Keine 12 V mehr / Austausch und Anschluss Dometic SMP184-05 Schaltnetzteil

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier und hoffe, dass mir jemand kurzfristig helfen kann. Als ich mein WW aus dem Winterschlaf geholt habe, funktionierte die 12 V Versorgung (Beleuchtung, Pumpe) etc. nicht mehr. Ein Bekannter hat mir bei der Fehlersuche geholfen und wir vermuten, dass das Schaltnetzteil Dometic SMP199-01 defekt ist. Eventuell ein Relais, da die Versorgung nur über die 230 V Steckdose gestört ist. Wenn der WW am PKW angeschlossen ist, funktioniert z. B. die Beleuchtung. Klar, die Sicherung haben wir alle auch durchgemessen und getauscht.


    Da wir für nächste Woche einen kleinen Urlaub geplant haben, habe ich mich entschieden schnell ein neues Schaltnetzteil zu kaufen. Um mir den Einbau zu vereinfachen, habe ich das Nachfolgermodell Dometic SMP184-05 bestellt. Allerdings ist die Bedienungsanleitung für mich nicht sehr aussagekräftig. Zudem habe ich auch keine Ahnung, welche Kabel zu welchem Verbraucher geht (fehlende Doku):(. Eigentlich wollte ich die Kabel 1:1 umstecken. Aufgrund der Beschriftung und doch kl. Abweichung bin ich etwas unsicher :/. Leider hat meine Werkstatt aktuell keinen Termin frei, um mir vor unserem geplanten Tour noch zu helfen.


    Könnte mir jemand einen Tipp geben? Vielen Dank im Voraus!


    Gruß
    Maik

  • Hi, ich habe exakt das gleiche Problem!

    Und mir konnte bislang niemand helfen.

    Knaus hat in 2 Monaten einen Termin frei, Dometic verweist an Knaus.

    Externe Experten rühren das Thema nicht an…🙆🏼‍♂️


    Wie hast Du das Problem gelöst?


    🙄

    Gruß Borris

  • Ich musste schon mehrmals defekte Schaltnetzteile von diversen Wohnwagen reparieren. In den meisten Fällen war nur die Netzsicherung zerstört und vorsorglich erneuerte ich auch immer den Varistor, als Verurschacher für derartige Schäden vermute ich indirekte Blitzschläge oder andere Überspannungsprobleme.


    An einem älteren Wohnwagen hatte ich mal einen defekten Ladeelko, welcher folglich auch den Powermosfet-Leistungsschalter, den netzseitigen Brückengleichrichter und den Shuntwiderstand vom primären Schaltkreis zerstörte. An einem ebenfalls älteren 250 Watt Sperrwandler Netzteil war nur der Anlaufwiderstand, hochohmig, dann kann das Netzteil nicht mehr starten.

  • Ich musste schon mehrmals defekte Schaltnetzteile von diversen Wohnwagen reparieren. In den meisten Fällen war nur die Netzsicherung zerstört und vorsorglich erneuerte ich auch immer den Varistor, als Verurschacher für derartige Schäden vermute ich indirekte Blitzschläge oder andere Überspannungsprobleme.


    An einem älteren Wohnwagen hatte ich mal einen defekten Ladeelko, welcher folglich auch den Powermosfet-Leistungsschalter, den netzseitigen Brückengleichrichter und den Shuntwiderstand vom primären Schaltkreis zerstörte. An einem ebenfalls älteren 250 Watt Sperrwandler Netzteil war nur der Anlaufwiderstand, hochohmig, dann kann das Netzteil nicht mehr starten.

    Guter Hinweis, vielen Dank. Ich habe auch einen.defekt an einem älteren Dometic schaltnetzteil und der Hinweis hat mich ermutigt das ganze Ding mal aufzusägen. Ich würde gerne die Netzteilsicherung austauschen und hoffe, dass es sich damit erledigt hat.

    Jetzt stellt sich allerdings für mich die Frage welche neue Sicherung ich kaufen soll und wo?

    Es befindet sich die Angabe Tube 120°c auf der Sicherung. Handelt es sich dabei um eine Thermosicherung? Muss ich bei der Auswahl noch etwas anderes beachten?

    Gibt es beim verlöten wegen der Temperatur Probleme?

    Vielen Dank im voraus für mögliche Antworten:)

  • Sicherungen fallen zwar tatsächlich manchmal aus, aber die Quote wegen grundloser Ausfälle sind sehr gering, weshalb es sich rein von der Wahrscheinlichkeit her nicht lohnt. defekte Sicherungen in der Hoffnung auszutauschen, dass sie grundlos verstorben sind.


    Allerdings muss ich zugeben, dass ich ein strikter Feind von "Reparaturen" durch "Teileweitwurf" bin. Zwar kann man, mit einigem Glück, auf diese Weise auch als völliger Laie zu Ruhm und Ehre gelangen. Jedoch ist ein Schaltnetzteil hierfür das denkbar ungeeignetste Objekt. Denn zum einen sind Schaltnetzteile, zumindest wenn sie aus dem öffentlichen 230V-Stromnetz gespeist werden, gefährlich: Da liegen zuweilen über 300V an Gleichrichter, Siebelko, Schalttransistor und Nebenbeschaltungen, auch wenn das Netzteil gar nicht in der Steckdose steckt. Zum zweiten ist einem Elektroniklaien die Funktionsweise unzugänglich. Der Lerneffekt wird also nahe Null liegen, wenn man gleich mit der Königsklasse analoger Leistungselektronik beginnt. Frag nicht woher ich das weiß...


    Falls ich Dich dennoch nicht von einem "Teileweitwurf nach Ausfallwahrscheinlichkeiten" abbringen kann, hier meine persönlich erarbeitete Liste der Ausfallwahrscheinlichkeiten bei Schaltnetzteilen:


    1. Leistungs-MOSFET bzw. Leistungs-IC (je nachdem was verbaut ist)

    2. Gate-Elko

    3. Heißleiter

    4. Netzgleichrichter

    5. Sekundäre Gleichrichterdiode

    6. Sekundär-Siebelko(s)

    7. Steuer-IC


    Die Eingangssicherung löst jedoch nur bei Punkt 1. und 4. aus.


    Grüße, Tom

  • Guten Morgen Tom, herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort. Es kam mutmaßlich zu einem Kurzschluß in dem sich ein Kabel von dem Haupstecker gelöst hatte.

    Dadurch mein Gedanke die eingelötete Sicherung auszutauschen obwohl diese auf dem ersten Blick noch ganz gut aussieht.

    Ich werde heute Abend aber mal den Widerstand messen, um zu schauen ob Durchgang besteht. Handelt es sich denn um eine Thermosicherung, bei deren Ersatz ich nur auf die Angabe 120°c achten muss?

  • Achso, das ist dann natürlich etwas anderes, wenngleich die gegebenen Warnhinweise bzgl. der gefährlichen Spannungen, auch bei vom Netz getrennten Gerät, natürlich bestehen bleiben.

    Um was es sich bei dem schwarzen, länglichen Teil handelt, ist im eingeschweissten Zustand nicht klar erkennbar. Es wird sich aber mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Schmelzsicherung mit aufgepressten Anschlussdrähten handeln.


    Der Aufdruck bezieht sich aber nicht auf das Teil als solches, sondern auf den schwarzen Schrumpfschlauch, mit dem das eigentliche Bauteil umhüllt ist. Im Zweifel den Schrumpfschlauch mit einem scharfen Teppichmesser längs aufschneiden und dann den Schrumpfschlauch entfernen. Dann kann man erkennen was es ist und falls es sich im eine Schmelzsicherung handelt, deren elektrischen Werte ablesen.


    Grüße, Tom

  • Für Reparaturarbeiten an Schaltnetzteilen (egal ob primärgetaktete Sperrwandler, Resonanzwandler, Gegentaktwandler usw.) sollte man auch technische Grundlagen kennen und die dafür nötige Erfahrung haben! Denn alles was nach dem Netzgleichrichter mit hohen Strömen passiert hat meistens sehr zerstörerische Wirkung, welche sich selten auf ein einziges Bauteil beschränkt. Es gibt mittlerweile auch immer häufiger richtig alte Sperrwandler mit teilweise zehntausenden Betriebsstunden, welche dann irgendwann nicht mehr starten. In solchen Fällen liegen die Fehler beispielsweise an einem hohohmigen Startwiderstand welcher nicht selten aus zwei in Reihe geschalteten >200 KOhm Widerständen in Reihenschaltung besteht, dieser muss über die +330 Volt Betriebsspannung am Ladeelko häufig einen 47 oder 100µF 35 bis 50V Elko für die Versorgung des Schaltreglers, langsam eine Betriebsspannung im Bereich zwischen ca. 11 bis 16 Volt für den ersten Startversuch aufbauen. Ist dieser Startwiderstand in Ordnung und verfügt der kleine Elko über einen ausreichend niederohmigen ESR bzw. noch ausreichend Kapazität damit der Sperrwandler ordentlich anschwingen kann, dann erzeugt eine zusätzliche Versorgungswicklung die benötigte Versorgungsenergie für den Schaltregler und das Netzteil läuft alleine weiter. In diesem Bereich findet man erfahrungsgemäß die häufigsten Fehler an altgedienten Schaltnetzteilen.


    Indirekte Blitzschläge zerstören stattdessen öfter nur die Netzsicherung, wenn danach ein richtig dimensionierter Varistor eingelötet ist und dieser bei Überspannung einen Kurzschluß verursacht. In solchen Fällen sollte man auch immer vorsorglich zusätzlich zur zerstörten Netzsicherung auch den Varistor erneuern. Defekte Brückengleichrichter gibt es beispielsweise nicht selten an koreanischen nachgebauten USA Schaltnetzteilen, welche ursprünglich für 110 Volt Netzspannung ausgelegt waren. Unsere koreanischen Freunde haben zwar Ladeelkos für 400 Volt Betriebsspannung eingesetzt aber häufig nur Brückengleichrichter für max. 400 Volt Sperrspannung bestückt, dort sollte man in jedem Fall baugleiche Typen für 600 Volt Sperrspannung als Ersatz verwenden.


    Deutlich umfangreicher wird das ganze an jüngeren leistungsstärkeren Schaltnetzteilen, welche zusätzlich über eine aktive PFC verfügen und seit ungefähr 20 Jahren für Nennleistungen über 100 Watt fast überall vorhanden sind. Um die Funktion der PFC zu überprüfen, sollten am großen Ladeelko durchschnittlich 400 Volt anliegen. Erst dann bekommt der eigentliche Schaltregler ein Feedback und das Schaltnetzteil könnte starten. Naturgemäß gibt es auch öfter Im Sekundärteil defekte Schottky Gleichrichter und manchmal auch ausgetrocknete Elko mit viel zu hohem ESR. Gemein sind auch zwei hintereinander über eine Filterdrossel getrennt parallel geschatete Elko, wo man ohne entlöten mit dem LCR Meter eher optimistische Messwerte sehen wird. Solche Elkos immer paarweise entlöten, abkühlen lassen und anschließend getrennt deren Kapazität und ESR messen.


    Beim einschalten nach diversen Reparaturarbeiten (vor allem wenn auch der Powermosfet, Shuntwiderstand und Schaltregler das zeitliche segneten) unbedingt in Reihenschaltung zur Netzspannung eine 230 Volt Glühlampe zwischen 100 bis 200 Watt zur Strombegrenzung einfügen, denn falls man irgend eine Kleinigkeit bei der Reparatur übersieht, wäre wieder alles zerstört. Weiters benötigt man für derartige Arbeiten entweder einen ausreichend großen Sicherheits-Trenntransformator, damit man mit einem geerdeten Oszilloskop Messungen im netzspannungsführenden Primärkreis Messungen durchführen kann. Außerdem sollte man sich für diverse Rearaturarbeiten an Netzspannung auch ein gutes Wattmeter leisten (welches bei China-Mann) schon für durchschnittlich 15 Euro angeboten wird, kann man unter anderem auch in Steckdosenleisten usw. einauen.



    Ich rede mich in diesem Zusammenhang auch viel leichter wie viele blutige Anfänger, weil ich vor 50 Jahren schon als Elektroinstallateur und Fernsehtechniker arbeitete. Im Jahr 1977 zerstörte ich zum ersten mal versehentlich das Sperrwandler Schaltnetzteil eines damals sehr begehrten Philips K9 Farbfensehgerätes, weil diese getaktete Netzteiltechnik damals noch weitgehend unbekannt war.

  • VIelen Dank für die ausführlichen Antworten und auch den Hinweis mit dem Schrumpfschlauch, der mir danach dann auch klar wurde. Ich habe die Sicherung durchgemessen, leider scheint Durchgang zu bestehen, sodass leider dort vermutlich doch nicht der Fehler zu liegen scheint. Nach den Antworten habe ich entschieden doch die Finger von weiteren Arbeiten zu lassen und werde den Apparat mal einem örtlichen Elektroreparaturbetrieb vorlegen, wobei ich mir dabei auch nicht wirklich viel Hoffnung mache.


    VG.

  • Gewerbliche Dienstleister für Elektrogeräte reparieren erfahrungsgemäß kaum Schaltnetzteile, weil nur in den seltensten Fällen auch wirtschaftlich vereinbar! Außerdem gibt es nur eher selten erfahrene jüngere Elektroniker, welche bei diversen Dienstleistern beschäftigt sind.


    Im Vorjahr hatte unter anderem ein Privatkunde ein Problem mit seiner ca. 20 Jahre alten kombinierten frei programmierbaren Heizungs-Solarsteuerung, weil ein geschalteter Pumpenaugang dauernd aktiv war. Der zuerst kontaktierte Elektrikerbetrieb stellte zwar einen Kurzschluß am Ausgang fest, verwies aber aufgrund mangelnder Erfahrung auf einen Heizungsbetrieb. Dieser wiederum nannte einen mittlerweile pensionierten Heizungsbauer als Ansprechpartner, weil es aber den ursprünglichen Anbieter dieser Steuerung nicht mehr gibt kontaktierte er mich um das defekte Steuergerät zu begutachten.


    Diese Steuerung war recht professionell aufgebaut und anstelle mit klassischen Schaltrelais schon mit Solid-State Optorelais bestückt! Weil eines von den 8 bestückten Optoralais einen satten Kurzschluß aufwies bestellte ich kostengünstigen Ersatz aus China und besuchte den Besitzer der Heizungsanlage um die Fehlerursache zu lokalisieren. Dabei erfuhr ich, dass ein junger Installateur mehrere alte Umwälzpumpen gegen energiesparende Hocheffizienzpumpen austauschte. Imzuge dieser Arbeiten wurde auch eine Sicherung am Steuergerät ausgetauscht aber der Installateuer verschwieg, dass er bei seinen Arbeiten fahrlässig einen Kurzschluß verursachte und deshalb die neue Pumpe anschließend dauerhaft lief.


    Das benötigte mittlerweile exotische und schon lange abgekündigte Optorelais von Sharp, kostete dank versandkostenfreier Lieferung aus China ca. 4 Euro und eine halbe Stunde zum umlöten und die gute alte Steuerung funktioniert wieder einwandfrei. Wenn eines Tages nur noch unerfahrene junge Außendienst-Techniker auf Baustellen mit Problemen an älteren intelligenten Steuerungen geschickt werden, wird vermutlich ein großer Teil solche Anlagen für teures Geld erneuert, denn reparieren ist mittlerweile häufig ein Fremdwort!

  • Ja, solche Geschichten kommen mir bekannt vor. Auf jeden Fall diese, dass es heutzutage eigentlich keine wirtschaftlich arbeitenden und zugleich vielseitigen Elektronikwerkstätten mehr gibt. Der Grund dürfte in der zunehmend erforderlichen Spezialisierung liegen und dass es immer mehr Gerätearten und -typen gibt und natürlich, dass sich viele Ersatzteile gar nicht mehr beschaffen lassen, bzw. deren Beschaffung viel zu aufwändig ist.


    Viele Elektronikartikel enthalten schon seit längerer Zeit Microcontroller, da nützt es einem gar nichts, wenn man die noch irgendwo neu bekommt, weil man mit leeren Microcontrollern ja leider nichts anfangen kann: Man braucht sie, jedenfalls wenn man sie braucht, immer ausschließlich inklusiv der erforderlichen Programmierung! Musst Du mal probieren, bei einem zwanzig Jahre alten Gerät. :motz:


    Oder bei vierzig Jahre alten: Ich beschäftige mich im Nebengewerbe mit der Reparatur von klassischen BMW-Kombiinstrumenten aus den Achtziger Jahren, da fing das mit diesen ganzen PICs und wie diese programmierbaren Microcontroller alle hießen, ja an. Wenn sowas kaputt geht und man ist der Elektronik-Überflieger, der sowas noch korrekt diagnostisch ermitteln kann, dann braucht man für eine Reparatur natürlich auch entsprechenden Ersatz und spätestens dann beginnt das große Armerudern. ||


    Oder Schaltpläne.


    Klar, man kann viele Sachen auch ohne vorhandene Schaltpläne durch "reengineering" und viele zusätzlich investierte Arbeitsstunden von rückwärts durchleuchten. Nur ist das leider nicht wirklich wirtschaftlich, wenn man das für jedes Gerät wieder aufs neue machen muss, weil man jeden Tag etwas anderes zur Reparatur bekommt, für das man - natürlich - keinen Schaltplan hat. Wie soll man da noch ernsthaft wertschöpfend reparieren, wenn man nicht gerade Rentner ist, der sein Geld vom Staat kriegt? oO)


    In Sachen Dometic-Service: Ich hab gerade mal deren Webseite durchgenudelt, die haben da schon ein paar Informationen, an wen man sich wenden soll wenn man ein defektes Dometic-Gerät besitzt. Nur leider funktioniert gerade dieser Teil der Webseite nicht. Ist vermutlich auch nicht gerade gestern ausgestiegen, aber meistens besteht seitens eines Herstellers gar kein wirtschaftliches Interesse an einer funktionierenden Support-Webseite. Was meinst Du, wie schnell ich tätig werde, wenn mein Webshop nicht mehr funktioniert? ...und wie lange die Fehlerbehebung dauert, wenn nur das Forum nicht mehr läuft? OK, die laufen beide auf demselben Server und steigen dann meist auch gemeinsam aus, aber das ist reiner Zufall. Würden sie auf verschiedenen Plattformen laufen, würden die Ausfallzeiten vermutlich wenigstens 1:100 betragen. Das ist immer eine Frage des wirtschaftlichen Anreizes. -|-


    Also am besten mal Dometic eine eMail schicken, oder dort anrufen und fragen, wer einem helfen kann. Die haben die Schaltunterlagen und die Ersatzteile. Jedenfalls wenn es eine gute Firma ist. Dann helfen die einem auch weiter und das Ladegerät wird von einer Werkstatt, die sich damit auskennt, wieder zum Leben erweckt. :)


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    als Pensionist spielt es kaum eine Rolle wie viel Zeit man in Fehlersuche investiert, solange die Ehefrau nicht wichtigere Arbeiten im Eigenheim als höhere Prioritäten sieht. Mit den ganzen Pic Microcontrollern der 16xx Familie und diversen 8751 habe ich auch keine Freude, weil zu 99% der programmierten Exemplare die Lookbits gesetzt wurden und dann ist Schluß mit auslesen und kopieren.


    In den meisten Fällen liegen die Harwarefehler allerdings in der Peripherie und vor allem im Leistungsteil, sodass man die meisten Fehler trotzdem irgendwie finden kann. Hat man es beispielsweise mit einem Busfehler (Kurzschluß zwischen zwei Adress oder Datenleitungen) zu tun, dann leistet das MilliOhmmeter wertvolle Dienste, weil man sich an den Leiterbahnen millimeterweise zum Bauteil mit dem niedrigsten Widerstand zwischen zwei kurzgeschlossenen Pins vortasten kann. Ich habe schon vor über 45 Jahren viel an diversen Arcade-Mainboards mit TTL-Massengräbern und 8 Bit Prozessoren auch schwierige Fehler gefunden, wogegen Schaltnetzteile aller Art irgendwie ein lockerer Spaziergang sind. Allerdings sollte man in diesem Zusammenhang immer Respekt vor der Netzspannung haben und die wichtigsten Grundregeln beachten. Für junge Techniker ist das mittlerweile sehr schwierig, auch nur irgendwo die nötigen technischen Erfahrungen zu sammeln.


    Ich hatte um 1970 (im Alter von zarten 11 Jahren) noch das große Glück, dass ich von damals zwei Radio und Fernsehwerkstätten in Nachbargemeinden, regelmäßig ausgediente Röhrenradio und SW-TV Geräte kostenlos mit dem Fahrradanhänger abholen und daran beliebig experimentieren konnte. Im Gegenzug habe ich damals die Schule grob vernachlässigt und das auch bis heute niemals bereut. Im österreichischen Schulsytem gibt und gab es 5 Noten, wobei für mich die Note 4 immer als ausreichend galt. In der Berufschule hatte ich es irgendwie noch leichter weil ich während der Berufschulmonate für 2 Lehrer damals an beinahe jedem Abend Elektroinstallationen an ihren Rohbauten durchführte. Zum lernen hatte ich naturgemäß keine Zeit, aber die beiden Lehrer regelten mit ihren Kollegen, dass sich für mich immer positive Noten mit "4" ausgehen.


    Was mich von der technischen Seite interessierte und als besonders wichtig bewertete, habe ich auch (ohne zeitaufwendiges lernen) gewusst und den Rest bis heute niemals gebraucht, so viel zum weitgehend ineffizienten Schul und Bildungssystem.

  • Hallo Ewald,

    schrieb ich schon mal, dass unsere Werdegänge gar nicht unähnlich sind? oO) Ja, ich glaub', ich schrieb es schon mal.

    Wenig von dem, was ich in der Schule lernen konnte - Lesen, Schreiben und Rechnen mal ausgenommen - hat mich wirklich weitergebracht. Nicht schlimm. Allenfalls bereue ich es heute, dass ich wegen einer Sechs in Englisch vom Gymnasium geschmissen wurde. Aber seit Google einen wirklich brauchbaren Übersetzer anbietet, bin ich sogar hauptsächlich mit Chinesen im Geschäft. Nur mit dem Sprechen und verstehen hapert es natürlich. Aber mein schriftliches Englisch hat sich seit dieser Zeit doch ganz enorm verbessert. Lerning by doing. :)


    Elektronik lag mir immer schon und Gott allein weiß wohl, weshalb ich erst mit einer Kochlehre angefangen und dann schließlich KFZ-Mechaniker gelernt habe. Und am Ende doch wieder bei der Elektronik landete. Und zwar komplett ohne diesbezügliche Ausbildung. Denn entweder, etwas liegt einem, oder eben nicht. Und was einem nicht liegt, das reißt vermutlich auch keine Ausbildung mehr raus. 8o


    Ja, es stimmt, dass Microcontroller nur selten kaputtgehen. Aber wenn man sich viel mit "microcontrollerhaltigen" Baugruppen zu beschäftigen hat, muss man schließlich auch für dieses Problem Lösungen finden. Zum Glück ist das Ausschlachten von Altgeräten hier ein gangbarer Weg. Jedenfalls wenn man es nicht gerade mit Waschmaschinen, Kegelbahnen, oder Pac-Man-Automaten zu tun hat. Denn es fällt heute ja schon schwer, für Siebziger-Jahre PICs, die in Geräten der Achtziger verbaut wurden, überhaupt noch irgendwo Programmiergeräte zu finden. Die man dann nur alle fünf Jahre ein Mal braucht.


    Besonders angesprochen hat mich der folgende Youtube-Beitrag, in dem ein Baby Pac-Man Automat liebevoll restauriert wird. Mir fiel auf, dass ich die ganze Zeit am Grinsen war und je weiter das Video voran schritt, desto größer wurden meine Augen. Eine tolle Arbeit! Nur das popelige Schärfeproblem des Farbmonitors haben sie nicht behoben, was ich in Anbetracht der restlichen Restaurierungsqualität sehr schade finde.



    Aber so lange es uns Alte noch gibt und wir Zeit und Muße für solche Spezialitäten haben, werden auch diese Weiterleben. 8)


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom, dieser kombinierte Pacman und Flipperautomat von Bally ist sehr selten und der installierte 14" CGA Bilschirm aus Taiwan, war nie von hervorragender Bildqualität. Dagegen funktionierten die späteren Hantarex Bildschirme aus Italien mit guten europäischen Bildröhren wesentlich besser. Ich musste in den vergangenen 40 Jahren tausende defekte Monitorchassis von diversen Arcade und Video Glücksspielautomaten reparieren, weil schon vor über 30 Jahren kaum noch jüngere Techniker ausreichend Erfahrung mit dieser Technik und viele auch Angst vor der Hochspannung an der Bildröhre hatten. Restaurationen von Arcade und Flipperautomaten macht mittlerweile ein ehemaliger jüngerer Arbeitskollege und leidenschaftlicher Automatensammler.


    https://www.holly-games.at/


    Ich beschränke mich in diesem Zusammenhang nur noch auf die Instandsetzung von Monitoren, Netzteilen, elektronischen NRI Münzprüfern, diversen Banknotenlesern usw. und nur noch selten mit defekten CPU Boards. Man kann nicht alles machen, sonst müssten wir 200 Jahre alt werden.

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