APC USV Lade-elektronik

  • Was ich mit meiner Frage meinte war Deine Bemerkung, dass NC-Akkumulatoren in Europa nicht etwa wegen ihres hohen Anteils an giftigem Cadmium verboten wurden, sondern weil mit ihnen - angeblich - nicht mehr genug zu verdienen sei, weil sie so lange halten. Dieser Rückschluss erscheint mir jedoch einigermaßen abwegig, weshalb ich mich freuen würde, wenn Du hierzu noch mal etwas schreiben würdest, was das Thema in nachvollziehbarer Weise vertieft. Nicht dass vielleicht noch jemand glaubt, Du unter die Verschwörungstheoretiker gegangen bist... oO)


    U.a. Wikipedia erklärt hierzu unter https://de.wikipedia.org/wiki/Nickel-Cadmium-Akkumulator:

    EU-weites Verbot

    Im Dezember 2004 verabschiedete der EU-Ministerrat eine Richtlinie, um die technische Nutzung von Cadmium zu reduzieren. Vorbehaltlich der Zustimmung des EU-Parlaments war vorgesehen, dass die Mitgliedsstaaten innerhalb von zwei Jahren das Inverkehrbringen von Nickel-Cadmium-Akkus durch nationale Gesetze verbieten. Auf Wunsch einiger Mitgliedsstaaten, darunter auch Deutschland, wurden unter anderem schnurlose Elektrowerkzeuge von dem Verbot zunächst ausgenommen, weil „für Elektrowerkzeuge nicht sichergestellt ist, dass gleichwertiger Ersatz aktuell verfügbar ist“. Diese Ausnahme sollte vier Jahre nach Inkrafttreten der Richtlinie überprüft werden, um das Cadmium-Verbot dann möglicherweise auszudehnen. Siehe auch RoHS.

    2006 nahm das Europäische Parlament eine veränderte Version der Richtlinie an, welche Batterien und Akkumulatoren mit mehr als 0,002 Gewichtsprozent Cadmium verbietet.[3]

    Durch das am 1. Dezember 2009 in Kraft getretene Batteriegesetz (BattG) hat der deutsche Gesetzgeber die Richtlinie in nationales Recht umgesetzt. § 3 Abs. 2 BattG verbietet das Inverkehrbringen entsprechend cadmiumhaltiger Batterien mit Ausnahme von solchen für Not- oder Alarmsysteme, Notbeleuchtung und medizinische Ausrüstung. Kabellose Elektrowerkzeuge waren bis zum 31. Dezember 2016 von dem Verbot ausgenommen.


    Der Schutz von Umwelt und Anwendern vor Cadmium erscheint mir schlüssig, ein Bezug auf Umsätze und Gewinne dagegen nicht. So viele europäische Hersteller von "Nicht-NiCd-Akkumulatoren" gab es ja auch nicht, als dass von denen nun gerade besonders viel Druck auf die Politik ausgeübt worden sein könnte.


    Grüße, Tom

  • Mittlerweile kann ich mir vorstellen, dass unsere guten Eneloop von Sanyo oder Panasonic mindestens so lange halten wie alte NiCd Sinterzellen von Saft. Im Jahr 2012 kaufte ich unter anderem zahlreiche Eneloop AA Zellen, wovon ich eine unbenützte 4er Packung erst vor 10 Jahren in einer Lade entdeckte. Beim anschließenden refreshen mit einer Reskapazität von 1560 bis 1760mAh erreichten alle 4 Energiespeicher so gut wie identische 2,09Ah Ladung an BC700 Einzelschachladern, mit 250mAh Entladestrom.



    Weil ich diese Akkus zu dieser Zeit nicht benötigte, legte ich sie vollgeladen in einer Lade in der Garage ab. Erst vor ca. 7 Wochen wurden sie nach 10 Jährigem Winterschlaf erneut gemessen, wobei ich nach mehreren Entlade/Ladezyklen keinen Kapazitätsverlust, sondern bei mehreren sogar eine geringfügige Kapazitätssteigerung feststellen konnte.



    Auch die gemessenen Innenwiderstände von nur 21 MilliOhm sind überdurchschnittlich gut, das hätte ich niemals erwartet und kenne ich auch von keinen anderen Energiespeichern. Deshalb lasse ich mich mal überraschen was unbenützte geladene 3,3V 6Ah LiFePo Rundzellen aus aktueller Produktion, in 10 Jahren noch schaffen oder ob sie nach 2½ Jahren schon tiefentladen sind?

  • Deine guten Erfahrungen mit Eneloop-Zellen kann ich zu 100% bestätigen. Das sind die besten NiMh-Zellen die ich kenne und ich baue jedes Jahr eine dreistellige Menge davon in ältere BMW-Kombiinstrumente ein, wo sie seit mehr als 15 Jahren ohne jede Beanstandung Dienst tun.


    Aber auch über LiFePO4-Zellen kann ich nur Gutes berichten: Die Selbstentladerate ist bei Temperaturen bis zu 20°C und unterhalb von 95% Ladezustand sensationell niedrig. Die Ausfallraten sind es auch. Neulich hatte ich die erste Zelle von vielen hundert, welche tiefentladen und etwas aufgebläht aus dem Karton kam. Eine Ausschuss-Zelle, die sich irgendwie durch die Endkontrolle gemogelt hat. Aber die vielen anderen LiFePO4-Zellen, die bisher durch meine Hände gingen, waren stets ohne Fehl und Tadel. Selbst wenn sie durch Transportschäden gestaucht und verbeult waren. Ich halte die LiFePO4-Technik daher für die beste Akkutechnik, die bis heute auf dem Markt ist. Es gibt Zellen mit höherer Energiedichte, oder Zellen mit höherer Leistungsdichte. Aber in der Gesamtheit ihrer guten Eigenschaften werden LiFePO4-Zellen meiner persönlichen Meinung nach diejenige Zellentechnik sein, welche die NC-Technik noch deutlich überleben wird.


    Grüße, Tom

  • Die Botschaft hör ich wohl, allein es fehlt der Glaube mir.


    Unsere Volkswirtschaft braucht ständiges Wachstum. Das erreicht man nur, wenn Produkte erzeugt werden, die mehr oder weniger schnell verschleißen. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, langlebige Produkte auf den Markt zu bringen.


    Ein zweites Beispiel ist das Holzschutzmittel Carbolineum (Steinkohlenteer). Zitiere hier auch mal Wikipedia:


    Wegen seiner fäulnishemmenden und desinfizierenden Wirkung wird Teeröl wie etwa Carbolineum zur Konservierung von Bahnschwellen, Telegrafenmasten, Pfählen usw. verwendet. Solches Teeröl kann selbst im permanenten Bodenkontakt verbautes Holz schützen.


    Gar nicht gut. Deswegen:


    In der Europäischen Union ist mit unmittelbarer Wirkung ab 1. Juni 2009 das Inverkehrbringen und Verwenden von Teerölen, ihren Gemischen und damit behandelten Hölzern unter den dort genannten Ausnahmen verboten.


    Warum wohl? Schließlich gibt es noch viel, viel mehr industrielle Rohstoffe, die giftig sind (Blei und Uran, z. B.). Nimmt man sie vom Markt? Ein vorsichtiger Umgang und kein Verzehr sind doch selbstverständlich.


    Die Fa. Saft hat keine Probleme mit dem EU-Verbot der NC-Batterie. Die wird in Indien weitergebaut. Auch Mercedes hat keine Probleme mit dem Verbrennerverbot, die anderen Kontinente werden sie weiterhin nutzen, die Verbrenner. Auch die andere Industrie in Deutschland hat keine Probleme mit den hohen Energiekosten und den staatlichen Behinderungen – sie wandert einfach in USA, China oder nach Polen ab.


    Umwelt ist schon wichtig und da wurde bereits viel getan. Umwelt ist aber nicht alles. Wenn es nach unserer Partei- und Staatsführung geht, wird der Bürger in unserem Land in 20...30 Jahren des Nachmittags von seinem Balkon in den Himmel schauen und feststellen: Es ist recht windig. Heute könnte es klappen mit der Tagesschau. - Ich glaube kaum, daß der zukünftige, Insekten fressende, Öko-Agrarbürger unseres Landes soviel Produktivität erzeugt, sich eine Solaranlage mit Speicher leisten zu können.


    Seit 10 000 Jahren züchtet der Mensch Rinder. Gravierende Probleme hat es nie gegeben, außer heute natürlich. Seit 3 Millionen Jahren tut die Sonne den Menschen gut, außer heute natürlich, sie ist gefährlich und krebserregend. Seit 150 Jahren gibt es Carbolineum und seit 100 Jahren die NC-Batterie. Wo sind eigentlich die ganzen Kranken und Toten dieser Gifte?


    Die Fa. Saft schreibt übrigens in ihrer Betriebsanleitung für NC, daß die Batterien bei nur noch 80 % Kapazität zu verschrotten sind. Ja, ja...


    Die Botschaft hör ich wohl, allein es fehlt der Glaube mir.


    diejenige Zellentechnik sein, welche die NC-Technik noch deutlich überleben wird.

    Da habe ich so meine Zweifel, denn die Forschung geht weiter und sicherlich findet man noch eine Batterietechnologie, die wieder ohne Krückstock (BMS bei Lithium) auskommt.


    Rainer.

  • Anstelle von Einwegzellen der Baugrößen AA und AAA haben unsere Kinder, meine Frau und ich schon alles gegen die guten Eneloop ersetzt, das sind garantiert schon deutlich über 50 Zellen. Allerdings sollte man Eneloop nicht mit sehr niedrigen Strömen bis runter auf ca. 0,75 Volt Zellenspannung völlig niederfahren, dann steigt deren Innenwiderstand bei jedem Entlade/Ladezyklus messbar. Um solche langfristigen Erfahrungswerte zu sammeln, versorgte ich seit 2015 eine rote LED über einen 820 Ohm Vorwiderstand mit durchschnittlich 2,7 Volt aus zwei in Reihe geschalteten Eneloop AA Zellen. Damit wurden diese beiden AA Zellen alle drei Monate völlig leergesaugt und die LED leuchtete dann nur noch sehr schwach. Nach 2 Jahren und nur 8 Zyklen konnte man schon einen eröhten Innenwiderstand messen.



    Weil sich mit der klassischen Nachlademethode auch die mögliche Speicherkapazität allmählich verringerte, führte ich jedes Jahr mehrere Refresh-Zyklen durch. Damit konnte ich deren Speicherkapazität wieder verbessern. Nach mittlerweile über 9 Jahren und geschätzten 60 Vollzyklen, speichern diese beiden Eneloop nur noch zwischen 1515 bis 1564 mAh. Das wäre gar nicht so schlimm, aber deren Innenwiderstand beträgt schon über 2,5 Ohm pro Zelle.


    Deutlich schneller geht der Innenwiderstand bei den kleineren AAA Eneloop Zellen nach oben, welche beispielsweise an einfacher LED Weihnachtsbeuchtung mit überwiegend drei in Reihe geschalteten Zellen betrieben wurde. Davon habe ich mittlerweile schon 8 Zellen mit Innenwiderständen > 500 MilliOhm, welche aber immerhin noch über 800 mAh speichern können. Bei der Versorgung von Fernbedienungen und Wanduhren entdeckte ich bisher noch keine negativen Auffälligkeiten, solche Geräte funktionieren allerdings meistens bei 1 Volt Zellenspannung nicht mehr und entladen deshalb die guten Eneloop Akkus nicht so tief. Folglich kommt man auch unter schlechten Bedingungen langfristig finanziell günstiger davon, wenn man anstelle von Alkaline Einwegbatterien in die weißen Eneloop mit extrem niedriger Selbstentladung investiert!

  • Die Botschaft hör ich wohl, allein es fehlt der Glaube mir.


    Unsere Volkswirtschaft braucht ständiges Wachstum. Das erreicht man nur, wenn Produkte erzeugt werden, die mehr oder weniger schnell verschleißen. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, langlebige Produkte auf den Markt zu bringen.

    Das ist meiner Meinung nach zu kurz gedacht.


    Denn da es üblicherweise ein Kartell benötigt, damit Anbieter ohne eigenes Monopol dem bekannten Prinzip der geplanten Obsoleszenz folgend Produkte mit mutwillig verkürzter Lebensdauer erfolgreich verkaufen können, solche Kartelle heute aber schnell erkannt und zerschlagen werden, funktioniert ein solches Vorgehen heute kaum noch. Es spricht sich dieser Tage außerdem schnell herum, wenn Anbieter Mist verticken, so dass die Kunden beim nächsten Kauf typischerweise ein Wettbewerberprodukt kaufen. Deshalb schaden sich Unternehmen mit schlechter Qualität hauptsächlich selbst und können keinen Mehrgewinn durch geplante Obsoleszenz erzielen. Ja, ich weiß, es gibt da auch noch die Druckerhersteller und Mineralölunternehmen, aber solcherart "nonverbalen Absprachen", also wenn sich einer einfach am Verhalten der anderen orientiert, sind bisher immerhin nicht strafbar, weil es sich um die übliche Art und Weise handelt, wie sich Anbieter an Marktveränderungen anpassen.


    Es ergibt doch auch Sinn, dass u.a. mit Cadmium nicht mehr in den vorher üblichen Mengen umgegangen werden darf, weil ein Teil davon unvermeidlich im Restmüll landen und dann verbrannt würde. Ein Teil des dabei frei werdenden Cadmiums kommt dann natürlich in die Umwelt und vergiftet Luft, Böden und Grundwasser. Also schränkt man die Verwendung ein, was zumindest ich als sinnvoll empfinde.


    Wo die ganzen Kranken und Toten von Umweltgiften sind? Nun, ich denke mal deren Seelen im Jenseits und ihre Kadaver größtenteils verbrannt oder verrottet. ^^ Ich dürfte in längerer Kürze wohl auch dazugehören, weil ich über die Jahrzehnte mehr als genug Blei aus Lötdämpfen aufgenommen habe. Irgendwann zeigen sich dann die typischen Ausfallerscheinungen. Ob später aber mal "Bleivergiftung" in meinem Totenschein steht, glaube ich eher nicht. Das wäre dann eher eher ein statistisches Problem...


    @ Ewald:


    Ich baue auch gern ENELOOPs als Ersatzzelle in ältere Braun-Trockenrasierer ein. Dabei habe ich festgestellt, dass die frühen ENELOOPs meist zwei bis drei Jahre im Rasierer durchhielten, bis ein sehr deutlicher Kapazitätsverlust auftrat. Der Innenwiderstand war für diese Kleinleistungsanwendung zu diesem Zeitpunkt aber noch unauffällig.


    Dann hat sich die ENELOOP-Typenbezeichnung verändert, was auch am Wechsel des Herstellers (von Sanyo zu Panasonic) liegen könnte und seit dem ist die Qualität dieser Zellen noch einmal um ein gutes Stück gestiegen. Die aktuelle ENELOOP im Braun hält nun schon seit fünf Jahren, ohne dass ich einen Kapazitätsverlust erkennen kann. Unglaublich! :whistling:


    Grüße, Tom

  • Nur schade dass man die niederohmigen Sub-C NiCd Zellen nicht gegen die guten Eneloop AA Akkus ersetzen kann, deshalb sind dort noch immer die guten Sanyo oder Panasonic Cadnica am besten geeignet. Die schwächeren 1700 mAh Typen leiden erfahrungsgemäß auch an weniger Selbstentlagung.



    Über 40 Jahre alte 1200 mAh NiCd Akkupacks von Saft sind mittlerweile (falls noch irgendwie funktionfähig) teilweise schon deutlich hochohmiger, aber für stromhungrige 6 Volt 21 Watt Glühlampen und Ladeströmen > 2½ Ampere, sind Eneloop AA Zellen nicht wirklich geeignet.


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