Wichtiges zur Ladung von LFP / LiFePO4-Akkus

  • Habe ich noch nie irgendwo gelesen. Die Hersteller liefern die Zellen mit 25 bis 30% Ladung aus, weil es anerkannterweise die beste Ladungsmenge ist, um Lithium-Zellen bei möglichst geringem Verschleiß möglichst lange zu lagern.


    Ich vermute, dass Du hier einer Verwechslung aufgesessen bist. Denn mit 80% ist meiner Beobachtung nach immer die Maximalladung gemeint, auf die man Lithium-Akkus optimalerweise höchstens aufladen soll, um im normalen Betrieb einen möglichst geringen Verschleiß zu erreichen. Nur dass man diese 80% eben nicht einfach so messen kann. Weshalb diese Idee zwar nicht dumm ist, in der Praxis aber kaum umsetzbar. Abgesehen davon, dass man 100% der Kapazität bezahlen und mit sich herumschleppen muss, sich die Lebensdauer durch die zurückhaltende Nutzung aber nur enttäuschend wenig verlängert, was mich an der Wirtschaftlichkeit dieser Idee doch sehr zweifeln lässt. Hinzu kommt noch, dass Lithium-Batterien eher selten wegen eines deutlichen Kapazitätsverlusts verschrottet werden, sondern viel öfter durch Veraltung der Anwendung, für die sie einst angeschafft wurden. Die Nutzungsfristen von Geräten sind schlicht zu kurz im Verhältnis zur Lebensdauer der meisten Lithium-Akkus. Hinzu kommen noch die Akku-Defekte durch Falschbehandlung, die dann zu Frühausfällen und im weiteren zu Neukäufen führen.


    Grüße, Tom

  • Was ist ein MWR? Ein "Mikrowechselrichter"? Oder ein Markenname? Oder noch was anderes? Nicht jeder befindet sich in derselben Peergroup wie man selbst...


    Unter Falschbehandlung verstehe ich das Verlassen bzw. Überschreiten der vom Zellenhersteller vorgegebenen Betriebsdatengrenzen:

    • Maximal und minimal zulässige Zellenspannung
    • Maximal zulässiger Lade- oder Entladestrom
    • Betrieb oder Lagerung bei zu hoher oder zu niedriger Temperatur
    • Oft werden vollständig entladene Batteriepacks für längere Zeit sich selbst überlassen und die Selbstentladerate der Zellen in Verbindung mit der Ruhestromaufnahme des BMS führen dann zur Tiefentladung einzelner Zellen und damit zum Defekt der kompletten Batterie.
    • Oder das BMS schaltet die Ladefunktion bei Kälte nicht ab, oder Zellen werden außerhalb des hierfür geeigneten Temperaturfensters mit hohem Strom aufgeladen.
    • Auch hohe Anlaufströme von Verbrauchern oder Kurzschlüsse fallen unter diese Schadenskategorie
    • Ebenso mechanische Überbeanspruchungen
    • Oder Korrosion durch Zutritt von Feuchtigkeit

    Grüße, Tom

  • Was ist ein MWR? Ein "Mikrowechselrichter"?

    Ja, genau. Dachte das wäre die allgemeine Abkürzung dafür. :-)


    Unter Falschbehandlung verstehe ich

    OK. Das sind ja Sachen auf die ich sowieso achte.

    Wobei ich gerade bei 2 Sachen etwas am Zweifeln bin.

    Meine Akkus stehen in der Werkstatt. Da sind es momentan etwa 7 Grad. Es kann aber auch bis 3 Grad runtergehn. Unter 0 wird es nie.

    Da habe ich 2 Akkutypen. Einmal

    Diese lade ich mit einem Bluesolar 100/20 auf. Der Ladestom geht bei momentanem Wetter eh nicht über 10A. Meist nur so bis um die 8 rum.

    Muss ich da den Ladestrom bei 3 Grad weiter begrenzen?


    Absobtionsspannung habe ich momentan auf 13,8V stehen (und hoffe, dass das so um die 80% rum sind).

    Die Entladung stoppe ich bei 12,5V.


    Deinen anderen Posts nach glaube ich, dass du diese Einstellungen nicht für sinnvoll hälst?


    Das andere ist eine 24V 100AH mit ähnlichen Werten, wobei ich dort keine Entladeschlussspannung gefunden habe.


    Was würdest du empfehlen?

    Danke.

  • :doing:Es gibt eine kinderleichte einfache Lösung für zu kalte LiFePo4-Batterien


    Ich bin zwar Anfänger im Forum aber nicht in Sachen TECHNIK .

    In meinem Autocaravan "leben" Rododo 100AH Batterien denen es nie zu kalt wird weil die auf Terrarien-Heizmatten stehen die elektronische Temperatur-Regelung haben und die pro Matte 20 W Stromverbrauch haben wenn sie denn mal "durchheizen" müssen und die wasserdicht sind , ergo problemlos anwendbar. ein Lin zu so etwas wäre zum Beispiel : https://www.amazon.de/-/en/Ter…9&pd_rd_i=B08FXBT67D&th=1


    Man stellt die gewünschte Temeratur ein , in meinem Fall 22 Grad , wartet lang genug um die Batterie durchwärmen zu lassen und dann kann man laden , Wer will kann das auch automatisieren , mit einem Timer. Ich schalte das normalerweise 2 Stunden vor dem Ladevorgang ein

  • Hallo,

    . . . ich bin neu inbezug auf LiFePo4-Akkus bei "Nichtpedelecs" und habe mit viel Kenntnisgewinn diesen Thread verfolgt.

    Ich habe für den Ortsverkehr einen Elektroscooter mit 2 ×100Ah, 12V-Gelakkus, in Serie geschaltet bei einem 1300Wattantrieb. Das ist sehr praktisch bei "Nichtregen", so ohne Verkehrsstau- und Parkprobleme, und auch durch Parks und auf Bürgersteigen fahren zu dürfen. So alle ca. 3 Jahre brauchte ich allerdings neue Akkus, und die sind nicht viel billiger als die inzwischen günstigen LiFePo4 Akkus. Davon habe ich nun zwei 100Ah 12V in Serie auf 24 Volt geschaltet.

    Drei Fragen bleiben für mich noch offen:

    1. Wenn ich den Thread recht verstanden habe, ist es in dieser Jahreszeit auch bei dem bei 0⁰C. ladungsabschaltendem BMS sicherer mit 10A zu laden als mit 20A., sofern die Ladezeit keine Rolle spielt?

    2. Erhaltungsladung, und das Ladegerät bei Vollladung abzustecken ist bei sauber schaltbarem BMS unnötig?

    3. . . . und das macht mir noch Kummer: Der Hersteller empfiehlt so alle ca. halbe Jahre die Akkus zwecks Driftverringerung getrennt einzeln vollzuladen. Die bei Bleisäureakkus bewährte Schaltung wäre wegen des BMS nicht machbar. Dieser Aus- und Einbau ist zeitintensiv und fehleranfällig. Da muss es doch eine einfachere Lösung geben?!

    Gruss, Gerd Krug

  • Hallo Gerd,

    je kleiner der Ladestrom ist, desto länger wird die Lebensdauer der Akkus. Allerdings steigt dann oft auch der Stromverbrauch beim Laden durch die lange Versorgungszeit an, was natürlich auch ein Kostenfaktor sein kann. Ich bin zum Beispiel nach anfänglicher Zurückhaltung beim Ladestrom bei unserem Elektroauto dazu übergegangen, immer mit maximaler Leistung zu laden, weil bei kleiner Ladung der Stromverbrauch um rund 20% ansteigt. Auf die Dauer ist der zusätzliche Strom dann teurer, als eine neue Batterie, weil die alte wegen der erhöhten Ladeleistung vielleicht früher ausgetauscht werden muss.


    Die Erhaltensladung wurde mal für Bleiakkus erfunden, weil diese gegen Sulfatierung zwangsläufig mit recht hoher Spannung aufgeladen werden müssen, diese hohe Spannung aber ihrerseits bei zu langer Einwirkung zu Gitterkorrosion an den Bleibatterien führt. Bei Lithium-Akkus gibt es zwar auch ein paar unerwünschte Effekte, aber zum Glück weder Sulfatierung noch Gitterkorrosion. Aus diesem Grund ist eine extra Erhaltensladestufe bei Lithium-Akkus definitiv entbehrlich, denn diese vertragen durchaus für eine ganze Weile die maximal zulässige Zellenspannung von 3,65V. Da jedoch auch Lithium-Akkus schneller altern, wenn ihre Spannung nahe an den maximal oder minimal zulässigen Grenzen gehalten wird, versucht man besonders bei längeren absehbaren Lagerzeiten eine 30%-Ladung anzustreben, bei der die Lagerfähigkeit dann ein Maximum erreicht. Aber natürlich sind 30% Ladezustand in der täglichen Verwendungspraxis völlig ungeeignet, schließlich möchte man den Akkus ja Energie entnehmen, um damit Verbraucher zu betreiben. Dies nur als Hinweis, wofür die Erhaltensladung ursprünglich mal gedacht war und dass man sie bei Lithium-Akkus nicht benötigt, da ihre Selbstentladerate so gering ist, dass sie jahrelang sich selbst überlassen werden können, ohne Schaden zu nehmen.


    24V-Batterien, welche aus der Reihenschaltung von zwei 12V-Batterien gebildet werden, sind immer etwas schwierig. Bei LiFePO4-Batterien mit BMS empfiehlt es sich auch eher, statt zwei vierzelligen 12V-Batterien in Reihe gleich eine einzige achtzellige 24V-Batterie zu verwenden, denn dann hat man das von Dir genannte Problem gar nicht erst, weil das BMS alle acht Zellen entsprechend ausgleicht, was bei zwei getrennten vierzelligen 12V-Batterie natürlich nicht möglich ist. Man kann aber dennoch einen externen Batterie-Equalizer für zwei 12V-Batterien verwenden, welcher die Spannungen der beiden Batterien permanent miteinander vergleicht und wenn nötig, Energie von der volleren in die leerere Batterie umpumpt.


    Grüße, Tom

  • Danke Tom für die schnelle Antwort, die mich in meinem Entschluss bestärkt hat nicht nur den Herstellerangaben z u vertrauen.

    Bei 10A statt 20A Ladegerät ging es mir auch etwas darum, bei 0⁰ bis ca. 5⁰Celsius sicherheitshalber nur mit 0,1C statt 0,2C zu laden.

    Es hat auch mich gewurmt, keinen in seinen Dimensionen in meinen Scooter passenden 24V 100Ah-Akku gefunden zu haben. Darum dieser Notbehelf.

    Den empfohlenen Balancer werde ich defintiv einbauen. Schon im Sommer kann ich dann messen, ob er geholfen hat oder ob der Akkuhersteller Recht hatte. Einfacher geht's kaum.

    Gute Nacht, Gerd Krug

  • Mich würde auch noch Mal eine Meinung zur "Ladestrategie" interessieren.

    Frage für ein Wohnmobil, wo mit PV geladen wird, was ja dann mit dem Sonnenuntergang beendet wird. In der dunkleren Jahreszeit vermutlich interessanter als im Hochsommer.

    14.4 - 14.6 Volt konstant Spannung beim Laden dürfte klar sein, irgendwann macht das BMS zu.

    Wenn man jetzt geschickter Weise (bei einem 4s System)

    14.4/4=3.6 Volt pro Zelle. als max. einstellt, kalibriert sich das BMS automatisch auf 100%.

    Aber was nun?

    Die Ladespannung hoch halten, um möglichst viel Ladung in die Batterie zu bekommen wenn das BMS wieder aufmacht oder mit der Spannung runter gehen?

  • Optimal wäre wohl, die Ladespannung abzuschalten. Dann würde die Zellenspannung schnell absinken und die Lebensdauer verlängert sich. Die eingelagerte Kapazität wird sich dabei nur geringfügung vermindern, da im Bereich über 3,4V kaum noch Energie eingespeichert wird.


    Grüße, Tom

  • Naja, so nach einem bis drei Jahren dann vielleicht noch mal randvoll aufladen. Eine "Erhaltensladung", wie sie ursprünglich mal für Bleiakkus erdacht wurde, ist bei Lithium-Akkus aber sinnfrei. Bei Bleiakkus führt jegliches Vorhandensein von entladenem Aktivmaterial - und das gibt es natürlich auch schon zu 1%, wenn ein Bleiakku noch zu 99% geladen ist - dazu, dass sich die Bleisulfatkristalle (das ist das entladene Aktivmaterial) zu immer größeren Kristallen zusammenballen und dadurch langsam inaktiv werden (das nennt man dann ab einem gewissen Grad "Sulfatierung"). Außerdem entladen sich Bleiakkus, anders als Lithium-Akkus, relativ schnell selbst. Bei Lithium-Akkus gibt es so einen "Sulfatierungs-Mechanismus" aber nicht. Statt dessen werden Lithium-Akkus üblicherweise auch nicht voll aufgeladen gelagert, sondern mit einer Ladung zwischen 25 und 30%, denn dabei erreichen diese dann die höchste Lebensdauer, weil die Korrosions- und Zersetzungsvorgänge von Aktivmaterialien und Separatoren dann ein Minimum erreichen. Will man aber Lithium-Akkus stets mit maximaler Leistungsfähigkeit einsatzbereit halten, kommt man nicht umhin, sie mehr oder weniger voll aufzuladen. Nur benötigen sie eben keine ständige "Erhaltensladung", weil sie sich kaum selbst entladen.


    Grüße, Tom

  • Ah, da habe ich mich falsch ausgedrückt, sorry.

    Ich meine im täglichem Gebrauch, nach der Ladung findet natürlich eine sofortige Entladung statt, da im Camper ja immer was läuft.

    Es geht nicht um eine Einlagerung, sondern wirklich täglich, während einer aktiven Nutzung. Da Wettervorhersagen, gerade in der dunklen Jahreszeit schwierig isty kommt ja der Reflex, so viel und so lang wie möglich zu laden.

    Daher die Frage nach der Vollladung, Erhaltungsspannung auf 13,x oder auf 14,x Ladungsspannung belassen?

  • Mach es halt so, wie Dir der Schnabel gewachsen ist. Du kannst die Ladespannung fest auf 14,6V einstellen (3,65V/Zelle) und dauerhaft an der Batterie lassen. Oder Du stellst eine beliebige "Erhaltensladespannung" zwischen 13,4 und 14,6V ein, auf welche die Batterie dann nach Abschaltung der Hauptladephase zurückgeht. Weniger als 13,4V machen keinen Sinn, da hier etwa der Punkt von 95% Ladezustand liegt und bei einer geringeren Spannung der sich dann einstellende Ladezustand wegen der sehr unlinearen Kennlinie einer LiFePO4-Batterie kaum vorhersehbar ist. Such Dir was aus.


    Ich stelle permanent 14,6V ein. Dann sind immer 100% Ladezustand vorhanden und man reduziert bei dauerhafter Netzversorgung die Zyklisierung, weil die Batteriespannung immer bei 14,6V bleibt.


    Grüße, Tom

  • Hallo, heiße Wolfgang, bin neu hier und habe den Thread sehr gerne verfolgt- und zum Schluß ging der sogar wieder etwas in meine Richtung:


    Habe einen 10m Motorsegler und möchte etwas an der Autarkie des Bootes arbeiten- die Kosten, die man mittlerweile in Marinas zahlt, sind einfach nur noch frech und das wird nach der Sturmflut letztes Jahr in der Ostsee bestimmt nicht besser- vermehrtes Ankern ist angesagt!


    Um nun jederzeit vollen 230V~ Komfort zu haben, hatte ich mir eine MassCombi 2500-12/100 Wechselrichter-Ladegerätkombi mitsamt Masterbus-Shunt und EasyView besorgt, soweit auch erstmal gut. Dazu dann noch zwei 4er Sätze EVEs mit je 280Ah GradeA, also später je 12V/280Ah parallel zu 560Ah geschaltet. Das Mastervolt ist ja nun nicht mehr das neueste Gerät (die wären für mich auch nicht bezahlbar) und es hat auch keine "programmierte" Ladekurve für LiFePo4, aber es hat die Möglichkeit, es auf den sogen. "forced-float" Betrieb einzustellen, also Konstantspannungsladung ohne irgendeine Ladekurve. Das müsste ja lt. des ersten Threads auch gehen, nur stellt sich mir die Frage, welche Ladespannung man einstellen sollte? Ich war eigentlich von 3,45V/Zelle ausgegangen, wären dann 13,8V Ladespannung. Damit macht man sicherlich nichts kaputt, hat aber am Anfang auch nicht die schnellstmögliche Bulk-Ladung, aber damit könnte ich leben. Nur, wie "voll" werden die Zellen so? Und beschneide ich da irgendwie die Lebensdauer? Ich muss gar nicht 100% voll jederzeit haben, dafür habe ich ja bewusst überdimensioniert (was in einem 9to-Motorsegler auch wirklich nicht weiter ins Gewicht fällt), aber der ganze Kram war (für mich!) wirklich finanziell eine Kraftanstrengung und deshalb möchte ich alles auch gerne möglichst lange benutzen. Die theoretischen Zyklenzahlen der LiFePo4s sind ja wirklich enorm, aber man muss sicher auch alles richtig machen, um praktisch auch nur halbwegs in deren Nähe zu kommen...... deshalb meine Frage hier.


    Der nächste Ausbauschritt wird dann im Frühjahr Dein 12V-60A Ladebooster mit Solar, der die Lipos dann auch während der (Motor) -Fahrt oder eben durch Solarpanele auf dem Ruderhausdach auch vor Anker lädt bzw zumindest etwas nachlädt.... als Starterbatteriebank habe ich 2x 12V/85Ah AGM die einfach über die Lichtmaschine geladen werden- auch nicht optimal, aber diese Baustelle wird auch noch behoben, ein Sterling-Laderegler mit AGM Ladekurve liegt schon bereit! ;)

  • ...ach so: Die LiFePo4s haben jeweils ein BMS von JK, die waren bei den Sets dabei und werden ja wohl auch funzen.... kann ich da Deine Aktiv-Balancer auch dran verwenden? Die kleinen Dinger erscheinen mir seeeehr sinnvoll.

  • Hallo Wolfgang,

    der Wunsch, die Lebensdauer der Lithium-Zellen dadurch zu verlängern, indem man weit genug von den Lade- und Entladeschlussgrenzen wegbleibt, wird leider sehr wirksam dadurch sabotiert, dass man den Ladezustand von Lithium-Zellen im Bereich zwischen 10 und 90% nur sehr unvollkommen über die Zellenspannung messen kann. Man muss den Ladezustand aber kennen, wenn man seinen Batteriepack ausbalanciert halten möchte und natürlich muss man den Ladezustand auch insbesondere dafür kennen, um Lade- und Entladeschluss einigermaßen zutreffend zu erkennen. Der Grund ist die von mir hier sattsam gepostete Grafik, die das Verhältnis zwischen Zellenspannung und Ladezustand zeigt:


    Man sieht, dass die Veränderung der Zellenspannung im Bereich von Ladeschluss und Entladeschluss "senkrecht geht", also sehr gut erkennbar ist. Deshalb eignen sich diese Bereiche auch exzellent zur Kennzeichnung von Lade- und Entladeschluss. Aber woran macht man diese Grenzen fest, wenn man die Zellen z.B. nur zwischen 10 und 90% Ladezustand halten möchte? Der Unterschied der Zellenspannung ist in diesem Bereich so klein, dass er sich nicht zur Erkennung der Bereichsgrenzen eignet.


    Man könnte jetzt einwerfen, dass die Spannungsunterschiede im mittleren Bereich zwar nur sehr klein sind, aber dennoch erkennbar und deshalb versuchen, sie zur Auswertung heranzuziehen. Das funktioniert in der Praxis aber leider nicht, weil es neben dem Ladezustand auch die durch den Innenwiderstand der Zellen bedingten Unterschiede in den Zellenspannungen bei fließenden Last- bzw- Ladeströmen gibt, welche die Zellenruhespannungen überlagern. Die Folge ist, dass es bei höheren fließenden Strömen zwangsläufig zu Fehlabschaltungen kommt, wenn das BMS so "scharf" eingestellt wird, dass man z.B. nur noch 150 oder 200mV nutzbaren Zellenspannungsbereich zulässt. So wird das also nix. Das haben zwischenzeitlich Heerscharen an Usern ausprobiert und sind dann reumütig wieder zu den üblichen Abschaltpunkten zurückgekehrt, welche zum störungsfreien Betrieb von Lithium-Batterien nun mal unerlässlich sind: 3,65V Ladeschluss und 2,5V Entladeschluss.


    Weshalb ich davon abrate, unnötig Zeit und Nerven durch eine solche Verengung des nutzbaren Ladungsbereiches zu verschwenden, zumal die LiFePO4-Zellen in der täglichen Praxis wohl eher nicht an hohen Zyklenzahlen versterben werden, sondern aller Erfahrung nach viel schneller durch Fehler in der Betriebsführung.


    Grüße, Tom

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