist (Obduktion). Elektrisch läßt es sich an der Ladungsaufnahme feststellen.


    Rainer.

  • Je gröber das Bleisulfat wird, desto höher wird ihr elektrischer Widerstand und desto mehr können Ladestrompulser ihre Vorteile gegenüber der Ladung mit Konstantspannung ausspielen, weil deren Spannungsspitzen von bis zu 50V problemlos auch größere Sulfatkristalle wieder aktivieren können. Allerdings sind die Beschädigung an den Ableitgittern durch das räumliche Wachstum der großen Sulfatkristalle und die damit verbundene Dekontaktierung der aktiven Massen von den Ableitgittern meist das Problem bei starker Sulfatierung, das letztlich auch von Pulsern nicht mehr beseitigt werden kann.


    Grüße, Tom

  • Allerdings sind die Beschädigung an den Ableitgittern durch das räumliche Wachstum der großen Sulfatkristalle und die damit verbundene Dekontaktierung der aktiven Massen von den Ableitgittern meist das Problem bei starker Sulfatierung,

    Das kommt natürlich noch dazu. Sulfatierung beginnt immer am Gitter, weil das die ersten Dioxyde sind, die in Sulfate umgewandelt werden (Nähe zum Ableiter).

  • Danke EUch beiden.


    Was ist denn eigentlich von einem "gepulsten Entlanden" zu halten? Angenommen, ich nehme eine 12V KFZ Glühbirne und klemme einen von TOMS Pulsern dran. Die Birne sollte dann sanft entladen, übergelagert müssten dann ja aber noch die Pulse liegen. Bis 11V oder so - dann wieder ordenntlich aufladen.

    Könnte es sich positiv auswirken, wenn man damit einen oder zwei Zyklen macht ?

  • Entlade-Stromimpulse helfen naturgemäß nicht bei der Desulfatierung, weil hierfür ja Energie zugeführt werden muss, was auf Entladeimpulse nicht zutrifft. Allerdings kann man mit Entladepulsern die Kontaktierung der Aktivmaterialien zu den Bleigittern verbessern. Sie können also den Innenwiderstand verringern.


    Grüße, Tom

  • Ich meinte keinen Enladepulser, sondern Deinen Ladepulser parallel zu einer Glühbirne.. Die Glühbirne ist eine ohsche Last am Akku, der Ladepulser "pulst" da drüber, sollte also im Takt des Pulsers kurze Stromspitzen über der Entladung setzen.


    Gruß

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